3 4 DIE FESTUNG ZU DÖMITZ Schlussbemerkungen Schlussbemerkung Die Aussage der Konzeption ist zusammengefasst folgende: Der genius locii ist respektabel und manifest in über 450 Jahren <strong>Festung</strong>szeit <strong>Dömitz</strong> gewachsen. Um ihn zu erforschen und zu entwickeln, waren Ghert Evert Piloot im 17. Jahrhundert, J. Z. Plener im 18. Jahrhundert, Secondlieutnand Allmer und Ingenieur Lietnant Kuhlwein Mitte des 19. Jahrhunderts in jeweils militärischem Auftrag der Landesherren tätig; Regierungsbaurat A. F. Lorenz war seit den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts und das jetzige Landesamt für Kultur und Denkmalpflege/vorheriges Landesamt für Denkmalpflege Mecklenburg-Vorpommern, vormals Institut für Denkmalpflege, Arbeitsstelle Schwerin ist seit dem Ende der 40er Jahre des 20. Jahrhunderts in denkmalpflegerischem Auftrag des Landes Mecklenburg-Vorpommern, vormals Bezirk Schwerin, auf der <strong>Festung</strong> tätig. Karl Scharnweber hat sich dem Schicksal der <strong>Festung</strong> seit Kriegsende aus kultureller Verantwortung angenommen und 1953 ein Heimatmuseum gegründet, sein Sohn Jürgen Scharnweber ist seit seiner Kindheit mit den Belangen der <strong>Festung</strong> vertraut und seit 1978 wissenschaftlicher Mitarbeiter des Museums. Seit 1987 leitet Herr Jürgen Scharnweber das Museum der Stadt <strong>Dömitz</strong>, das von Herr Karl Scharnweber 1953-1987 geleitet wurde. Die Ergebnisse dieser Arbeiten an der <strong>Festung</strong> und im Museum sind dokumentiert und auf der <strong>Festung</strong> <strong>Dömitz</strong> sowie im Landeshauptarchiv eingelagert. Weitere Belege befinden sich in Archiven von Kopenhagen, Stockholm u.a. europäischen Städten. Es ist durch den deutschen und europäischen Einigungsprozess seit 1989 möglich, das Sammlungs- und Ausstellungsprofil sowie die wissenschaftlichen Arbeitsbereiche des Museums neu auszurichten. Die 1953 eingeleitete kulturelle Nutzung eines Teiles der <strong>Festung</strong> als Heimatmuseum der Stadt <strong>Dömitz</strong> und seines regionalen Umlandes und der weitere inhaltliche Ausbau des Museums bis 1989 und danach wird den gestiegenen Erwartungen und Aufgaben an das Museum räumlich und personell nur gerecht, wenn Veränderungen vorgenommen werden. Deshalb wird von der Museumsleitung der Übergang vom Heimatmuseum zum Museum <strong>Festung</strong> <strong>Dömitz</strong> als militärhistorische Museums- und Forschungsstätte des Landes Mecklenburg- Vorpommern vorbereitet. Ein Grund für die neue Profilierung als Museum <strong>Festung</strong> <strong>Dömitz</strong> ist, dass auf der <strong>Festung</strong> <strong>Dömitz</strong> die erste Garnison Mecklenburgs am 15. Mai 1781 in Gegenwart der „Höchsten Landes-Herrschaft“ eingeweiht wurde. Die Garnison hatte über fast 113 Jahre bestanden und wurde am 4. Januar 1894 aufgelöst. Mit einem Museum <strong>Festung</strong> <strong>Dömitz</strong> als militärhistorische Museums- und Forschungsstätte des Landes Mecklenburg- Vorpommern soll die erneute Lagegunst in einem geeinten Europa und die Authentizität des Ortes <strong>Festung</strong> <strong>Dömitz</strong> mit seinen Teilen Zitadelle und „Altstadt“ genutzt werden, um ein neues, auf Ausgleich bedachtes europäisches Bewusstsein zwischen den Menschen in der lebendigen Auseinandersetzung mit dem Thema Krieg und Frieden und Bewahrung der Schöpfung zu befördern. Die Besucher der <strong>Festung</strong> <strong>Dömitz</strong> sind dazu frei nach Fritz Reuters „Ut mine <strong>Festung</strong>stid , V. Döms, Kapittel 26: ..... Nu begaff sik dat, dat den Stadtköster sine Klock graad vier sloog, un dat de lütten Schauljungs ut de Schaul kemen, un as de den preußschen Schandoren tau seen kregen, kamm he eer so nieglich vör, dat se uns tau Gefallen wedder ümkiren deden, un as wi uns verbistert hadden un, statts rechtsch, linksch gaan wiren, haalten wi uns de annern lütten nüüdlichen Gören ut de Elvstraat un de ganze Gegend ok noch af, un nu geven se uns mit allerlei Juuchhei dat Geleit up de <strong>Festung</strong>: Ich aber gung mit Weinen Zu Döms woll über die Steinen, Woll vor´s Kommandanten Haus. „Guten Tag! Guten Tag, Herr Kommandant! Ich hab eine Bitt an Sie. Wollet meiner Bitt gedenken Und mir Eure Gnade schenken, Dazu ein frei Quartier.“ bereits jetzt eingeladen und kommen sehr zahlreich aus allen Herren Ländern. Wir sind aufgefordert dem literarisch-geistigen Denkmal eines Fritz Reuters und eines Karl Scharnwebers zum Einzug in das baulich-körperliche Denkmal zu verhelfen, deren gemeinsame geistigen Wurzeln in der italienischen Renaissance liegen. Der neue genius locii der <strong>Festung</strong> <strong>Dömitz</strong> soll dem Werk des Humanismus in einem geeinten Europa verpflichtet sein, authentisch und erlebbar.
BASTION GREIF Abbildung: 1 - Zeichnung Bauabschnitte (d.A.) BASTION DRACHE KASEMATTEN RE ISM E ZEUGHAUS BASTION BURG KOMMANDANTENHAUS FREILICHT- BÜHNE COURTINE KANONENRAMPE E1 WASSERGRABEN, KONTERESCARPE U RTI E NC O ARRESTANTEN- AH U S E HAUPTWACH BLOCKHAUS FACE FLANKE BASTION CAVALIER ZWINGER/ EINGANGSTOR BASTION HELD 35 WALLANLAGEN, GLACIS GEDECKTER WEG, WAFFENPLÄTZE WALLMEISTER- HAUS