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Rück: Weiterbildung wird<br />
immer wichtiger, gerade<br />
in der Tourismusbranche<br />
Kreilkamp: Die<br />
Hochschullandschaft<br />
ist im Umbruch<br />
nagement. Weitere 25 Prozent des Diplomstudiums<br />
sind Fremdsprachen und interkulturellem<br />
Management gewidmet, die übrigen 25<br />
Prozent gestalten Komplementärwissenschaften<br />
wie etwa Mathematik oder Volkswirtschaftslehre.<br />
Eine breit angelegte betriebswirtschaftliche<br />
Ausbildung. Das liegt Professor Dr.<br />
Roland Conrady am Herzen, denn 25 Prozent<br />
aller Studenten wanderten später in eine völlig<br />
andere Branche ab, sagt der Dekan. Und das<br />
funktioniere nur, weil sie über jene fundierte<br />
Ausbildung verfügten. Natürlich wollen die<br />
Wormser nicht primär für andere Wirtschaftszweige<br />
ausbilden. Sie wollen ihren Studenten<br />
aber eine solide betriebswirtschaftliche Ausbildung<br />
mitgeben, »damit sie die Mechanismen<br />
der Branche verstehen können«, sagt Conrady.<br />
Das ist für allem für diejenigen von Vorteil,<br />
die sich nicht von Anfang an festlegen können<br />
oder wollen. Meist wächst die Vorstellung vom<br />
späteren Beruf ja ohnehin mit dem Wissen, das<br />
man über diesen anhäuft. Wichtig dabei ist: das<br />
Studium soll Spaß machen. Das sei der wichtigste<br />
Aspekt, findet Dr. Kristiane Klemm vom<br />
Willy Scharnow-Institut für Tourismus der<br />
Freien Universität Berlin. Für eine Spezialisierung<br />
ist es zudem nie zu spät. Der einjährige<br />
Aufbaustudiengang in Berlin etwa richtet sich<br />
an »Hochschulabsolventen, die sich in der Tourismuswirtschaft<br />
profilieren wollen«, so<br />
Klemm. Dabei hat das Institut nicht nur Betriebswirte<br />
im Blick, sondern richtet sich auch<br />
an Geistes- und Kultur- sowie Sozialwissenschaftler,<br />
die den Hauptanteil unter den pro Semester<br />
maximal 25 Studierenden stellen.<br />
Neben der Touristikausbildung an einer Fachhochschule<br />
oder der Fortbildung per Aufbaustudiengang<br />
gibt es noch die klassische Ausbildung<br />
an einer Universität. Doch die Grenzen<br />
zwischen Fachhochschule und Universität<br />
verwischen. Das ist eine Auswirkung des<br />
»Bologna-Prozesses«. So wird die Vorbereitung<br />
und Umsetzung einer Erklärung genannt,<br />
die 1999 von den Bildungsministern<br />
der Europäischen Union in der italienischen<br />
Stadt verabschiedet wurde. Ziel: Das Hochschulwesen<br />
in Europa bis zum Jahr 2010 zu<br />
harmonisieren. Die mittlerweile von 40 Staaten<br />
unterzeichnete Deklaration sieht unter anderem<br />
die Schaffung eines zweistufigen Systems<br />
von Studienabschlüssen (Bachelor und<br />
Master), die Einführung eines Leistungspunktsystems<br />
(European Credit Transfer System),<br />
die Förderung grenzüberschreitender Mobilität<br />
für Lehrende und Studenten sowie die<br />
Qualitätssicherung der Hochschulausbildung<br />
durch Akkreditierung der Studiengänge vor.<br />
Diplom ist passé, dafür<br />
gibt’s Bachelor und Master<br />
So werden in Deutschland die Diplomstudiengänge<br />
