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Tagungsbericht der VdS-Fachgruppe SPEKTROSKOPIE

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Aus dem Tagebuch eines Anfängers – Selbstbau eines klassischen<br />

Gitterspektrographen und erste Beobachtungsergebnisse<br />

Lothar Schanne<br />

D-66333 Völklingen, Hohlstrasse 19, schanne@t-online.de<br />

Zusammenfassung<br />

Es wird das erste „Lehrjahr“ eines angehenden Amateurspektroskopikers<br />

beschrieben.<br />

1. Das Design<br />

Der Vortrag beschreibt das erste Lehrjahr eines<br />

Spektroskopieanfängers. Ausgehend von einer einfachen<br />

Ausrüstung, bestehend aus<br />

� Intes Micro MN58, 5“-Maksutov-Newton,<br />

1016 mm Brennweite, f 1/8<br />

� HEQ-5 Montierung<br />

� CCD-Kamera Audine mit einstufiger Peltierkühlung,<br />

KAF 401E-Chip (768 x 512<br />

Pixel <strong>der</strong> Größe 9μ x 9μ)<br />

wollte <strong>der</strong> Verfasser in die Sternspektroskopie<br />

einsteigen, ohne einen großen finanziellen Aufwand<br />

zu treiben.<br />

Nach einem Einstieg in die Theorie <strong>der</strong><br />

Spektrographen wurde mittels des frei zugänglichen<br />

Spektrographenberechnungsprogramms SIMSPEC<br />

von Christian Buil <strong>der</strong> zu planende spaltlose<br />

Spektrograph an das vorhandene Teleskop angepasst.<br />

Die Wahl fiel auf ein klassisches symmetrisches<br />

Design mit 135mm-Kollimator, 25x25mm 2 -<br />

Reflexionsgitter (1200 Linien/mm) und 135mm-<br />

Kameraobjektiv. Bei einem Gesamtreflexionswinkel<br />

von 45° sollte eine Dispersion von 0,37 Å/Pixel<br />

und eine spektrale Reinheit von 1,5 Å (Auflösung R<br />

= 4600 bei 6563 Å Wellenlänge) zu erreichen sein.<br />

Auf dem CCD-Chip werden in Dispersionsrichtung<br />

290 Å des Spektrums abgebildet.<br />

Aus praktischen Gründen wurde in einer Zoohandlung<br />

eine aus Sperrholz präzise gefertigte „Mäusevilla“<br />

gekauft, die bereits an <strong>der</strong> richtigen Stelle und<br />

im richtigen Durchmesser die Bohrungen für Kollimator<br />

und Objektiv und eine Öffnung für den<br />

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Einbau <strong>der</strong> CCD-Kamera besaß. Einen passenden<br />

Deckel und einige Klemmelemente zu bauen, war<br />

dann kein Problem mehr. Die beiden Foto-<br />

Objektive wurden im Internet für wenige Euro ersteigert.<br />

In Fig. 1 ist die Anordnung <strong>der</strong> Elemente im<br />

Spektrograph erkennbar. Der Sucher auf <strong>der</strong> rechten<br />

Seite ermöglicht in nullter Ordnung (das Gitter wird<br />

als Spiegel benutzt) das gewünschte Objekt am<br />

Himmel auf die optische Achse des Spektrographen<br />

zu setzen (Zentrierung). Dies erleichtert die sonst<br />

knifflige Aufgabe, das Spektrum des Wunschobjekts<br />

auf den CCD-Chip zu bekommen.<br />

Fig. 1: Aufbau des Spektrographen<br />

2. Spektrometertests<br />

Nach einem ersten erfolglosen Versuch am Teleskop<br />

wurde <strong>der</strong> Spektrograph systematisch bezüglich<br />

seiner optischen Leistungsfähigkeit getestet<br />

und justiert. Mittels einer Neon-Glimmlampe und<br />

selbst gefertigten Blenden aus Aluminiumfolie<br />

wurden die ersten Emissionsspektren aufgenommen<br />

(Fig. 2).

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