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Schweizer Psychoanalytiker C. G. JUNG
(1875–1961), der sich auch eingehend mit
der Alchemie beschäftigte, wie folgt beschrieben
(8):
„Er war ein gewaltiger Sturmwind, welcher
alles auseinander riss und alles zusammenwirbelte,
was sich irgendwie von der Stelle rücken
ließ. Wie ein Vulkanausbruch hat er gestört und
zerstört, aber auch befruchtet und belebt. Man
kann ihm nicht gerecht werden, man kann ihn
immer nur unter- oder überschätzen, und
darum ist man mit der eigenen Bemühung, wenigstens
einen Teil seines Wesens genügend zu
erfassen, stets unzufrieden... PARACELSUS
ist ein Meer oder – weniger freundlich – ein
Chaos, und insofern er eine historisch beschränkte,
menschliche Persönlichkeit ist, kann
man ihn als einen alchemischen Schmelztiegel
bezeichnen, in welchen die Menschen, Götter
und Dämonen jener ungeheuerlichen Zeit der
ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts, jeder einzeln,
ihren besonderen Saft gegossen haben.“
PARACELSUS hinterlässt ein gewaltiges
Werk über Botanik, Astronomie, Astrologie,
Alchemie (Chemie), Pharmazie, Philosophie
(insbesondere Theologie), Psychiatrie
und Magie – das meiste auf seinen
Reisen quer durch Europa entstanden.
Er geht unbeirrt seinen Weg. Er verbrennt
öffentlich die Medizinschriften von GALEN
und AVICENNA am Johannisfest. Die
Meinungen dieser Koryphäen auf medizinischem
Gebiet galten seit alters her als
unumstößliche Glaubenssätze. Sie vertraten
die Viersäftelehre des HIPPOKRATES
(Blut, Schleim, gelbe und schwarze Galle)
und bevorzugten zur Aufrechterhaltung
des Gleichgewichtes der 4 Säfte im Körper
so genannte Komposita (organische Pflanzenpräparate).
Stattdessen empfiehlt PA-
RACELSUS spezifische Heilmittel (Arcana)
unter Verwendung der Metalle. Diese
Tabus anzutasten verlangte Mut. PARA-
CELSUS besitzt ihn, und so bringt ihn
seine neue Arzneimittellehre in Gegensatz
zu den Ärzten des Altertums.
Dieser Weltbürger am Übergang von
Mittelalter zur Neuzeit, am Scheideweg
einer Epoche zwischen magischem und
rationalem Weltbild, wird geliebt und gehaßt.
Sein Leben ist eine einzige Wanderschaft
und endet viel zu früh. Was bleibt,
ist ein riesiges, noch heute nicht voll zu
unserer Kenntnis gelangtes Werk.
Sein großer Schatten eilt uns weiter voran,
er muss noch in vielen Dingen aus der
Dunkelheit geholt, durchleuchtet und erforscht
werden.
2. Alchemie
Ehe die alchemischen Arbeiten von PA-
RACELSUS näher betrachtet werden, sind
noch einige Ausführungen zur Deutung
des Begriffes „Alchemie“ notwendig
(nach 7).
Das Wort „Alchemie (Chemie)“ kann viersprachig
gedeutet werden:
1. ki mijah (hebräisch) –
soll bedeuten „weil sie von Gott ist“
oder ki mi JAH = „weil von Gott“.
Es sei hier auf die Bezeichnung des israelischen
Gottesnamen JHWE hingewiesen,
vokalisiert JAHWE gesprochen.
2. al kimija (arabisch) –
heißt „das Schwarze”.
3. keme, chemi (ch’mi) (ägyptisch) –
ebenfalls „das Schwarze“ oder
kem (kmt) (ägyptisch) –
“schwarz“, in Beziehung zum dunklen
Humusboden, den der Nilschlamm
hinterlässt.
4. cheein (griechisch) „gießen“ bzw.
chymos (griechisch) – bedeutet „Flüssigkeit
oder Saft“
chymia (chyma) oder chemeia (griechisch)
ist die Handwerkskunst des
Metallgusses.
5. Für das Wort „Chemie“ könnte auch
zur Bibel (Gen 10,1 und 10,6–20) eine
Beziehung bestehen, denn der 3. Sohn
Noahs ist Ham oder Cham. Er soll
Kunst und Wissenschaft gelehrt haben.
Interessant zu dieser Thematik sind auch
Auslegungen von W. SCHNEIDER (12):
Er berichtet von der Altertumsdroge Iksir
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