und mittelfrequente Elektrotherapie - Medizintechnik Schlechte
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2.2.2 Endorphinausschüttungs-Theorie (Sjöl<strong>und</strong> <strong>und</strong> Erlksson)<br />
Diese Theorie geht von der Annahme aus, daß chronischen Schmerzen eine Hypoaktivität des<br />
Endorphinsystems des Patienten oder der erhöhte Verbrauch freigesetzten Endorphins zugr<strong>und</strong>e liegt.<br />
Die Anwendung der sog. Burst-TENS (auch "Iow frequency, high intensity TENS" oder "Acu-puncture<br />
Like" TENS genannt) stimuliert das zentrale Nervensystem, diese endogenen Opiate auszuschütten. Dies<br />
hat einen schmerzlinderden Effekt zur Folge. Laut Sjöl<strong>und</strong> <strong>und</strong> Eriksson werden Endorphine nur bei einer<br />
Burstfre-quenz von 2-5 Hz, einer internen Frequenz von 100 Hz <strong>und</strong> 7 Impulsen pro Burst freigesetzt. Bei<br />
der Burst-TENS wird die Amplitude so eingestellt, daß lokale, für den Patienten angenehme<br />
Muskelkontraktionen auftreten (Toleranzgrenze). Beim konventionellen TENS ("high frequency, Iow intensity<br />
TENS") wird die Schmerzlinderung auf die lokal-spinale Freisetzung von endogenen Opiaten<br />
zurückgeführt (Enze-phaline).<br />
2.2.3 Postexzisionale Depression des Orthosympathi-kus (Sato <strong>und</strong> Schmidt)<br />
Diese Theorie geht von der Annahme aus, daß durch Erregung der Typ-ll- <strong>und</strong> Typ-lll-Nervenfasern eine<br />
post-exzisionale Depression der orthosympathischen Aktivität hervorgerufen wird, bei der eine<br />
übermäßige Stimulierung der Typ-IV-Fasern vermieden werden muß. Bei Erkrankungen, bei denen eine<br />
Überaktivität des Orthosympathikus auftritt, muß der Nachdruck also auf Stimulierung derTyp-ll-<strong>und</strong> Typlll-Nervenfasern<br />
liegen.<br />
Abb. 2 Orthosympatische Reflexkreise<br />
2.3 Selektive Nervenreizung<br />
Zusammenfassend läßt sich die Schlußfolgerung ziehen, daß die Reizung der Typ-ll- <strong>und</strong> Typ-lll-<br />
Nervenfasern bevorzugt werden sollte. Des weiteren sollte beim Muskeltraining der selektiven Erregung<br />
des Aα-motorischen Neurons der Vorzug gegeben werden. Zu den Forschern, die sich mit der selektiven<br />
Reizung der peripheren Nerven beschäftigt haben, gehören u.a. Howson, Lullies <strong>und</strong> Wyss.<br />
2.3.1 Howson<br />
Howson stellte fest, daß sich bei der Erregung von Typ-ll-<strong>und</strong> -HI-Nervenfasern sowie bei der Erregung<br />
des Aα-motorischen Neurons sehr kurze Phasen am besten eignen (Siehe Abbildung 3, Seite 5).<br />
Die l/t-Kurven von Nervenfasern zeigen, daß es bei Phasen unter 200 ,µs möglich ist, die sensiblen<br />
<strong>und</strong>/odermotorischen Nerven zu erregen, ohne dabei die dünnen, nicht myelini-sierten Nervenfasern<br />
(Schmerz) zu stimulieren. Mit anderen Worten, bei diesen kurzen Phasen läßt sich eine relativ hohe<br />
Amplitude einstellen, ohne daß dabei die dünnen Nervenfasern stimuliert werden. Es handelt sich hierbei<br />
um einen breiten Amplitudenbereich. Bei längeren Phasen allerdings liegen die verschiedenen l/t-Kurven<br />
so dicht beieinander, daß bereits ein kleine Amplitudenzunahme zur Erregung der dünnen Nervenfasern<br />
führt. Hierbei handelt es sich um einen schmalen Amplitudenbereich.<br />
2.3.2 Lullies<br />
Aufgr<strong>und</strong> der Untersuchungen von Lullies [1819! lassen sich Rückschlüsse bezüglich der Bedingungen<br />
ziehen, denen ein Wechselstrom genügen muß, um dicke Nervenfasern selektiv zu stimulieren. Diese<br />
Bedingungen lauten:<br />
• eine "relativ" niedrige Stromstärke;<br />
• eine "relativ" hohe Frequenz (über 3 Hz).