BP-7.7-009 - Frankfurt
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Begründung zum Bebauungsplan <strong>BP</strong>-<strong>7.7</strong>-<strong>009</strong> <strong>Frankfurt</strong> (Oder)<br />
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Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Oder zum Grenzfluss zwischen Deutschland<br />
(DDR) und der Volksrepublik Polen. Nach anfänglichen Freizügigkeiten im Grenzverkehr<br />
geriet dieser Bereich seit den 70er-Jahren immer mehr zu einer Sicherheitszone,<br />
deren bauliche Auswirkungen sich neben dem neuen militärischen Bereich für die<br />
sowjetische Armee auch in Einrichtungen der Grenzorgane der DDR niederschlugen.<br />
Generell wandte sich die Stadt in diesem Bereich vom Fluss ab, die öffentliche Nutzung<br />
der Uferbereiche und der Halbinsel erfuhr zahlreiche Einschränkungen. Erst mit<br />
der Wiedervereinigung geriet dieser stadträumlich und landschaftlich reizvolle Bereich<br />
wieder stärker in das Blickfeld der Stadtplanung. Die Grenze mit Polen stellt jedoch als<br />
östliche Außengrenze der Europäischen Union erneut Sicherungsanforderungen, die<br />
nun vom Bundesgrenzschutz, der Wasserschutzpolizei und dem Zoll wahrgenommen<br />
werden. Als zuständige Wasserbehörde fungiert das Wasser- und Schifffahrtsamt<br />
Eberswalde, das für die Bundeswasserstraße Oder die entsprechenden Aufsichts- und<br />
Unterhaltungspflichten wahrnimmt.<br />
Seit den 70er-Jahren wurde die bisher freie Fläche zwischen Gaswerk und Schlachthof<br />
in zunehmenden Maße durch die Bauwirtschaft besetzt, nachdem die Nutzung des<br />
Geländes als Gärtnerei ihr Ende gefunden hatte. An der Hafenstraße entstand die<br />
Großwäscherei, dabei wurde ein gewaltiger Erdaushub erforderlich.<br />
Ende der 80er-Jahre wurde auf dem Gelände des Betonwerkes eine Produktionshalle<br />
für die Deckenfertigung errichtet.<br />
Der Wohnungsbau im Stadtzentrum und in Neuberesinchen brachte es mit sich, dass<br />
Stadthafen und Hafenbahn für den Transport und Umschlag vorgefertigter Bauelemente<br />
besondere Bedeutung erlangten, teilweise dienten verschiedene Flächen im<br />
Gebiet als Zwischenlager.<br />
Mit dem wirtschaftlichen Umbau als Folge der politischen Veränderungen seit 1989<br />
verloren die meisten Betriebe im Gebiet ihre Bedeutung, weil sie den veränderten Produktions-<br />
und Marktverhältnissen nicht gewachsen waren. Das wirtschaftliche Aus der<br />
Großbetriebe verwandelte große Teile des Gebietes in eine Industriebrache.<br />
Die Oder und das Oderhochwasser 1997<br />
Die Oder übernimmt zwischen Mittellauf (Mündung der Neiße) und wenige Kilometer<br />
bis zur Mündung ins Haff die Funktion eines Grenzflusses und wird von Polen und<br />
Deutschland als Vorfluter und Wasserweg genutzt.<br />
Die Oderniederung ist natürlicherweise flach. Zur Sicherung vor Hochwasser wurde<br />
entlang der Oder und bei der Ausbaggerung des Winterhafens ein ca. 5 m hoher Deich<br />
angelegt. Dieser wurde im Bereich der Herbert-Jensch-Straße hinterfüllt, um Areale für<br />
die Industrie zu gewinnen.<br />
Die Verschmutzung der Oder hat in den letzten Jahren mit dem Wegfall industrieller<br />
und gewerblicher Produktion und den damit verbundenen Abwässern abgenommen.<br />
Wegen des naturnahen Zustandes von Sohle und Ufer hat die Oder einen relativ<br />
hohen Selbstreinigungsgrad. Deshalb treten Belastungen und Schadstoffkonzentrationen<br />
in der Regel nur im unmittelbaren Bereich der Einleitung auf und eine Vielzahl der<br />
Belastungen nehmen in Fließrichtung ab.<br />
Der Oderstrom fließt mit 1 m/s (Schrittgeschwindigkeit) in Richtung Norden. Bei Mittelwasserstand<br />
ist das Bett der Oder in Höhe <strong>Frankfurt</strong> (Oder) um die 170 m breit und<br />
durchschnittlich höchstens 4 m tief. Sie führt hauptsächlich im Frühjahr (3 bis 5 Monate)<br />
viel und im Sommer/Herbst/Winter (7 bis 9 Monate) wenig Wasser.<br />
PFE / 06.08.2002<br />
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