Die Geschichte der Großloge "Zur Sonne" - freimaurerei.de

Dieter Heinold, Die Geschichte der Großloge "Zur Sonne" Seite 34
regieren lassen" begründet. 93 Die hierin zum Ausdruck gekommene Liberalität erscheint mir
vorbildlich. Nehmen wir also etwas von diesem freien Geist mit in unsere heutige maurerische
und profane Arbeit. Wir haben unseren Kopf zum Denken, nicht zum (Ab-) Nicken oder
Ducken. Dass so große Männer wie Bluntschli, Beyer oder Vogel, ebenso Thomas Dehler in
"Sonnen-Logen" ihre freimaurerische Heimat hatten, ist sicher kein Zufall. So gesehen empfinde
ich durchaus einige Sympathie für die Gedankenspielerei von Br. Thomas Kaulbach,
MvS der Kulmbacher Loge, die er vor ca. einem Jahr in der e-mail-Liste für Freimaurer angestellt
hat, nämlich die Großloge "Zur Sonne" wieder zu beleben. Ohne die Großloge "Zur
Sonne" wäre die deutsche Freimaurerei, insbesondere auch die Großloge der "Alten Freien
und Angenommenen Maurer von Deutschland" ärmer.
Theodor Vogel, und damit möchte ich schließen, hat einmal berichtet, wie er selber zu seiner
Mutterloge fand. Ein Freund, den er fragte, welche Bauhütte er als Suchender wählen sollte,
sagte ihm folgendes: "Schau Dir zuerst den Meister vom Stuhl an. Ist er in Ordnung, dann
bist Du richtig. Hast Du keine richtige Meinung von ihm, dann schau Dir den Bruder Redner
an. Hast Du von ihm keinen lebendigen Eindruck, dann bleib weg. ..." 94 Wenn ich mir so euren
ehrwürdigen MvS anschaue und wenn ich nun nicht schon Maurer wäre, dann würde ich
spätestens jetzt aufgrund dieses Ratschlags bei euch als Suchender anklopfen.
© 2004 Dieter Heinold
93 Beyer II, S. 123, 128
94 Bericht des Großmeisters Theodor Vogel, in: Bericht vom Großlogentag 1955 der Vereinigten Großloge der
Alten Freien und Angenommenen Maurer von Deutschland in Essen, S. 13 (Bibliothek des Deutschen Freimaurermuseums
Bayreuth Nr. 128)