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60 1995 wurde das ´Ahrenbacher Tal und das Adscheider Bachtal´ auf 136<br />
ha unter Naturschutz gestellt. Mit der weiteren Aufwertung bzw. dem Ankauf<br />
einzelner Flächen im Ahrenbachtal und im Adscheiderbachtal sollte<br />
auch ein Beitrag zur Aufwertung der ökologisch und kulturhistorisch<br />
wertvollen Landschaft mit ihrer Artenvielfalt und charakteristischen Ausprägung<br />
geleistet werden. Der vorhandene Wanderweg im Adscheider<br />
Bachtal sollte durch Unterhaltungsmaßnahmen wieder besser begehbar<br />
gemacht werden. Im Ahrenbachtal sollte das Umfeld der alten Ölmühle<br />
und das alte Pumpenhäuschen, Rest der dezentralen Wasserversorgung<br />
Stadt Blankenberg aufgewertet. Ziel dieser Maßnahmen ist es, das enge<br />
Zusammenspiel der historischen Siedlung Stadt Blankenberg mit der naturschutzfachlich<br />
und kulturhistorisch hochwertigen Landschaft zu stärken.<br />
Besondere Aufmerksamkeit sollte dabei auch der Erhaltung und Erneuerung<br />
der Streuobstwiesen im Umfeld der Stadt gewidmet werden.<br />
Zwischen der Burganlage und der heutigen Stadt Blankenberg lag früher<br />
die so genannte Altstadt Stadt Blankenberg. Von dieser ursprünglichen<br />
Stadtanlage sind heute keine Reste mehr erkennbar. Im Zuge einer bodendenkmalpflegerischen<br />
Sondierung sollten daher die Strukturen des<br />
alten Stadtgrundrisses erkundet werden und im Rahmen eines neu zu<br />
konzipierenden Erlebnisrundganges den Besuchern Stadt Blankenbergs<br />
vermittelt werden. Dabei ist auch ein Kinderwanderweg vorgesehen, bei<br />
den Kinder in Verbindung mit einer phantasievollen Geschichte [Kinderbuch]<br />
eine lehrreiche und unterhaltende Beziehung <strong>zum</strong> Ort aufnehmen.<br />
Im Sinne der angestrebten Familienfreundlichkeit der Gesamtperspektive<br />
könnte dieser Teilaspekt der Kulturlandschaftschleife Pilotfunktion für<br />
das ganze Siegtal bekommen. Die für den Besucher nicht immer leicht<br />
nachvollziehbaren räumlichen Ausdehnungen und funktionalen Bezüge<br />
des Gesamtensembles Stadt und Burg Blankenberg sollen anhand eines<br />
Stadtmodells veranschaulicht werden.<br />
Ein erweitertes Stellplatzangebot am Fuße der Burg in der Ortschaft Stein<br />
sowie eine attraktive fußläufige Verbindung vom Tal auf das Hochplateau<br />
sollen den Erlebnisraum Stadt und Burg Blankenberg erweitern. Die besondere<br />
Lage der Stadt und der Burg auf einem Felsvorsprung oberhalb<br />
des Siegtals und die historischen Funktionszusammenhänge von Talraum<br />
[Gewässer, Mühlen] und Höhenlage werden hierdurch wieder erfahrbar.<br />
Die fußläufige Anbindung soll in einer der Naturnähe des Areals angemessenen<br />
Form in Gestalt eines Steges oder Wanderweges erfolgen.<br />
Während Stadt Blankenberg und sein Umfeld die profane Kulturlandschaftsentwicklung<br />
verdeutlichen, wird auf Bödinger Seite viel stärker die<br />
sakrale Kulturlandschaft in den Mittelpunkt gerückt. Gerade in diesem<br />
engen räumlichen Nebeneinander quer zur Sieg liegt die Besonderheit<br />
dieser Kulturlandschaftschleife.<br />
Einer Legende zu Folge sei dem Junggesellen Christian von Lauthausen<br />
im April 1397 die Jungfrau Maria mit dem vom Kreuz genommenen<br />
Jesus auf dem Schoß erschienen. Er habe den Auftrag erhalten, in Köln<br />
eine Darstellung der Maria schnitzen zu lassen und das Werk in Bödingen<br />
aufstellen zu lassen. Er tat wie ihm geheißen und verehrte das Bild,<br />
indem er Tag und Nacht eine Kerze davor brennen ließ. Das Wunder der<br />
Erscheinung lockte bald mehr und mehr Menschen nach Bödingen. Was<br />
an der Legende wahr ist, bleibt offen. Fest steht, dass ein Christian einen<br />
Bilderstock aufstellen ließ, um den sich Menschen sammelten, die<br />
von seiner Wundertätigkeit überzeugt waren. Der Geistinger Pfarrer Peter<br />
Meisenbach erkannte dieses Potenzial und betrieb ab 1397 den Bau<br />
einer Kirche. Bis 1408 – die Ereignisse waren bis Rom vorgedrungen –<br />
war das Gotteshaus vollendet, 1411 erfolgte die Genehmigung von vier<br />
Priesterstellen durch den Papst, 1412 die kanonische Errichtung von Kirche<br />
und Priesterschaft. 1424 wurden Priestergemeinschaft und Kirche<br />
in ein Augustiner-Kloster umgewandelt. Waren die Lebensbedingungen<br />
der Mönche zu Beginn ärmlich, nahm der Klosterbesitz dennoch ständig<br />
zu. Mit dem Kauf von Höfen und Ländereien hatte schon Meisenbach<br />
begonnnen. Als das Kloster 1803 im Zuge der Säkularisation aufgehoben<br />
wurde, gehörten dem Kloster 16 Höfe, zahlreiche Grundstücke, Ländereien<br />
und mehrere Häuser. Zusammen mit Kirche und Kloster entstand<br />
auch der Ort Bödingen und das ursprüngliche Bödingen in unmittelbarer<br />
Nachbarschaft wurde zu Altenbödingen.