Tagungsbericht der VdS-Fachgruppe SPEKTROSKOPIE
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genau bekannt sein, um die Fläche <strong>der</strong> Linien zu<br />
bestimmen, die dann nach Division durchs Kontinuum<br />
die gesuchte Äquivalentbreite ergibt.<br />
Abbildung 4: Prinzipielle Definition <strong>der</strong> Äquivalentbreite.<br />
Das Messprinzip <strong>der</strong> Spektroskopie ist relativ einfach:<br />
Licht muss ausgewählt und zerlegt werden.<br />
Zum Auswählen wird ein Spalt benutzt, zum Zerlegen<br />
(„Dispergieren“) bietet sich entwe<strong>der</strong> ein Prisma<br />
o<strong>der</strong>, für höhere Auflösung, ein Gitter an.<br />
Nach diesem Prinzip werden Langspaltspektrographen<br />
gebaut, die für jedes Objekt, das in den<br />
Spalt fällt, ein Spektrum erzeugen. Dies ist auch die<br />
Standardtechnik für den Amateur, wenn nicht sogar<br />
auf den Spalt verzichtet wird und das gesamte Feld<br />
spektroskopiert wird (Objektivprisma).<br />
3. Multiobjekt-Spektroskopie<br />
Für die Spektroskopie mehrerer Objekte auf einmal<br />
werden im Bereich <strong>der</strong> professionellen Astronomie<br />
mehrere Techniken angewendet:<br />
� MOS (multi-object spectroscopy, Abb. 5):<br />
mehrere Spalte sind frei beweglich, <strong>der</strong> Astronom<br />
verschiebt sie auf die gewünschten Objekte;<br />
die Spektren werden auf dem Detektor übereinan<strong>der</strong><br />
angeordnet.<br />
� Faserunterstützte MOS: <strong>der</strong> Spektrograph<br />
FLAMES/Giraffe am VLT besitzt 120 frei verschiebbare<br />
Magnetköpfe, die das Licht <strong>der</strong> Objekte<br />
über Glasfasern zum Spektrographen leiten<br />
(Abb. 6). Hier kann <strong>der</strong> Astronom also seine<br />
Objekte frei innerhalb des Gesichtsfeldes<br />
wählen.<br />
� Schließlich gibt es noch die Integralfeld-<br />
Spektroskopie (integral-field unit, IFU), bei <strong>der</strong><br />
das Gesichtsfeld mit einem Linsenmosaik in<br />
ein Raster zerlegt wird und von jedem Rasterelement<br />
eine Faser zum Spektrographen führt.<br />
Bei dieser Technik sind die Koordinaten <strong>der</strong><br />
Objekte nicht frei wählbar, aber es können sehr<br />
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viele Rasterpunkte auf einmal gemessen werden.<br />
Diese Technik wird vor allem verwendet,<br />
um das Geschwindigkeitsfeld eines ausgedehnten<br />
Objekts, z. B. einer Galaxie, aufzunehmen.<br />
Der zurzeit größte IFU-Spektrograph <strong>der</strong> ESO<br />
ist VIMOS (Abb. 7).<br />
Abbildung 5: Multi-Objekt-Spektroskopie.<br />
Abbildung 6: FLAMES/Giraffe am VLT. Einzelne Glasfasern<br />
(inset) sind frei beweglich.<br />
Abbildung 7: Integralfeld (IFU)-Spektroskopie: Viele Spektren<br />
im 2D-Raster. Zerlegung mit Glasfasern o<strong>der</strong> Slicer � Bild und<br />
Spektrum: Spektro-Imaging mit großen Datenmengen.<br />
Dieses Instrument verfügt über 4 Arme, die jeweils<br />
1600 Spektren erzeugen. Man kann also in einer<br />
Belichtung bis zu 6400 Spektren messen und damit<br />
z.B. das Geschwindigkeitsfeld im Zentrum einer<br />
Galaxie komplett vermessen.