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56 Kulturlandschaftschleifen<br />
Die skizzierte Projektarchitektur führt zu einem differenzierten System<br />
von räumlichen Bausteinen an den Verknüpfungspunkten von gewässerbezogenen/naturräumlichen<br />
und kulturlandschaftbezogenen Themen, an<br />
Wegen, die der Vernetzung dieser Räume und Themen dienen und von<br />
nicht räumlichen Maßnahmen, die der Präsentation und Bespielung des<br />
Siegtals sowie der Abstimmung des touristischen und kulturellen Angebotes<br />
dienen.<br />
Das Siegtal zwischen Hennef und Windeck wird in sechs charakteristische<br />
Teilräume gegliedert. Diese Konzentration auf Schwerpunkträume<br />
der Gesamtperspektive ist notwendig, um handlungsfähig zu werden und<br />
um die kulturlandschaftlichen Prägungen des Raums profiliert herausarbeiten<br />
zu können.<br />
Für jeden Teilraum wird ein Weg vorgeschlagen, der die naturräumlichen<br />
und kulturlandschaftlichen Besonderheiten für den Besucher erschließt.<br />
Diese als Rundwege angelegten, so genannten Kulturlandschaftschleifen<br />
haben immer ihren Ausgangspunkt an einem Verknüpfungspunkt mit<br />
dem familienfreundlichen Siegtalradweg und jeweils einem Bahnhof der<br />
Siegtalbahn. Die Verknüpfung von öffentlichem Regional- und Nahverkehr<br />
macht das Siegtal und die Kulturlandschaftsschleifen für die Region<br />
besonders attraktiv. Die Rundwege sind grundsätzlich als kombinierte<br />
Rad- und Wanderwege konzipiert. An den Stellen, wo eine gemeinsame<br />
Führung von Fahrradfahrern und Wanderern z.B. auf Grund der topografischen<br />
Verhältnisse nicht möglich ist, werden getrennte Wegeführungen<br />
für die unterschiedlichen Nutzergruppen angeboten. Bei der Konzipierung<br />
der Kulturlandschaftsschleifen wurde, soweit möglich, darauf geachtet,<br />
dass auf vorhandenen Wegen aufgebaut wurde. Bei der Anlage der Kulturlandschaftschleifen<br />
geht es also nicht um die Schaffung neuer Infrastruktur,<br />
sondern vorrangig um die Qualifizierung vorhandener Infrastruktur.<br />
Darüber hinaus wurde die Wegeführung und Verknüpfung der Kulturlandschaftsschleifen<br />
mit dem geplanten ´Natursteig Sieg´ als Schlüsselprojekt<br />
des ILEK abgestimmt.<br />
Die sechs Kulturlandschaftsschleifen im Siegtal lassen sich von Westen<br />
nach Osten wie folgt beschreiben:<br />
Kulturlandschaftsschleife Hennef_Allner_Seligenthal<br />
Mit dem Bahnhof im Zentrum von Hennef ist ein idealer Ausgangspunkt<br />
für den Einstieg ins Siegtal und in die erste Kulturlandschaftschleife bereits<br />
gegeben. Von hier aus erreicht man in wenigen Minuten per Bahn<br />
den ICE-Bahnhof in Siegburg, der die überregionale Anbindung sicherstellt.<br />
Vom Bahnhof führt der Weg zur Sieg vorbei an dem bereits umgenutzten<br />
ehemaligen Chronos-Werk. Die restaurierte alte Sheddachhalle<br />
vermittelt einen Eindruck von der Industrialisierung des Siegtals im 19.<br />
Jahrhundert. Vorbei am alten Feuerwehrturm und der Remise gelangt<br />
man zur Sieg und einem uferbegleitenden Weg. In unmittelbarer Nähe<br />
zur Innenstadt von Hennef erhält man hier <strong>zum</strong> ersten Mal einen Eindruck<br />
von den landschaftlichen Qualitäten in der Siegaue. Weiter östlich gelangt<br />
man nach Überquerung der Allner Siegbrücke <strong>zum</strong> Schloss Allner.<br />
Im Rahmen der Aufwertung dieser Kulturlandschaftsschleife sollte das<br />
heute privat genutzte ehemalige Schloss in Abstimmung mit den Eigentümern<br />
besser freigestellt werden. Das in alten Ansichten vom Siegufer aus<br />
noch sehr gut wahrnehmbare Schloss droht heute hinter Baumkronen<br />
mehr und mehr zu verschwinden. An der Allner Siegbrücke in unmittelbarer<br />
Nähe <strong>zum</strong> Schloss befinden sich auch die heute kaum noch wahrnehmbaren<br />
Reste der alten Allner Mühle. Das noch am Originalstandort<br />
befindliche Mühlrad soll über einen Steg zugänglich gemacht werden.<br />
Der Standort und die ungewöhnliche Perspektive [in den Auewald einragender<br />
Steg] ermöglichen auch die Vermittlung von Wissenswertem über<br />
das Ökosystem Sieg und dem Wandel von Landschaft [Auwald – 300<br />
Jahre Mühlenstandort – ‚regulierter Auwald’].<br />
Folgt man dem geplanten Weg dieser Kulturlandschaftschleife nach<br />
Nordwesten gelangt man an einen nach Süden exponierten Hang,<br />
an dem früher Weinbau betrieben wurde. Heute sind diese ehemaligen<br />
Weinbergsflächen an der Weingartsgasse teilweise brachgefal-