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und eine ca. 10 000-jährige Entwicklung<br />
<strong>de</strong>s Sooster Moores nachweisen.<br />
Die Waldgeschichte wird in Kurzform<br />
wie folgt wie<strong>de</strong>rgegeben.<br />
Präboreal (Vorwärmezeit) ab ca. 10 000<br />
bis 9 000 Jahre vor heute: Die Bildung <strong>de</strong>r<br />
Torfmud<strong>de</strong> begann in <strong>de</strong>r frühpostglazialen<br />
Kiefern-Birkenzeit. Die Sommer waren<br />
noch kühl, die Winter schon etwas mil<strong>de</strong>r<br />
als am En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Spätglazials. Im Untersuchungsgebiet<br />
waren hauptsächlich Kiefernwäl<strong>de</strong>r<br />
mit Birken vorhan<strong>de</strong>n. Langsam<br />
wan<strong>de</strong>rn wärmelieben<strong>de</strong> Arten ein.<br />
Boreal (Frühe Wärmezeit) ab ca. 9 000<br />
bis 7 500 Jahre vor heute: Mit <strong>de</strong>r raschen<br />
Ausbreitung <strong>de</strong>r Hasel entstan<strong>de</strong>n Kiefern-<br />
Haselwäl<strong>de</strong>r. Der Eichenmischwald mit<br />
Lin<strong>de</strong>, Ulme und Eiche nimmt im weiteren<br />
Verlaufe immer größere Flächen ein.<br />
Das Klima war warm und trocken. Durch<br />
Wasseraustritte von Mineralquellen und<br />
Mofetten kam es zur Bildung eines offenen,<br />
flachen Gewässers und zur Bildung<br />
<strong>de</strong>r Kieselgur. Dafür spricht <strong>de</strong>r hohe Prozentsatz<br />
<strong>de</strong>r gefun<strong>de</strong>nen Diatomeen. Es<br />
wird angenommen, dass die Kaiserquelle<br />
und ihre Begleiter während <strong>de</strong>s Boreals<br />
entstan<strong>de</strong>n sind, als Folge <strong>de</strong>r tektonischen<br />
Nachwirkungen <strong>de</strong>s Vulkanismus <strong>de</strong>s<br />
Kammerbühls.<br />
Atlantikum (Mittlere Wärmezeit) ab<br />
ca. 7 500 bis 4 500 Jahre vor heute: Hier<br />
kommt es zur raschen Ausbreitung <strong>de</strong>r<br />
Fichte und zur Verdrängung <strong>de</strong>r Hasel. Es<br />
dominieren Fichten-Eichenmischwäl<strong>de</strong>r.<br />
Buche und Tanne wan<strong>de</strong>rn ein. Am En<strong>de</strong><br />
<strong>de</strong>s Atlantikums wird die Buche, etwas<br />
später auch die Tanne immer häufiger. Bei<br />
einem feuchten und warmen Klima begann<br />
die Bildung <strong>de</strong>r Torfgur. Im Atlantikum<br />
liegt das Klimaoptimum mit Ø ca.<br />
2,3° wärmer als heute.<br />
Subboreal (Späte Wärmezeit) ab ca.<br />
4 500 bis 2 500 Jahre vor heute: Die Waldvegetation<br />
wird neben <strong>de</strong>r Fichte immer<br />
stärker von Buchen und Tannen geprägt,<br />
so dass ein Fichten-Buchen-Tannenwald in<br />
<strong>de</strong>r Umgebung <strong>de</strong>r Soos sich herausbil<strong>de</strong>n<br />
10<br />
konnte. Das Klima wird kühler und trockener.<br />
Subatlantikum (Nachwärmezeit) ab ca.<br />
2 500 vor heute bis in die Historische<br />
Zeit: Der ältere Teil <strong>de</strong>s Subatlantikums ist<br />
durch die maximale Verbreitung von<br />
Buche und Tanne gekennzeichnet. Die<br />
Buche erreicht im Egerbecken nicht so<br />
hohe Anteile wie in höheren Gebirgslagen.<br />
Es bil<strong>de</strong>n sich Buchen-Tannenwäl<strong>de</strong>r mit<br />
Fichten- und Kiefernbestän<strong>de</strong>n. Das Klima<br />
wird kühler und feuchter. Diese Wäl<strong>de</strong>r<br />
be<strong>de</strong>ckten die Landschaft noch während<br />
<strong>de</strong>s Jüngeren Subatlantikum (Miriquidi<br />
<strong>de</strong>s Erzgebirges) und wur<strong>de</strong>n erst mit Beginn<br />
<strong>de</strong>s Mittelalterlichen Lan<strong>de</strong>sausbaues<br />
(ab ca. 12. Jahrhun<strong>de</strong>rt n. Chr.) und <strong>de</strong>r<br />
Industrialisierung immer mehr zurückgedrängt.<br />
Die Waldvegetation in <strong>de</strong>n obersten<br />
Schichten zeigt <strong>de</strong>n Übergang zu <strong>de</strong>n historischen<br />
Verhältnissen und ist durch die<br />
Zunahme von Fichte und Kiefer gekennzeichnet.<br />
Diese Verän<strong>de</strong>rung in <strong>de</strong>r Waldzusammensetzung<br />
ist durch die immer<br />
stärker wer<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Eingriffe (geregelte<br />
Forstwirtschaft) <strong>de</strong>s Menschen auf seine<br />
Umgebung bedingt. Das Klima geht in die<br />
heutigen Verhältnisse über.<br />
Nach <strong>de</strong>m Rückzug <strong>de</strong>s letzten Eises<br />
(Weichsel-Eiszeit) aus Mitteleuropa begann<br />
eine allmähliche Wie<strong>de</strong>rbewaldung<br />
<strong>de</strong>r Landschaften. Die Reihenfolge <strong>de</strong>s<br />
Wie<strong>de</strong>rerscheinens <strong>de</strong>r einzelnen Baumarten<br />
und ihrer Ausbreitung erfolgte in Mitteleuropa<br />
nach recht einheitlichen <strong>Ges</strong>etzmäßigkeiten.<br />
Die vorgestellte Vegetationsentwicklung<br />
ist sowohl in <strong>de</strong>n Mittelgebirgen<br />
Böhmens, <strong>de</strong>m Erzgebirge und an<strong>de</strong>ren<br />
Landschaften im Wesentlichen gleich.<br />
Die Entstehungszeiten <strong>de</strong>r Moore sind unterschiedlich.<br />
Es gibt auf Grund regionaler<br />
Gegebenheiten Abweichungen.