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und mittelfrequente Elektrotherapie - Medizintechnik Schlechte

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Rheobase dividiert. Beim ges<strong>und</strong>en Muskelgewebe liegen diese Werte zwischen 2 <strong>und</strong> 6. Ein niedrigerer<br />

Wert deutet auf eine Degeneration des Nervs, ein höherer Wert hingegen auf eine vegetative Dystönie.<br />

Eine Läsie der Aa motorischen Neuronen kann die Ursache für eine teilweise oder vollständige<br />

Denervation der Muskelfasern sein. Dann zeigt die l/t-Kurve das folgende Bild:<br />

1. bei totaler Denervation:<br />

Wenn sich die Rechteckkurve nach oben <strong>und</strong> äußerst rechts verschiebt, ist das ein untrügliches Zeichen<br />

für eine totale Denervation des Muskels (der Muskelgruppe) (infolge einer Nervenläsie oder -ruptur). Die<br />

Dreiecksimpulskurve zeigt einen totalen Verlust der Adaptationsfähigkeit. Wenn sich die Kurven im Laufe<br />

der Zeit nach unten links verschieben, ist dies gleichbedeutend mit einer Reinnervation des Muskels.<br />

Manchmal kann der klinische Genesungsprozeß noch 6 bis 8 Wochen nach der erfolgreichen<br />

Behandlung wahrgenommen werden.<br />

Anmerkung: Eine Degeneration des Nervengewebes ist nicht aufhaltbar. Ebensowenig läßt sich der<br />

Prozeß der Reinnervation mit einem Dreiecksimpuls oder einem Rechteckimpuls beschleunigen.<br />

2. bei partieller Denervation:<br />

Wenn die Dreiecksimpulskurve einen Knick aufweist, dann deutet dies auf eine partielle Denervation hin.<br />

Der charakteristische Knick wird bei einer relativ langen Phasendauer <strong>und</strong> nur bei Verwendung eines<br />

Dreiecksimpuls sichtbar. Die Rechteckimpulskurve der untersuchten motorischen Einheit läßt sich<br />

bestimmen, da die gerade noch wahrnehmbaren Kontraktionen von ges<strong>und</strong>en Muskelgruppen stammen.<br />

* Aus: Niederfrequente Reizströme in der therapeutischen Praxis, O. Gillbert.<br />

4.3.2 Therapie<br />

Das therapeutische Ziel der Muskelstimulation kann die Bekämpfung der Atrophie oder die Verhinderung<br />

einer Fibro-sierung des Muskelgewebes sein. Zu diesem Zweck werden die Informationen der l/t-Kurve<br />

benutzt, die für die Bestimmung der optimalen Phasendauer erforderlich sind. Die Phasendauer wird am<br />

untersten Punkt der Dreiecksimpulskurve abgelesen (Siehe Abbildung 24). Der Dreiecksimpuls wird<br />

deshalb gewählt, weil sich die denervierten Muskelfasern mit Hilfe dieser Impulsform selektiv zur<br />

Kontraktion anregen lassen. Der Phasenintervall sollte ausreichend breit sein, um dem Muskel die<br />

Möglichkeit zu geben, sich nach jeder Kontraktion zu erholen (mindestens doppelte Phasendauer). Die<br />

Amplitude wird vom motorischen Reizniveau bis zur Toleranzgrenze variiert. Die maximale<br />

Behandlungsdauer hängt von der Zahl der Kontraktionen ab, die hervorgerufen werden sollen. Die<br />

Behandlung wird unterbrochen, sobald £ich die ersten Anzeichen einer Ermüdung des Muskels (der<br />

Muskelgruppe) zeigen.<br />

Die elektrische Stimulation ist nur dann sinnvoll, wenn eine reelle Chance besteht, daß der Nerv in den<br />

Muskel hineinwächst. Das endgültige Ziel dieser Behandlung ist die Optimierung des Gewebes, damit es<br />

in einer späteren Phase wieder voll funktionsfähig ist.<br />

4.4 Faradischer Strom<br />

Abb. 24 Ableitung der Parameter des<br />

elektrischen Reizes bei teilweiser Denervation<br />

4.4.1 Beschreibung der Stromart<br />

Wenn der Muskel (die Muskelgruppe) erst einmal wieder über eine angemessene Innervation verfügt,<br />

kann die Behandlung mit mehrfacher Stimulation fortgesetzt <strong>und</strong> die dazu passende, aktive (funktioneile)<br />

Übungstherapie begonnen werden.<br />

D<br />

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