Tagungsbericht der VdS-Fachgruppe SPEKTROSKOPIE
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Jugend-forscht-Projekt „Solarspektroskopie<br />
Sara Butte, Martin Gotthardt, Deborah Weißer & Lara Wimmer<br />
Friedrichs-Gymnasium Kassel, Astronomie-AG, Humboldtstraße 5, 34117 Kassel,<br />
www.friedrichsgymnasium-kassel.de<br />
Einführung in die Spektroskopie<br />
Zunächst ist es wichtig, sich mit grundlegenden<br />
theoretischen Aspekten <strong>der</strong> Spektroskopie zu befassen.<br />
Hauptsächlich geht es darum, den Prozess <strong>der</strong><br />
Absorption und Emission zu verstehen.<br />
a) - Verschiedene Spektrentypen<br />
� Ein glühen<strong>der</strong> Festkörper, eine Flüssigkeit o<strong>der</strong><br />
ein sehr dichtes Gas sendet ein kontinuierliches<br />
Spektrum aus. Die Farbabfolge im<br />
sichtbaren Teil ist wie bei einem Regenbogen:<br />
violett-blau-grün-gelb-orange-rot. Es enthält<br />
keine Linien, da es Licht in allen Wellenlängen<br />
aufweist, die kontinuierlich ineinan<strong>der</strong><br />
übergehen.<br />
� Ein glühen<strong>der</strong> fester o<strong>der</strong> flüssiger Körper, <strong>der</strong><br />
von einem kühleren Gas umgeben ist, sendet<br />
ein Absorptionsspektrum aus, das äußerlich<br />
nichts an<strong>der</strong>es ist als ein kontinuierliches<br />
Spektrum, das jedoch von schwarzen Absorptionslinien<br />
durchzogen ist. Wo sich jeweils die<br />
Absorptionslinien befinden, hängt von dem<br />
jeweiligen Atom, Molekül o<strong>der</strong> Ion ab. (Die<br />
Sonne sendet solch ein Spektrum aus.)<br />
� Ein leuchtendes Gas sendet ein Emissionsspektrum<br />
(Linienspektrum) aus, d.h. man sieht<br />
einzelne schmale scharfe Linien in unterschiedlichen<br />
Farben auf schwarzem Hintergrund.<br />
Die Anordnung und die Intensität <strong>der</strong><br />
Linien hängt vom jeweiligen Gas ab. (Abb. 1)<br />
Abbildung 1: Kontinuierliches Spektrum (oben) und Absorptionsspektrum<br />
(unten).<br />
b) - Wie kommt ein kontinuierliches Spektrum<br />
zu Stande?<br />
65<br />
Dies lässt sich am besten mithilfe eines Schwarzkörpers<br />
erklären. Ein schwarzer Körper ist ein Ideal,<br />
das so in <strong>der</strong> Natur nicht vorkommt. Ein<br />
Schwarzkörper reflektiert kein Licht, da jedes Photon<br />
unmittelbar nach seiner Entstehung wie<strong>der</strong> absorbiert<br />
wird. Daraus folgt ein kontinuierliches<br />
Spektrum. Die Erkenntnis von Max Planck (1900)<br />
in Bezug auf die Schwarzkörperstrahlung war, dass<br />
sich die Energie proportional zur Frequenz verhält.<br />
Diese Konstante erhielt den Namen "Plancksches<br />
�34<br />
Wirkungsquantum" ( 6.<br />
625 � 10 Js ). Die Intensitäten<br />
<strong>der</strong> einzelnen Farben hängen hierbei nur von<br />
<strong>der</strong> Temperatur ab und können durch die Plancksche<br />
Strahlungsformel berechnet werden.<br />
c) - Die Entstehung <strong>der</strong> Absorptions- und Emissionslinien<br />
Die Entstehung <strong>der</strong> Absorptions- und Emissionslinien<br />
resultiert aus dem Atomaufbau. Wir wollen<br />
uns zuerst mit dem Wasserstoffatom befassen, weil<br />
dies aufgrund seines leichten Atomaufbaus mit einem<br />
Proton im Atomkern und einem Elektron, das<br />
um den Kern kreist, am leichtesten zu verstehen ist.<br />
Wichtig ist, sich erst einmal mit dem Bohrschen<br />
Atommodell zu befassen, da man mit dessen Hilfe<br />
den Aufbau und das Verhalten von Atomen vielleicht<br />
besser nachvollziehen kann. Die Modellvorstellung<br />
von Bohr besagt, dass sich um den Atomkern<br />
Bahnen befinden, die mit den Elektronen des<br />
Atoms besetzt sind; jedoch gibt es auch unbesetzte<br />
Bahnen bzw. Bahnen, die erst dann existieren,<br />
wenn Elektronen auf diese springen. Zu beachten<br />
ist, dass die Elektronen auf ihren Bahnen kreisen<br />
und dabei keine Energie abstrahlen. Kommen wir<br />
zurück auf das H-Atom: Durch die positive Ladung<br />
im Kern wird das negativ geladene Elektron an den<br />
Kern gebunden. Nun stellen wir uns folgendes vor:<br />
Das Elektron kreist auf <strong>der</strong> Bahn, die sich am nächsten<br />
am Atomkern befindet. Die Bahn nummerieren<br />
wir mit <strong>der</strong> Zahl “1“. Diesen Zustand bezeichnet<br />
man als Grundzustand. Aber wir wissen ja bereits,<br />
dass es auch noch viel mehr Niveaus gibt, die<br />
weiter vom Kern entfernt sind; und außerdem