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trag <strong>de</strong>r Annaberger Bergknappschaft 1521<br />

<strong>de</strong>n Bergaltar, auf <strong>de</strong>m die Sage von <strong>de</strong>r<br />

Ent<strong>de</strong>ckung <strong>de</strong>r Annaberger Silberschätze<br />

dargestellt wird (Abb. 2).<br />

Neben <strong>de</strong>r großen Tanne fin<strong>de</strong>n sich<br />

nur wenige Bäume in dieser Erzgebirgslandschaft,<br />

die zugleich eine Weltlandschaft<br />

darstellt. Stellt die große Tanne<br />

einen Baum aus <strong>de</strong>m Paradies dar? Aber<br />

warum ist in <strong>de</strong>n Stamm die Axt geschlagen?<br />

Ist es die Streitaxt, die wir nach Jean<br />

Paul an <strong>de</strong>n Lebensbaum – und nun<br />

schon selbst an <strong>de</strong>n Baum <strong>de</strong>r Erkenntnis<br />

– gelegt haben? Das ist Stoff zum Nach<strong>de</strong>nken.<br />

Auch Paracelsus sah unterirdisch <strong>de</strong>n<br />

Mineralienbaum wachsen, ein Ast reichte<br />

in die Alpen, ein an<strong>de</strong>rer Ast nach Joachimstal,<br />

ein an<strong>de</strong>rer nach Siebenbürgen44 Abb. 2<br />

(Zu DDR-Zeiten war es uns ein Trost und<br />

eine Hoffnung, dass die Welt ohne Rücksicht<br />

auf wi<strong>de</strong>rnatürliche Grenzen unterirdisch<br />

zusammenhing). – Der eine Baum<br />

wächst nach oben, <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>re nach unten,<br />

<strong>bei</strong><strong>de</strong> bil<strong>de</strong>n Äste mit Früchten: Paracelsus<br />

spricht von <strong>de</strong>r „Corporalität gleicher<br />

Prozesse.“ 45 Alles wächst aus <strong>de</strong>m Samen.<br />

Was <strong>de</strong>n Baum vergiftet, das vergiftet die<br />

Matrix (Gebärmutter). 46 Dieser Satz machte<br />

uns betroffen, als die Wäl<strong>de</strong>r im Erzgebirge<br />

und im Isergebirge starben. 47 Die<br />

Antwort hieß damals: „Global <strong>de</strong>nken –<br />

lokal han<strong>de</strong>ln“. Hat sich das wirklich alles<br />

erledigt, nach<strong>de</strong>m <strong>de</strong>r Kapitalismus sein<br />

dunkles Spiegelbild endgültig besiegt hat?<br />

Aufgabe <strong>de</strong>s Arztes<br />

Nach Paracelsus ist es die Aufgabe <strong>de</strong>s<br />

Arztes, die Gefahren <strong>bei</strong>m Umgang mit<br />

giftigen Metallen zu erkennen und ihnen<br />

zuvorzukommen. Paracelsus unterschei<strong>de</strong>t<br />

die akute Arsenvergiftung durch Einnehmen<br />

(Tod „in 10 Stun<strong>de</strong>n“) von <strong>de</strong>r chronischen<br />

durch Spiritus = Dämpfe (Tod „in<br />

10 Jahren“) mit gleichen Vergiftungs“zeichen“,<br />

z.B. Leberschä<strong>de</strong>n. 48 Paracelsus war<br />

die Wirkung <strong>de</strong>s Arsen nach oraler Aufnahme<br />

also durchaus bekannt, ob durch<br />

Gabe an Patienten o<strong>de</strong>r durch Selbstversuche<br />

kann nur vermutet wer<strong>de</strong>n. Folgen<strong>de</strong>s<br />

Zitat aus <strong>de</strong>m Osterspaziergang <strong>de</strong>s<br />

„Faust“ bezieht sich nach meiner Ansicht<br />

auf Paracelsus und seinen Vater, <strong>de</strong>r durchaus<br />

nicht abschätzig als „dunkler Ehrenmann“,<br />

als Alchemist, bezeichnet wird:<br />

„So haben wir mit höllischen Latwergen<br />

In diesen Tälern, diesen Bergen<br />

Weit schlimmer als die Pest getobt.<br />

Ich habe selbst <strong>de</strong>n Gift an Tausen<strong>de</strong> gegeben,<br />

Sie welkten hin, ich muss erleben,<br />

Dass man die frechen Mör<strong>de</strong>r lobt.“ 49<br />

Ärztliches Han<strong>de</strong>ln bleibt immer ambivalent.<br />

Je<strong>de</strong>s Ding hat zwei Seiten. Gift<br />

steht immer <strong>bei</strong>m Guten. Ungeachtet <strong>de</strong>r<br />

Gefahren durch <strong>de</strong>n Hüttrauch „wills Gott<br />

(al)so haben, dass die Schätze und Wun<strong>de</strong>rwerke<br />

Gottes ... erforscht ... wer<strong>de</strong>n.” Der Arzt ist<br />

geschaffen, „dass er fürkomme und wen<strong>de</strong> die<br />

Krankheiten, so auf ... Erforschung göttlicher<br />

Ordnung einfallen.“ 50<br />

Paracelsus glaubte: „Was uns durch unsere<br />

Hän<strong>de</strong> schädlich mag sein, das wird durch unsere<br />

Hän<strong>de</strong> wie<strong>de</strong>r zur Arznei (Heilung,<br />

37

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