und mittelfrequente Elektrotherapie - Medizintechnik Schlechte
und mittelfrequente Elektrotherapie - Medizintechnik Schlechte
und mittelfrequente Elektrotherapie - Medizintechnik Schlechte
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
D<br />
18<br />
Die Diagnose, die sowohl mit einem Rechteck- als auch einem Dreiecksimpuls durchgeführt werden<br />
kann, liefert folgende Charakteristika:<br />
A) die Rechteckimpulskurve:<br />
die Rheobase:<br />
Die Stromstärke, die ein Rechteckimpuls von "unendlicher Dauer" besitzen muß, um eine gerade noch<br />
wahrnehmbare Kontraktion hervorzurufen. Zu diesem Zweck wird in der Praxis die maximale<br />
Phasendauer eingestellt (je nach Gerätetyp zwischen 500 <strong>und</strong> 1000 ms). Das Phasenintervall muß<br />
mindestens doppelt so lang wie die Phasendauer sein, um eine einfache Kontraktion zu garantieren <strong>und</strong><br />
eine Ermüdung der Muskelfaser zu vermeiden. Der Wert der Rheobase ist für jeden Muskel individuell<br />
unterschiedlich.<br />
die Hauptnutzungs-Zeit ("temps utile"):<br />
Die Zeit, die ein Rechteckimpuls mindestens benötigt, um eine gerade noch wahrnehmbare Kontraktion<br />
hervorzurufen. In diesem Fall ist der Wert der Stromstärke gleich dem Wert der Rheobase. Beim<br />
ges<strong>und</strong>en Gewebe liegt der Wert der "temps utile" bei ungefähr 10 ms.<br />
die Chronaxie:<br />
Die Zeit, die ein Rechteckimpuls im Verhältnis zur Rheobase mit doppelter Stromstärke benötigt, um eine<br />
gerade noch wahrnehmbare Kontraktion hervorzurufen. Normalerweise liegt der Wert der Chronaxie<br />
zwischen 0,1 <strong>und</strong> 1 ms.<br />
B) Die Dreiecksimpulskurve:<br />
Abb. 23 Schematische Darstellung einer<br />
Recteck-<strong>und</strong> Dreieckimpulskurve<br />
Adaptationsschwelle:<br />
Die Stromstärke, die ein Dreiecksimpuls von "unendlicher Dauer" besitzen muß, um eine gerade noch<br />
wahrnehmbare Kontraktion hervorzurufen. Zu diesem Zweck wird in der Praxis eine Phasendauer von<br />
500 bis 1000 ms verwendet (je nach Gerätetyp).<br />
die optimale Phasendauer:<br />
Die Phasendauer, die ein Dreiecksimpuls benötigt, um einen Muskel mit kleinstmöglicher Stromstärke zu<br />
einer gerade noch wahrnehmbaren Kontraktion zu veranlassen. Beim ges<strong>und</strong>en Muskelgewebe liegt der<br />
Wert der optimalen Phasendauer bei ungefähr 20 ms.<br />
Zusammen betrachtet, ermöglichen die Daten der Rechteck- <strong>und</strong> Dreiecksimpulskurve eine korrekte<br />
Interpretation der gef<strong>und</strong>enen Werte. Jede Kurve ist für sich betrachtet nur begrenzt aussagekräftig. Bei<br />
der Interpretation einer l/t-Kurve genügen häufig die Werte, die zu den größeren Werten der<br />
Phasendauer gehören (ab 50 ms*), um zu einer sinnvollen Aussage zu gelangen. In diesem<br />
Zusammenhang ist vor allem die Dreieckskurve interessant, da sie Rückschlüsse auf die zu verwendete<br />
<strong>Elektrotherapie</strong> zuläßt.<br />
Um einen guten Einblick in den (pathologischen) Zustand des Muskelgewebes zu erhalten, ist es in der<br />
Praxis nützlich, den sog. Adaptationsquotienten (A.Q.) zu bestimmen. Ges<strong>und</strong>es Nervengewebe besitzt<br />
nämlich die Eigenschaft, sich langsamen, unterschwelligen Impulsen anzupassen. Das ist der Gr<strong>und</strong><br />
dafür, daß die Dreiecksimpulskurve gegenüber der Rechteckimpulskurve gleichmäßig ansteigt. Man bestimmt<br />
den Adaptationsquotienten, indem man den Wert der Adaptationsschwelle durch den Wert der