Tagungsbericht der VdS-Fachgruppe SPEKTROSKOPIE
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Sonnenflecken<br />
Sonnenflecken sind dunkle Stellen auf <strong>der</strong> Sonne,<br />
die schon bei geringer Vergrößerung zu sehen sind<br />
(Abb. 4).<br />
Abbildung 4: Sonnenflecken<br />
Ihre Größe reicht von einigen Tausend bis zu<br />
50000km Durchmesser ( Durchmesser <strong>der</strong> Erde<br />
knapp 13000km). Häufig treten die Flecken in<br />
Gruppen mit zwei Hauptflecken auf. Der westlichere,<br />
also in Rotationsrichtung vorangehende Fleck<br />
wird p-Fleck (für proceeding) genannt, <strong>der</strong> folgende<br />
heißt f-Fleck (für following). Meist liegt <strong>der</strong> vor<strong>der</strong>e<br />
Fleck näher am Äquator. Die Häufigkeit <strong>der</strong> Flecken<br />
wechselt in einem 11-jährigen Zyklus, <strong>der</strong> sich<br />
in einem Schmetterlingsdiagramm darstellen lässt<br />
Zu Beginn des Zyklus‘ erscheinen die Flecken 30° -<br />
40° vom Äquator entfernt. Im Laufe dieser 11 Jahre<br />
entstehen die Flecken immer näher am Äquator,<br />
zum Schluss in einem Bereich von 5°. Dann zeigen<br />
sich schon die ersten Flecken des nächsten Zyklus<br />
oben (Abb. 5).<br />
Abbildung 5: Der 11 jährige Sonnenfleckenzyklus. Sonnenflecken<br />
entstehen immer näher am Äquator. Nach dem Zyklus polt<br />
sich das Magnetfeld <strong>der</strong> Sonne um. Alle 80 Jahre än<strong>der</strong>t sich die<br />
Lebensdauer <strong>der</strong> Sonnenflecken.<br />
Fleckengruppen haben meist eine entgegen gesetzte<br />
magnetische Polarität. Die magnetische Feldstärke<br />
in Sonnenflecken kann bis zu 0,4 Tesla groß werden.<br />
Jeweils die p-Flecken auf einer Sonnenhalbkugel<br />
haben die gleiche Polarität. Auf <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en<br />
Halbkugel ist die Polarität <strong>der</strong> p-Flecken umgekehrt.<br />
Nach diesem 11 - jährigen Zyklus polt sich<br />
das Magnetfeld <strong>der</strong> Sonne um. Genau genommen<br />
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dauert <strong>der</strong> Zyklus also 22 Jahre (Hale-Zyklus). Im<br />
Laufe des Zyklus verwandelt sich das Magnetfeld<br />
von einem meridionalen (ähnlich dem <strong>der</strong> Erde) in<br />
ein toroidales Magnetfeld, in dem die Feldlinien<br />
senkrecht zur Rotationsrichtung verlaufen. Das geschieht<br />
so, weil die Sonne an verschiedenen Breitengraden<br />
eine unterschiedliche Rotationsdauer hat.<br />
Die Feldlinien verwickeln sich so zu sagen. Dazu<br />
kommt, dass sich die Lebensdauer von Flecken in<br />
einem 80-jährigen Zyklus än<strong>der</strong>t.<br />
Die Waldmeier-Klassifikation zeigt das Entwicklungstadium<br />
eines Sonnenfleckes (Abb. 6).<br />
Abbildung 6: Waldmeier-Klassifikation<br />
A: Ein einzelner unipolarer Sonnenfleck ohne Penumbra<br />
(das ist ein helleres Gebiet um die dunklen<br />
Stellen, die Umbra heißen).<br />
B: Bipolare Gruppe ohne Penumbra, die von zwei<br />
Flecken dominiert wird.<br />
C: Eine bipolare Gruppe, in <strong>der</strong> einer <strong>der</strong> ersten<br />
Flecken eine Penumbra bekommt.<br />
D: Der zweite Fleck <strong>der</strong> bipolaren Gruppe bekommt<br />
eine Penumbra. Insgesamt nimmt die Gruppe<br />
weniger als 10° auf <strong>der</strong> Sonne ein.<br />
E: Die bipolare Fleckengruppe nimmt mehr als 10°<br />
auf <strong>der</strong> Sonne ein. Die beiden Hauptflecken besitzen<br />
eine komplexe Penumbra, es gibt viele kleine<br />
Flecken.<br />
F: Dies ist die höchste Entwicklungsstufe. Die Ausdehnung<br />
beträgt bei gleichen Eigenschaften wie E<br />
mehr als 15°.<br />
G: Die ersten kleinen Flecken <strong>der</strong> über 10° großen,<br />
bipolaren Gruppe verschwinden.<br />
H: Ein einzelner Fleck, <strong>der</strong> über 2,50° groß ist.