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und mittelfrequente Elektrotherapie - Medizintechnik Schlechte

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6 Muskelstrecken<br />

6.1 Einleitung<br />

In der Literatur finden sich keine Hinweise für das Muskelstrecken mit Hilfe des elektrischen Stroms. Die<br />

Ergebnisse von Gr<strong>und</strong>lagenuntersuchungen auf dem Gebiet der Architektur <strong>und</strong> dem Verhalten des<br />

Bindegewebes sowie der Neurophysiologie weisen darauf hin, daß diese Methode eine Reihe von<br />

Vorteilen gegenüber den bis jetzt verwendeten Methoden des Muskelstreckens bietet. Besonders in den<br />

Fällen, in denen innerhalb sehr kurzer Zeit Ergebnisse erzielt werden müssen, d.h. wenn der Muskel<br />

schnell verlängert werden muß, erweist sich das Muskelstrecken mit Hilfe des elektrischen Stroms als<br />

eine effektive Methode. Deshalb wird diese Methode aus Gründen der Vollständigkeit im vorliegenden<br />

Kapitel besprochen.<br />

6.2 Die Wahl der Stromart<br />

Bei der Strecktechnik werden Wechselströme mit einem Gleichstromwert 0 (Wechselströme sind mit dem<br />

mittelfre-quenten Strom oder dem TENS-Strom vergleichbar) verwendet. Diese Stromart zeichnet sich<br />

durch folgende Vorzüge aus:<br />

• sie ist sanft;<br />

• sie verätzt die Haut nicht, so daß eine Zunahme der nozisensorischen Afferenz nach der<br />

Behandlung vermieden wird;<br />

• sie läßt Amplituden bis zu 140 mA zu. Die niederfrequenten Geräte hingegen lassen keine<br />

Amplituden über 80 mA zu. Dies ist entscheidend, da bei dieser Strecktechnik Amplituden von<br />

über 100 mA keine Besonderheit darstellen.<br />

6.3 Die Amplitude<br />

Diese wird subjektiv anhand des Streckempfindens des Patienten bestimmt. Sobald eine Streckung<br />

wahrgenommen wird, wird die Amplitude so lange erhöht bis das subjektive Streckempfinden wieder<br />

verschw<strong>und</strong>en ist. Das Streckempfinden verschwindet u.a. durch die vom elektrischen Strom<br />

hervorgerufene Kontraktion.<br />

6.4 Die Behandlungsdauer<br />

Diese hängt vom erzielten Streckeffekt ab. Die Behandlung endet, sobald das gewünschte Ergebnis<br />

erreicht ist oder das Streckempfinden bei eingeschaltetem Strom nicht mehr verschwindet.<br />

6.5 Methodik<br />

Nachdem die Elektroden zu beiden Seiten des Muskelbauchs angebracht worden sind, wird die<br />

geeignete Stromart gewählt. Im allgemeinen wird eine möglichst sanfte Stromart gewählt, z.B. Interferenz<br />

(AMF 100 Hz mit einer Trägerfrequenz von 4000 Hz).<br />

Der Muskel wird so lange gestreckt bis sich ein geschmeidiges <strong>und</strong> federndes Gefühl einstellt.<br />

Anschließend wird die Amplitude des elektrischen Stroms so lange erhöht bis eine Kontraktion auftritt.<br />

Anschließend wird der Muskel durch Anspannen des Antagonisten verlängert. Es wird also keine<br />

zusätzliche externe Kraft, die zu einer Ruptur des Bindegewebes führen könnte, auf den Muskel<br />

ausgeübt. Der Streckvorgang dauert solange bis der Patient ein Streckgefühl empfindet. Direkt danach<br />

wird die Amplitude des elektrischen Stroms so lange erhöht bis das Streckgefühl wieder verschw<strong>und</strong>en<br />

ist.<br />

Dieser Vorgang wird so oft wiederholt bis das erwünschte Ergebnis erzielt ist, oder bis das Streckgefühl<br />

trotz eingeschaltetem Strom nicht mehr verschwindet. In diesem Fall ist die Grenze der Elastizität des<br />

kollagenen Bindegewebes erreicht.<br />

6.6 Die Behandlungshäufigkeit<br />

Diese hängt vor allem vom Effekt der ersten Behandlung ab. Hierbei werden verschiedene Situationen<br />

voneinander unterschieden:<br />

1. Der Muskel verlängert sich innerhalb einer Behandlungssitzung auf die gewünschte Länge.<br />

Anschließend tritt keine Verkürzung mehr auf;<br />

2. Der Muskel zeigt die gleiche Reaktion wie unter Punkt 1, aber es tritt ein Rezidiv auf. Wenn<br />

dieses Rezidiv innerhalb kurzer Zeit, z.B. innerhalb weniger St<strong>und</strong>en auftritt, liegt möglicherweise<br />

eine funktionale Muskelverkürzung vor. Hierbei handelt es sich um eine relative Kontraindikation;<br />

3. Der Muskel verlängert sich innerhalb einer Behandlungssitzung nicht auf die gewünschte Länge.

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