Die Geschichte der Großloge "Zur Sonne" - freimaurerei.de
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<strong>Die</strong>ter Heinold, <strong>Die</strong> <strong>Geschichte</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Großloge</strong> "<strong>Zur</strong> Sonne" Seite 2<br />
Sonne" auf <strong>de</strong>n Weg gebracht wur<strong>de</strong>. Womit wir endlich beim Thema wären.<br />
Seit wann gab es die <strong>Großloge</strong> "<strong>Zur</strong> Sonne"? Bernhard Beyer, <strong>de</strong>ssen dreibändiger "<strong>Geschichte</strong><br />
<strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Großloge</strong> <strong>Zur</strong> Sonne" ich einen Großteil meiner Informationen verdanke,<br />
schreibt in seinem Frontispiz zum ersten Band ganz selbstverständlich "<strong>Geschichte</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
<strong>Großloge</strong> «<strong>Zur</strong> Sonne» in Bayreuth von – jetzt kommt's - 1741 bis 1811". Danach hätte die<br />
<strong>Großloge</strong> also bereits seit 1741 bestan<strong>de</strong>n. So recht überzeugend fin<strong>de</strong> ich das nicht. Denn<br />
es wur<strong>de</strong>n zwar 1741 in Bayreuth zwei Logen gegrün<strong>de</strong>t, aber eben keine <strong>Großloge</strong>, auch<br />
wenn MvS <strong><strong>de</strong>r</strong> einen Loge Markgraf Friedrich war.<br />
<strong>Die</strong> Freimaurerei kam nach Bayreuth durch Markgraf Friedrich, <strong><strong>de</strong>r</strong> mit <strong>de</strong>m preußischen König<br />
Friedrich II. verschwägert war – die Lieblingsschwester <strong>de</strong>s nachmaligen "Alten Fritz",<br />
Wilhelmine, war bekanntlich nach Bayreuth verheiratet wor<strong>de</strong>n. Friedrich II. war ja seit seiner<br />
heimlichen Aufnahme im August 1738 Mitglied unseres Bun<strong>de</strong>s und folgte seinem Vater<br />
1740 auf <strong>de</strong>m Thron nach. Als eine seiner ersten Amtshandlungen verkün<strong>de</strong>te er, dass die<br />
Freimaurerei unter seinem beson<strong><strong>de</strong>r</strong>en Schutz stün<strong>de</strong>. Der Markgraf und sein Gefolge besuchten<br />
<strong>de</strong>n nunmehr königlichen Schwager Friedrich II. im Oktober 1740 alsbald nach <strong>de</strong>ssen<br />
Amtsantritt in Berlin. In Schloss Rheinsberg bei Berlin wur<strong>de</strong> Markgraf Friedrich zusammen<br />
mit einigen Hofbeamten im Oktober o<strong><strong>de</strong>r</strong> November 1740 durch <strong>de</strong>n preußischen König<br />
in die Freimaurerei aufgenommen und auch gleich zum Meister erhoben.<br />
Klar – ein regieren<strong><strong>de</strong>r</strong> Fürst, auch wenn es nur ein kleiner Markgraf war, musste natürlich<br />
gleich Meister wer<strong>de</strong>n. Und Meister war auch noch zu wenig, es musste gleich Großmeister<br />
sein. Dazu brauchte man nur noch eine eigene Loge. Und weil das "Spielzeug" Freimaurerei<br />
so schön war, grün<strong>de</strong>te Markgraf Friedrich gleich nach seiner Rückkehr in Bayreuth eine eigene<br />
Loge, und zwar am 21.01.1741. Markgraf Friedrich war Meister vom Stuhl auf Lebenszeit<br />
(maître perpétuel 2 ) und zugleich auch Großmeister. 3 (vermutlich aus Eitelkeit, um nicht gegenüber<br />
<strong>de</strong>m königlichen Schwager in Potsdam zurückzustehen, auch wenn Beyer <strong>de</strong>n Markgrafen als leutselig und<br />
ungekünstelt darstellt. 4 ) <strong>Die</strong> Loge hatte keinen Namen, die Zusammenkünfte waren in <strong>de</strong>n markgräflichen<br />
Gemächern im sog. "Alten Schloss", die Arbeitssprache war französisch und MvS<br />
war selbstverständlich <strong><strong>de</strong>r</strong> Markgraf. <strong>Die</strong>se Loge, die bis zum Brand <strong>de</strong>s Schlosses im Januar<br />
1753 existierte, hieß ziemlich von Anfang an "Schlossloge"; Beyer spricht manchmal auch<br />
2<br />
Bernhard Beyer, <strong>Die</strong> <strong>Geschichte</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Großloge</strong> "<strong>Zur</strong> Sonne", Bayreuth 1954, Band I, S. 52, 86 (nachfolgend<br />
"Beyer I")<br />
3<br />
Beyer I, S. 86, 130 f., 161, 176, 182<br />
4<br />
Beyer I, S. 64, 85, 146