ENTSCHEIDUNGEN ZU SICHERHEITSFRAGEN IN - SecureLINE
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Wahrnehmungsphase<br />
5.2.4 Versicherungsstatistiken<br />
Eine nahe liegende Quelle für Schadenszahlen sind die Versicherungsstatistiken. In seinen Statistiken<br />
unterscheidet der VVO jedoch lediglich im Risiko Feuer zwischen „Zivil und Landwirtschaft“ und<br />
„Industrie“, nicht jedoch im Risiko Einbruch-Diebstahl 47 . Somit entsteht eine Vermischung aus<br />
Betrieben und Endverbrauchern und die Zahlen sind nicht aussagekräftig.<br />
Tabelle 14: VVO Statistik<br />
Schaden- und Leistungsfälle Leistungen<br />
Feuer, Industrie 3.504 91 Mio. Euro<br />
Feuer B.U., Industrie 201 29 Mio. Euro<br />
Einbruch-Diebstahl 23.929 75 Mio. Euro<br />
Legende: B.U. = Betriebsunterbrechung; Einbruch-Diebstahl = Zivil, Landwirtschaft + Industrie<br />
Eine Anfrage bei allen großen österreichischen Versicherungen mit der Bitte um Übermittlung interner<br />
Statistiken hat nur im Fall der Generali Versicherung AG zu nachstehender Information geführt. Da die<br />
Generali die größte österreichische Versicherung ist 48 , können diese Zahlen als repräsentativ<br />
eingestuft werden.<br />
Tabelle 15: Generali Versicherung: Gewerbeversicherung 2002 - 2005 Schadenanzahl und<br />
Schadenaufwand<br />
Sparte Anzahl % Aufwand %<br />
Allgemeine Haftpflicht 33,86 21,24<br />
Einbruch 14,92 21,38<br />
Wasser 14,05 10,83<br />
Feuer 8,20 27,28<br />
Betriebsunterbrechung 0,44 3,60<br />
Glas 19,20 4,36<br />
Sturm/Elementar 9,34 11,31<br />
Gesamt 100,00 100,00<br />
Auffällig ist die dominierende Stellung der Brandschäden mit 27%, wobei diese mit nur 8% der<br />
Schadensanzahl nur selten vorkommen. Die Einbruchsschäden liegen mit 21% der Schadenssummen<br />
bereits an zweiter Stelle.<br />
5.2.5 Schwarzarbeit<br />
Schwarzarbeit bzw. Pfusch stellt eine besondere Form des Betruges und damit eine strafbare<br />
Handlung dar. Durch Schwarzarbeit wird primär der Staat geschädigt (durch Nichtzahlung von Steuern<br />
und Sozialabgaben). In zweiter Linie sind aber davon auch gesetzestreue Betriebe betroffen, denen<br />
dadurch Umsatz entgeht. Zahlen zum Schaden durch Schwarzarbeit werden von Herrn O. Univ-Prof.<br />
Dr. Friedrich Schneider von der Universität Linz erforscht und gemeinsam mit dem IAW – Institut für<br />
Angewandte Wirtschaftsforschung in Tübingen (BRD) veröffentlicht.<br />
Gemäß dieser Schätzung betrug der Schaden durch Schwarzarbeit in Österreich im Jahr 2004 11,0%<br />
des BIP oder € 23,1 Mrd 49 . Damit liegt Österreich sowohl unter der BRD (17,1%) als auch unter dem<br />
Schnitt von 21 OECD-Ländern (16,2%).<br />
5.2.6 Insolvenzstatistik<br />
Als letzte Konsequenz aus Sicherheitsmängeln muss der Konkurs des Unternehmens angesehen<br />
werden. Über die Konkurse von österreichischen und internationalen Unternehmen führt der<br />
Kreditschutzverband (KSV) die Insolvenzstatistik, die für das Jahr 2005 folgende Zahlen ausweist 50 :<br />
47<br />
VVO Verband der Versicherungsunternehmen Österreich (2005) Jahresbericht 2004, S. 85-91<br />
48<br />
VVO Verband der Versicherungsunternehmen Österreich (2005) Jahresbericht 2004, S. 16-17<br />
49<br />
IAW (2004) Aktuelle Prognose zur Entwicklung der Schattenwirtschaft in Deutschland im Jahr 2004,<br />
S. 4<br />
50<br />
Online im Internet: URL:<br />
http://www.myksv.at/ksv_edit/KSV/de/assistent/downloads/insolvenztatistiken.html<br />
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