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und mittelfrequente Elektrotherapie - Medizintechnik Schlechte

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26<br />

7 Iontophorese<br />

7.1 Einleitung<br />

Die lontophoresetherapie ist eine besondere Form der Gleichstromanwendung. Bei dieser Therapie<br />

handelt es sich im Gr<strong>und</strong>e genommen um eine medikamentöse Behandlung, bei der elektrisch geladene<br />

Teilchen (Ionen) mittels Gleichstrom in den Körper gelangen. Hierbei werden fast immer wässerige<br />

Lösungen verwendet; in einigen Fällen werden auch Gele verwendet. Diese Therapie bietet den Vorteil,<br />

daß Medikamente lokal verabreicht werden können, ohne daß dabei der sog. "first pass"-Effekt<br />

berücksichtigt werden müßte. Bei dieser Therapie werden die Elektroden unter Berücksichtigung der<br />

Medikamenten- <strong>und</strong> Elektrodenpolarität in der Behandlungszone angebracht. Positive Ionen, die sich zur<br />

Kathode bewegen, heißen Kationen. Stoffe, die sich überwiegend aus Kationen zusammensetzen,<br />

müssen deshalb unter der Anode aufgetragen werden. Negative Ionen, die sich zur Anode bewegen,<br />

nennt man Anionen. Stoffe, die überwiegend aus Anionen bestehen, müssen deshalb unter der Kathode<br />

aufgetragen werden*.<br />

Bis zum heutigen Zeitpunkt wurde bei der lontophorese fast ausschließlich Gleichstrom (galvanischer<br />

Strom) verwendet. Wenn ein Gleichstrom kurzfristig mit einer Frequenz von 8000 Hz unterbrochen wird,<br />

entsteht eine neue Stromart: der "<strong>mittelfrequente</strong> Gleichstrom". Bei einem Phasenintervall von 5 jas <strong>und</strong><br />

einer Phasendauer von 125 jis entsteht ein "duty cycle" von 95%. Damit ist diese Stromart praktisch<br />

identisch mit einem galvanischen Strom. Es besteht allerdings ein großer Unterschied: dieser Strom ist<br />

aufgr<strong>und</strong> seines <strong>mittelfrequente</strong>n Charakters patientenfre<strong>und</strong>lich 15 ' 181 . Untersuchungen zeigten, daß<br />

Patienten keinen Unterschied in der Wirkung-feststellen, wenn sie nacheinander mit beiden Stromarten<br />

(galvanischer Strom <strong>und</strong> <strong>mittelfrequente</strong>r Gleichstrom) behandelt werden. Nach Meinung der Patienten<br />

vertragen sie die <strong>mittelfrequente</strong>n Ströme besser.<br />

* Der Mediziner ist für die Wahl der Medikamente verantwortlich. Die Aufgabe des Physiotherapeuten ist<br />

es, den Arzt dabei zu beraten. Er sollte daher über mögliche Nebenwirkungen <strong>und</strong> Interaktionen<br />

informiert sein.<br />

7.2 Medikamente <strong>und</strong> Unbedenklichkeit<br />

Die Wirkung der lontophoresetherapie hängt von dem verabreichten Medikament ab. Aufgr<strong>und</strong> der<br />

Medikamenten-vielfalt ergeben sich zahllose Anwendungsmöglichkeiten. Wenn derTherapeut eine<br />

Verabreichung von Medikamenten beabsichtigt, muß er sich vor Beginn der Behandlung ausgiebig über<br />

die Funktionsweise <strong>und</strong> über mögliche Nebenwirkungen des Medikaments informieren. Darüber hinaus<br />

muß er die Indikationen <strong>und</strong> Kontraindikationen des betreffenden Stoffes kennen. Es würde den Rahmen<br />

dieser Fibel sprengen, wenn man diese Informationen hier besprechen würde.<br />

Bei der Anwendung dieser Therapieform müssen einige Regeln im Umgang mit der verwendeten<br />

Stromart berücksichtigt werden:<br />

• die aktive Elektrode (differente Elektrode) muß eine relativ kleine Oberfläche besitzen;<br />

• die Oberfläche der indifferenten Elektrode muß immer größer sein als die der Reizelektrode.<br />

Die indifferente Elektrode wird vorzugsweise gegenüber der Reizelektrode positioniert;<br />

• die Elektrodenoberfläche sollte sich gut an die Körperoberfläche anschmiegen, um eine<br />

Punktwirkung zu vermeiden;<br />

• Die aktive Elektrode sollte eine maximale Stromstärke von 0,2 mA/cm 2 nicht übersteigen.<br />

Des weiteren muß auf die Dosierung des Medikaments geachtet werden. Es ist unmöglich, die exakte<br />

Menge des eingedrungenen Medikaments zu bestimmen. Allerdings läßt sich die maximale Menge mit<br />

Hilfe der nachfolgenden Formel berechnen:<br />

I.t.M<br />

m = n x<br />

m = Masse des eingedrungenen Medikaments (kg)<br />

I = Stromstärke (A)<br />

t = die Zeit, in der ein Strom fließt (s)<br />

M = die molare Masse (kg/mol)<br />

n = die Valenz des zu verabreichenden Medikaments<br />

1<br />

9,6.10 4<br />

1<br />

9,6.10 4<br />

= eine Konstante

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