Die Geschichte der Großloge "Zur Sonne" - freimaurerei.de

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Dieter Heinold, Die Geschichte der Großloge "Zur Sonne" Seite 22 logen aus dem Großlogenbund. Als Grund wurden zunächst "innere Gründe" 71 angegeben, später hieß es: "Wir altpreußischen Großlogen lehnen es ab, an der allgemeinen Welt- und Menschenverbrüderung teilzunehmen", weil dies zu einer Behinderung der Erziehung zu Vaterlandsliebe, zum Nationalgefühl und zum Gemeinsinn führe. 72 1928 – wir erinnern uns: das war das Jahr, in dem die preußischen Großlogen die Beziehungen zur Großloge "Zur Sonne" abbrachen, weil sie auf einmal feststellten, dass die Großloge "Zur Sonne" mit der Erlaubnis, das weiße Buch auflegen zu dürfen, angeblich den Boden freimaurerischen Grundverständnisses verlassen habe, - 1928 also wurden auf der Jahresversammlung der Großen National-Mutterloge "Zu den drei Weltkugeln" deutliche Worte gegen die humanitäre Freimaurerei gesprochen und veröffentlicht. Ein Br. Awe führte in seinem Vortrag über christliche und humanitäre Freimaurerei u.a. aus: "Wir weisen es weit von uns, in irgend einer Form den Weltverbrüderungsgedanken als unser Programm zu vertreten. Wir verwerfen den Pazifismus in jeder Form und haben mit dem Internationalismus nicht das geringste zu tun." ... "Unser Bestreben sei und bleibe, eine deutsch-nationale, deutsch-christliche Freimaurerei unter uns zu gewährleisten." 73 ... "... denn wir müssen den Kampf aufnehmen: ... gegen Entwurzelung unseres Volkstums aus dem Urboden der Heimat, für deutsches Edelmenschentum; also zusammenfassend für eine Wiedergeburt der deutschen Freimaurerei aus deutschem Geist zur Wahrung unserer bedrohten Kulturgüter." 74 Den humanitären Großlogen fehle, so Br. Awe weiter "der Wille oder die Macht, den ... pazifistischen oder kosmopolitischen Anschauungen ihrer Mitglieder entgegenzutreten." Und dann wird die Katze aus dem Sack gelassen: die Stellung zur Judenfrage. "Zur vollkommenen harmonischen Ausbildung eines Menschen gehört auch die Ausbildung und Befriedigung des religiösen Empfindens, ... Insoweit gibt es nur eine Lösung: Pflege einer Religion, und das kann in Deutschland nur die christliche sein. Auch die Rassefremdheit ist für die Bruderkette nicht tragbar: Ein letztes tiefes inneres Empfinden wird uns einem Rassefremden gegenüber nicht brüderlich vertraut fühlen lassen, ..." 75 71 vgl. Beyer, Der Kampf der "Großen Landesloge der Freimaurer von Deutschland" gegen die humanitäre Freimaurerei, Bayreuth 1927, S. 10 (Bibliothek des Deutschen Freimaurermuseums Bayreuth Nr. 6112) 72 Reinhold Dosch, Deutsches Freimaurerlexikon, Bonn 1999; Stichwort "Nationalsozialismus", S. 203 73 Awe, in: Christliche und humanitäre Freimaurerei, Zwei Vorträge vom 13.Mai 1928, S. 3 (Bibliothek des Deutschen Frei- maurermuseums Bayreuth Nr. 3913) 74 Awe, a.a.O., S. 4 75 Awe, a.a.O., S. 6
Dieter Heinold, Die Geschichte der Großloge "Zur Sonne" Seite 23 [Der gesamte Text des Vortrags lautet: Leitsätze und Vortrag des Referenten Br Awe, Bielefeld, über christliche und humanitäre Freimaurerei in der Jahresversammlung der Großen National-Mutterloge "Zu den drei Weltkugeln" am 13. Mai 1928. Leitsätze. 1. Die Große National-Mutterloge zu den drei Weltkugeln hat durch die gemeinsame Erklärung vom 16. Februar 1924 ihre christliche und nationale Grundlage wieder klar herausgestellt. Nur auf ihr können wir zu einer erfolgreichen Weiterentwicklung kommen (siehe unten). 2. Christliche und humanitäre Freimaurerei sind keine Gegensätze, sondern Begriffe, die so wenig an einander abzuwerten sind, wie z. B. warm und blau. Die bei uns gebräuchliche Bezeichnung "humanitäre Freimaurerei" ist eine innerliche Unaufrichtigkeit oder ein Irrtum. 3. Die Lehrarten der christlichen und der nichtchristlichen Freimaurerei trennt: a) die verschiedene Auffassung des Humanitätsbegriffes, b) die grundsätzlich internationale Einstellung der "Humanitären", c) die Stellung zur Rassenfrage. 4. Die Folgen aus unserer bewußt nationalen und christlichen Einstellung sind: A. hinsichtlich unserer Gesetze und Rituale: 1. Beseitigung aller Rudimente aus der Zeit der Aufklärung und Verirrungen und alles überflüssigen Alttestamentarischen. 2. Einfügung des aus dem deutschen Idealismus verwendbaren Kulturgutes. 3. Weiterentwicklung der Aufgaben des Bundesdirektoriums und gegebenen Falles der Großloge für die Tätigkeit im Volksganzen. B. hinsichtlich der nichtchristlichen Lehrarten: 1. Entgegenkommen gegenüber denen, die bereit sind, sich der nationalen und christlichen Lehrart zu nähern. 2. Bestimmte Scheidung von denen, die das uns Trennende bewußt pflegen. 3. Meidung des Vereins deutscher Freimaurer oder seine Umwandlung in einen Verein nationaler und christlicher Freimaurer, also in einen Verein deutscher Freimaurer. Vortrag. "Zu den an unsere Mitglieder zu stellenden Anforderungen rechnen wir neben einer bestimmten Bildung eine christlich-religiöse Weltanschauung und eine im innersten Wesen begründete nationale deutsche Gesinnung, neben Achtung vor den Rechten anderer, weil wir davon durchdrungen sind, daß es kein allgemeines Menschheitsideal gibt, sondern daß, wie jede Persönlichkeit in ihrem Stamme wurzelt, auch nur die unbedingte Liebe und Treue zu diesem Stamme die Persönlichkeit zu entwickeln vermag, und daß in einer Gemeinschaft, die höhere Menschheitsziele erstreben will, ebenso wie die religiöse auch die nationale Grundanschauung und Gesinnung die gleiche sein muß." "Wir weisen es weit von uns, in irgend einer Form den Weltverbrüderungsgedanken als unser Programm zu vertreten. Wir verwerfen den Pazifismus in jeder Form und haben mit dem Internationalismus nicht das geringste zu tun." Mit diesen Erklärungen stellten sich die 3 altpreuß. Großlogen bewußt und ausgesprochen wieder auf den Standpunkt, der in früheren Jahrzehnten schon immer als die Grundlage der altpreuß. Freimaurerei gegolten hatte. Sie sind aus der Erklärung der 3 Großmeister vom 16.
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