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34 Sieg :tourismus<br />

Das Siegtal gehört durch seine landschaftliche Schönheit und mit seinen<br />

besonderen Kultur- und Naturdenkmälern zu den attraktivsten Erholungslandschaften<br />

in Nordrhein-Westfalen. Bedenkt man, dass die Eifel und<br />

das Sauerland von Köln oder Bonn aus eine bis eineinhalb Stunden mit<br />

dem PKW entfernt sind, das Siegtal dagegen mit dem Zug schon in 40<br />

Minuten erreicht werden kann, wird deutlich, welches Potenzial in einer<br />

touristischen Aufwertung dieses Raums liegt.<br />

Das Reisen hat seit dem 19. Jahrhundert Tradition im Siegtal. August<br />

Horn, der das Siegtal ausführlich bewandert hat, beschrieb schon 1854<br />

in seinem Buch „Das Siegtal von der Mündung bis zur Quelle in seinen<br />

historischen und sozialen Beziehungen zugleich als Führer für Siegreisende“<br />

den „schlangenwandelnden“, launenhaften Fluss in seiner ganzen<br />

Schönheit. 1864 wurde vom Bonner Verlag Habicht ein Buch von Ernst<br />

Weyden herausgebracht: „Das Siegtal. Ein Führer von der Mündung bis<br />

zur Quelle des Flusses und durch seine Seitentäler. Zugleich Handbuch<br />

für Reisende auf der Deutz-Siegener Eisenbahn.“ Das Enge und Pittoreske<br />

bestimmt das romantisch gefärbte Bild ihrer Beschreibungen. Steile<br />

Felswände, zahlreiche Aussichtspunkte mit weiten, eindrucksvollen Fernsichten<br />

über Westerwald, Nutscheid und Siegtal, stille Seitentäler und<br />

Wälder stehen im Mittelpunkt auch zahlreicher weiterer historischer Reiseführer<br />

durch das Siegtal.<br />

Ungefähr zeitgleich [1850-1862] unternehmen die Künstler Nicolaus<br />

Christian Hohe und Jakob Scheiner Reisen ins Siegtal, um Zeichnungen<br />

und Stiche anzufertigen. Mit ihren Bildern, die die landschaftliche Schönheit<br />

des Siegtales bewusst machten, brachten die Künstler auch neue<br />

Vorstellungen von der Natur mit. Künstliche Wildheit und das landschaftlich<br />

Pittoreske traten an die Stelle einer durch die harte Landarbeit geprägten<br />

Landschaftswahrnehmung. Diese ´neue´ Wahrnehmung des<br />

Siegtales sprach vor allem die nahen Städter aus Köln und Bonn an. Ruinen,<br />

wie die Burgruine in Stadt Blankenberg oder in Windeck und Klöster<br />

und Schlösser wie in Seligenthal, Allner oder Merten wurden in diesem<br />

Zusammenhang neu entdeckt, und als Bereicherung der Landschaft<br />

empfunden. Das Siegtal bot für eine derart geschulte Landschaftswahrnehmung<br />

beste Voraussetzungen.<br />

Die Nutzung der Natur und der vorhandenen Sehenswürdigkeiten fußte<br />

nicht allein auf ästhetischen Interessen, sondern wurde auch als wirtschaftliche<br />

Grundlage erkannt. Die touristische Erschließung des Siegtals<br />

konnte dabei aber nicht Schritt halten mit Ausflugszielen wie dem Siebengebirge<br />

oder der Eifel. Lediglich vereinzelt wie in Herchen entstanden<br />

Hotels, Pensionen, ein Kurpark mit Siegpromenade und zahlreichen<br />

Gastwirtschaften. Die eindrucksvolle Landschaft und die malerischen<br />

Orte zogen auch berühmte Persönlichkeiten im 19. Jahrhundert an. So<br />

kehrten z.B. die Künstler des ´Düsseldorfer Malkastens´ viele Sommer an<br />

die Sieg zurück, um sich von der Landschaft zu einem spätromantischen<br />

Stil und zu Genrebildern inspirieren zu lassen.<br />

Die Ansätze zu einer besonderen Wahrnehmung der kulturlandschaftlichen<br />

Schönheit des Siegtals verblassen aber im 20. Jahrhundert. Das<br />

Siegtal gerät für viele Erholungssuchende wieder in Vergessenheit. In<br />

jüngerer Zeit haben sich die vier Siegtalgemeinden, die Stadt Siegburg,<br />

die Stadt Hennef, die Gemeinde <strong>Eitorf</strong> und die Gemeinde Windeck zusammengeschlossen,<br />

um das Siegtal gemeinsam touristisch als Marke<br />

zu etablieren. Ein übergreifendes Kulturlandschaftliches und touristisches<br />

Gesamtkonzept fehlt aber noch. Als deutliches Defizit ist auch die Ausflugsgastronomie<br />

im Siegtal zu sehen. Sie ist im Hinblick auf ihr Erscheinungsbild,<br />

Angebot und Service verbesserungsbedürftig.<br />

Mit der Randlage <strong>zum</strong> Ballungsraum Köln-Bonn und der Grenzlage zu<br />

den touristischen Regionen Rheinland und Bergisches Land weist das<br />

Siegtal hervorragende Bedingungen zur Aufwertung als attraktives Naherholungsziel<br />

als auch zur Ausgestaltung des Übernachtungstourismus<br />

auf. Sowohl die Verkehrsanbindung mit dem PKW als auch die Anbindung<br />

mit der Bahn ist hervorragend. Auf Grund der guten Lage, der vielfältigen<br />

kulturlandschaftlichen Ausstattung und der guten Bahnanbindung<br />

ist das Siegtal besonders für Familien ein attraktives Ausflugsziel. Aber

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