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und mittelfrequente Elektrotherapie - Medizintechnik Schlechte

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Patienten mit weniger aktuellen Beschwerden werden, unter Berücksichtigung des Gewöhnungseffekts,<br />

behandelt mit:<br />

• einer relativ hohen Amplitude;<br />

• einer relativ niedrigen AMF;<br />

• einer relativ schmalen Amplitude;<br />

• einem relativ abrupten, kurz andauernden Amplitudeprogramm (1/1 s).<br />

3.6 TENS<br />

Das Ziel von TENS (Transcutaneous Electrical Nerve Stimulation), der Anwendung von Elektroden auf<br />

der Haut, ist die Stimulierung dicker, afferenter Nervenfasern, die eine Schmerzlinderung zur Folge hat.<br />

Angesichts der Tatsache, daß Stromarten wie diadynamische Ströme, 2-5-Ströme <strong>und</strong> Interferenzen<br />

ebenfalls Nerven durch die Haut stimulieren, ist der Begriff TENS etwas unglücklich gewählt.<br />

Häufig wird bei TENS ein Wechselstrom verwendet, der durch eine variabel einstellbare Phasendauer<br />

<strong>und</strong> ein solches Phasenintervall charakterisiert wird, so daß sich damit auch die Frequenz variieren läßt.<br />

Die Phasendauer ist meistens sehr kurz; sie liegt zwischen 10 <strong>und</strong> 250 jus. Mit den TENS-Stromarten<br />

lassen sich also dicke Nervenfasern selektiv stimulieren (Siehe Paragraph 2.3.1).<br />

Die bekanntesten TENS-Anwendungen sind "Conventional TENS" (high frequency, Iow intensity TENS)<br />

mit einer relativ hohen Frequenz von 80 bis 100 Hz <strong>und</strong> "Iow frequency, high intensity TENS"<br />

(Acupuncture-like TENS) mit einer niedrigen Frequenz (10 Hz). Später wurden auch andere Frequenzen<br />

(Burst-TENS) <strong>und</strong> Stromarten eingesetzt, <strong>und</strong> zwar infolge der Veröffentlichungen von Sjöl<strong>und</strong> <strong>und</strong><br />

Eriksson.<br />

Enraf-Nonius liefert eine Reihe von Geräten, die die Anwendung von TENS-Stromarten ermöglichen<br />

(Siehe Abbildung 19-21).<br />

L<strong>und</strong>eberg erzielte bei der W<strong>und</strong>behandlung mit einem alternierenden Rechteckimpuls sehr gute<br />

Resultate. Übrigens ist die Annahme falsch, daß sich der Rechteckimpuls nicht für andere Zwecke eignen<br />

würde, aber ein spezifisches Anwendungsgebiet des Rechteckimpulses ist die W<strong>und</strong>heilung. In Kapitel 8<br />

wird näher auf die W<strong>und</strong>heilung mit Hilfe von TENS eingegangen.<br />

Abb. 19 Symmetrisch<br />

biphasisch kompensierter<br />

Rechteckimpuls<br />

Abb. 20 Assymmetrische<br />

biphasische kompensierte Pulsform<br />

Abb. 21 Alternierender Rechteckimpuls<br />

3.6.1 Burstfrequenzen<br />

Infolge der Veröffentlichungen von Sjöl<strong>und</strong> <strong>und</strong> Eriksson wird innerhalb der TENS-Therapie eine<br />

spezielle Frequenzmodulation verwendet, eine Abwandlung der acupuncture-like TENS. Diese "Burst-<br />

TENS" setzt sich aus einer Impulsfolge ("Burst") von 2 Hz zusammen. Jeder Burst dauert 70 ms. Und da<br />

die interne Frequenz innerhalb jedes Bursts 100 Hz beträgt, setzt sich jeder Burst aus 7 Impulsen<br />

zusammen. Laut Sjöl<strong>und</strong> <strong>und</strong> Eriksson werden auf diese Weise Endorp-hine auf zentraler Ebene<br />

freigesetzt.<br />

Das Ergebnis ist ein schmerzlindernder Effekt. Sie begründen dies mit der Tatsache, daß Naloxon, ein<br />

Morphinantago-nist, der Schmerzlinderung entgegenwirkt. Die Schmerzlinderung, die durch die<br />

Stimulation mittels konventioneller TENS bewirkt wird, ist nicht naloxonumkehrbar. Darüber hinaus<br />

scheint die Verwendung einer hohen Amplitude eine Voraussetzung für die Freisetzung von Endorphinen<br />

zu sein. Deshalb ist diese Stimulationsform ziemlich aggressiv. Die Burstfrequenz wird daher vor allem<br />

bei Beschwerden mit niedrigem Aktualitätsgrad eingesetzt. In der Literatur werden neben der bereits<br />

erwähnten Frequenz von 2 Hz Frequenzen von 1 - 5 Hz genannt.<br />

Bei Burst-Anwendungen empfiehlt sich nicht nur aufgr<strong>und</strong> der Veröffentlichung von Sjöl<strong>und</strong> die<br />

Verwendung einer hohen internen Frequenz; bei einer niedrigen internen Frequenz besteht nämlich die<br />

Möglichkeit, daß in dem Burst kein Impuls auftritt. Dies hätte ein unregelmäßiges Stimulationsmuster zur<br />

Folge.<br />

D<br />

15

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