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22 Hennef_Allner_Seligenthal<br />

Den Auftakt im Westen bildet der Eintritt der Sieg in die rheinische Tieflandsbucht.<br />

In der Höhe von Hennef verlässt die Sieg ihr enges wannenartiges<br />

Mittelgebirgsbett. Der Talraum weitet sich und gibt Blickbeziehungen<br />

ins Rheintal, <strong>zum</strong> Siebengebirge oder auf den Michaelsberg in<br />

Siegburg frei. Geprägt wird dieser Teilbereich von der Stadt Hennef, die<br />

im Kern aus den alten Ortslagen Warth und Geistingen zusammengewachsen<br />

ist. Heute hat Hennef ca. 45.570 Einwohner.<br />

Die große Zeit für Hennef begann, als Stadt Blankenberg seinen Glanz<br />

verlor. Im 18. Jahrhundert verlegten die Beamten Verwaltung und Wohnsitz<br />

von Stadt Blankenberg nach Hennef. Sie errichteten dort prachtvolle<br />

Höfe, wie den Heymershof, den Lindenhof oder den Proffhof und steigerten<br />

die Bedeutung des Ortes. Bis heute wird der Hennefer Raum landwirtschaftlich<br />

genutzt. Bis Anfang des 20. Jahrhunderts wurde an den<br />

Hängen der Stadt Wein angebaut. Auf Grund der schlechteren Wettbewerbsbedingungen<br />

gegenüber anderen Weinanbauregionen aber auch<br />

auf Grund der Konkurrenz durch steigende Industrielöhne wurde der<br />

Weinbau aufgegeben. Ab der Mitte des 19. Jahrhunderts begann der industrielle<br />

Aufschwung Hennefs. 1869 wurde die Reuther & Co. Landwirtschaftliche<br />

Maschinenfabrik Hennef von Carl Reuther gegründet. Ein Teil<br />

dieser Fabrik, das ehemalige Chronos-Werk mit seiner alten Sheddachhalle,<br />

dem Feuerwehrturm und der Remise wurden restauriert und <strong>zum</strong><br />

Kern der Ortskernsanierung in Hennef.<br />

Von Hennef aus nach Westen erreicht man einen Ort, der früher zur Honschaft<br />

Geistingen gehörte, das Gut Zissendorf. Diese ehemalige Zisterzienserinnenabtei<br />

wurde im Zuge der Säkularisation 1803 aufgelöst.<br />

Die Kirche wurde abgebrochen, die ehemaligen Klostergebäude sind<br />

aber noch weitgehend erhalten. Zur Honschaft Geistingen gehörte auch<br />

auf der nördlichen Siegseite der Ort Weingartsgasse. Ein Steg für dessen<br />

Benutzung man früher zahlen musste führt hier noch heute über den<br />

Fluss. Der Ortsname verweist auf den an südexponierten Hängen betriebenen<br />

Weinbau. Ehemalige Weinbauflächen werden heute als Streu-<br />

obstwiesen oder Gartenflächen genutzt. Vom Ort Weingartsgasse kommt<br />

man <strong>zum</strong> 1231 gegründeten Kloster Seligenthal. Von hier aus haben die<br />

Franziskaner die Sieggemeinden betreut. Talaufwärts schließt sich die<br />

Wahnbachtalsperre an. Die 1955-1958 errichtete Talsperre hat ein Fassungsvermögen<br />

von über 40 Millionen Kubikmeter Wasser.<br />

Weiter östlich nah zur Sieg liegt das Schloss Allner. Der Ort wurde 1280<br />

in einer Urkunde des Klosters Merten erwähnt. Das viergeschossige Herrenhaus<br />

aus Bruchstein mit seinen flankierenden Türmen entstand Mitte<br />

des 17. Jahrhunderts anstelle einer wasserumwehrten Hauptburg. Das<br />

Gelände innerhalb der späten mittelalterlichen Umfassungsmauer wurde<br />

als Parkanlage gestaltet. Seit 1979 werden das Schloss und die Parkanlage<br />

für private Eigentumswohnungen genutzt.<br />

Ein weiteres charakteristisches Element dieses Teilraumes sind die<br />

Siegdeiche. Neben der Änderung des Flusslaufes im Zuge des Eisenbahnbaus<br />

zwischen 1857 und 1861 erfolgte zu Beginn des 20. Jahrhunderts<br />

die Eindeichung der Sieg <strong>zum</strong> Schutz der Wohnsiedlungen und<br />

der industriell und landwirtschaftlich genutzten Flächen. Hierdurch wurde<br />

der natürliche Retentionsraum der Sieg etwa um die Hälfte des ursprünglichen<br />

Auenraums eingeengt. Heute wird im Rahmen des Siegauenkonzeptes<br />

angestrebt, die Deiche mancherorts zurückzusetzen, um dem<br />

Fluss wieder mehr Raum zu geben. Allerdings haben sich die Deiche zu<br />

wichtigen Rückzugsgebieten vieler Pflanzen und Tierarten entwickelt.<br />

Durch ihre Form stellen sie <strong>zum</strong> einen ideale Vernetzungsmöglichkeiten<br />

dar, <strong>zum</strong> anderen ermöglicht das unterschiedlich land- und wasserseitig<br />

bedingte Standortmosaik eine hohe Vielfalt an Wärme liebenden wie<br />

auch schattig-feuchte Lagen bevorzugende Arten. Die Deiche bieten aber<br />

auch für den Erholungssuchenden attraktive Wege und Aussichtspunkte.

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