ELEKTRODYNAMIK
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7.3. ELEKTROMAGNETISCHE STRAHLUNG IN MATERIE 127<br />
– Ein Flächenintegral über einen Zylinder mit der Fläche A und der Länge δx, der von der<br />
Grenzfläche senkrecht zur Achse symmetrisch geschnitten wird.<br />
– Ein Linienintegral über ein Rechteck der Länge l (parallel zur Grenzfläche) und der Breite<br />
δx, das ebenfalls von der Grenze symmetrisch geteilt wird.<br />
Um die Werte der Felder unmittelbar an der Grenze zu erfassen, lassen wir δx gegen Null gehen.<br />
Die Größen A und l werden so klein gewählt, daß wird die Variation der elektromagnetischen<br />
Größen (neben den Feldern auch ρ und j) parallel zur Grenzfläche vernachlässigen können.<br />
Für das Flächenintegral gilt nach dem Gaußschen Satz<br />
� �<br />
�<br />
D.df = ρdV bzw. B.df = 0.<br />
F<br />
V<br />
Wenn wir δx beliebig klein machen, geht die rechte Seite der ersten Gleichung auch gegen Null,<br />
weil die Ladungsdichte immer endlich ist. Ferner tragen für δx → 0 nur noch die Stirnflächen<br />
des Zylinders zum Flächenintegral bei: Das Ergebnis ist A(D ′ n − Dn ) bzw. A(B′ n − Bn ). Die<br />
Normalkomponenten haben also auf beiden Seiten der Grenzfläche den gleichen Wert:<br />
D ′ n = D n , bzw. B′ n = B n .<br />
Das Linienintegral berechnet sich nach dem Induktions- bzw. nach dem Durchflutungsgesetz:<br />
� �<br />
� �<br />
E.ds = ˙B.df bzw. H .ds = j.df .<br />
Ɣ<br />
F ′<br />
Die rechten Seiten dieser Gleichungen gehen für δx → 0 gegen Null, weil ˙B und j nicht unendlich<br />
werden können. Gleichzeitig tragen nur noch die Tangentialkomponenten zum Ergebnis des<br />
Linienintegrals bei. Wir erhalten also<br />
E ′ t = E ′<br />
t , bzw. H t = Ht .<br />
An einer Grenze zwischen zwei Medien sind die Normalkomponenten von D und B<br />
sowie die Tangentialkomponenten von E und H stetig.<br />
Dagegen gibt es eine sprunghafte Änderung der Tangentialkomponenten von D und B sowie<br />
der Normalkomponenten von E und H . In einem homogenen Medium, bzw. in einem Medium, in<br />
dem sich die Eigenschaften nur kontinuierlich verändern, kann es keine Unstetigkeiten der Felder<br />
geben.<br />
Frage 7.3 Wie lauten die Grenzbedingungen für die Tangentialkomponenten von D und B<br />
und die Normalkomponenten von E und H ?<br />
7.3.2 Transparente, isotrope Dielektrika<br />
Wenn wir davon ausgehen, daß im Dielektrikum keine freien Ladungen und keine Ströme vorkommen,<br />
unterscheiden sich die Maxwell-Gleichungen in solchen Medien von denen des Vakuums<br />
nur dadurch, daß das Produkt µ ◦ ɛ ◦ durch µ ◦ µ r ɛ ◦ ɛ r ersetzt wird. Die Geschwindigkeit der Wellen<br />
im Medium ist<br />
c ′ =<br />
1<br />
√ µ◦ µ r ɛ ◦ ɛ r<br />
=<br />
Ɣ<br />
F<br />
c<br />
√ .<br />
µrɛr F ′