verschwinden und durch »Bachelor«<br />
und »Master« ersetzt. Dadurch soll sich die<br />
internationale Vergleichbarkeit von Studiengängen<br />
erhöhen. Zudem sind die Studenten<br />
flexibler. So können sie sich entscheiden, ob sie<br />
den meist auf drei<br />
Jahre angelegten Bachelor-Studiengang<br />
absolvieren und<br />
dann in den Beruf gehen<br />
oder noch den<br />
auf ein oder zwei<br />
Jahre ausgelegten<br />
Master draufsatteln.<br />
An vielen Ausbildungsstätten<br />
wird<br />
mit Hochdruck an<br />
den neuen Studiengängen<br />
gearbeitet.<br />
»Die Hochschullandschaft<br />
befindet sich<br />
im Wandel«, fasst<br />
FACTS<br />
Mini-Liste: Touristikstudium<br />
■ Berlin (Uni): Aufbaustudiengang<br />
www.fu-tourismus.de/<br />
■ Bremerhaven (Uni): u.a. Schwerpunkt<br />
Seetouristik, www.hs-bremerhaven.de<br />
■ Eberswalde (FH): Nachhaltiger<br />
Tourismus, www.fh-eberswalde.de/tour/<br />
■ Worms (FH): breite BWL-Ausbildung,<br />
www.fh-worms.de/touristik<br />
■ Harz (FH): www.hs-harz.de/W/<br />
■ Lüneburg (Uni): www.uni-lueneburg.de/<br />
fb2/bwl/tour/de/tm_home.htm<br />
■ München (FH): www.fh-muenchen.de<br />
Professor Dr. Edgar Kreilkamp die derzeitige<br />
Situation zusammen. Der Professor für strategisches<br />
Management und Tourismusmanagement<br />
am Fachbereich Wirtschafts- und Sozialwissenschaften<br />
der Universität Lüneburg rät<br />
potenziellen Studenten deshalb, ihr Augenmerk<br />
weniger auf die Tatsache zu legen, ob es<br />
sich bei der Ausbildung um ein Studium an<br />
Fachhochschule oder Universität handelt, sondern<br />
vor allem das dort vorhandene Lehrangebot<br />
genau unter die Lupe zu nehmen.<br />
»Jeder Standort versucht, sein eigenes<br />
Profil zu finden«, weiß er. So hat sich etwa die<br />
Fachhochschule in Eberswalde auf das Thema<br />
»Nachhaltiger Tourismus« spezialisiert, die<br />
Bremerhavener Hochschule setzt den Schwerpunkt<br />
auf Seetouristik und bietet etwa den<br />
internationalen Bachelor-Studiengang »Cruise<br />
Industry Management« an. Es hilft also, sich<br />
mit den Studienplänen ein bisschen genauer<br />
zu befassen. Denn vor allem in Nischenmärkten<br />
können spezifisch ausgebildete Berufsneulinge<br />
so punkten.<br />
Schon anhand der Studienschwerpunkte<br />
und der geforderten Praktika können Studenten<br />
erkennen, ob es sich eher um einen theoriegeleiteten<br />
oder praxisorientierten Ausbildungsgang<br />
handelt. Die Unterscheidung zwischen<br />
Universität und Fachhochschule hilft<br />
nur bedingt. So werden im Rahmen des durch<br />
den Bologna-Prozess entstandene »Hochschuloptimierungsgesetzes«<br />
etwa in Lüneburg die<br />
dortige Universität und die Fachhochschule<br />
Nordostniedersachsen<br />
zu einer Modell-<br />
universitätzusammengeführt. »Wir<br />
stellen radikal um«,<br />
sagt Kreilkamp. Mit<br />
dem neuen Masterstudiengang,<br />
der<br />
nächsten Oktober an<br />
der neuen Modelluniversitätangeboten<br />
werden soll, geht<br />
auch eine Umstellung<br />
des Lehrplans<br />
einher. Künftig gebe<br />
es vier Semester<br />
rund um Tourismus-<br />
5.1.2005 TRAVEL ONE 15