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18 Die lange kulturlandschaftliche Geschichte im Siegtal ist von Paradigmenwechseln
im Naturverständnis geprägt. Waren am Anfang die naturräumlichen
Gegebenheiten Voraussetzung für den Bau von Burg Windeck
oder Burg Stadt Blankenberg oder die Wasserkraft Voraussetzung für die
Anlage des kabelmetal-Werkes in Schladern, werden im 19. Jahrhundert
die landschaftsästhetischen Wertmaßstäbe bei der Beurteilung des Siegtals
immer ausschlaggebender. Schon 1865 beschreibt Ernst Weyden in
seinem Führer durch das Siegtal dessen landschaftliche Schönheit. Am
Ende des 20. Jahrhunderts werden die Vielfalt der Biotope, Flora und
Fauna zu einem Schwerpunkt in der Bewertung der Schutzwürdigkeit der
Landschaft im Siegtal.
Aus diesem kurzen Überblick über die Natur im Siegtal wird deutlich,
dass eine Gesamtperspektive, die sich die nachhaltige Entwicklung der
Naturlandschaft zum Ziel gesetzt hat, die kulturelle Dimension der Landschaftsentwicklung
nicht auszuklammern. Mit dem Blick auf die historischen
Qualitäten der Kulturlandschaft besteht die Chance, die mit der
Historsches Bild von Schloss Allner
´Ökologisierung´ im zwanzigsten Jahrhundert häufig ausgeblendeten kulturellen
Dimensionen in Fragen des Naturschutzes zurückzugewinnen. Im
Rahmen der Gesamtperspektive wird es notwendig sein, für ein breites
Verständnis der Landschaft als Symbol für eine sinnvolle und notwendige
Einordnung des Menschen in die Natur zu werben.