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ELEKTRODYNAMIK

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90 KAPITEL 5. MAGNETISCHE EIGENSCHAFTEN DER MATERIE<br />

Diese Methode reagierte empfindlich auf die genaue Positionierung der Probe. Wenn genügend<br />

Stoff zur Verfügung steht, ist daher das folgende Verfahren vorzuziehen.<br />

Stabförmige Probe Ein Abschnitt des Stabs mit der Länge δx1 erfährt nach der obigen Betrachtung<br />

die Kraft<br />

δF1 = aδx1 µ ◦χm ∂H<br />

2<br />

2<br />

,<br />

∂x1 und die Gesamtkraft ergibt sich durch Integration. Es sei x1 = p die Position des oberen Endes<br />

des Stabs und x1 = q die Koordinate des anderen Endes, das sich im Bereich des starken Feldes<br />

befindet. Die Kraft ist<br />

F 1 = aµ ◦ χ m<br />

2<br />

� x1 =q<br />

x 1 =p<br />

∂H 2<br />

dx1 =<br />

∂x1 aµ ◦χ �<br />

m<br />

H<br />

2<br />

2 (q) − H 2 �<br />

(p) .<br />

Bei genügend großer Länge des Stabs kann man H 2 (p) = 0 annehmen. Befindet sich das untere<br />

Ende im Bereich des Maximums (Hmax ) ist H 2 (q) = H 2 max , und die Kraft ist nicht empfindlich<br />

von der exakten Position des Stabs abhängig:<br />

F 1 = 1<br />

2 aµ ◦ χ m H 2 max .<br />

5.2.4 Magnetische Ordnung: Ferro- Antiferro- und<br />

Ferrimagnetismus<br />

Ferromagnetismus<br />

Ferromagnetische Stoffe—wie z.B. Eisen—zeichnen sich durch folgendes Verhalten aus:<br />

Oberhalb einer bestimmten kritischen Temperatur T c , die als ferromagnetische Curie-Temperatur<br />

bezeichnet wird, verhalten sich ferromagnetische Stoffe ähnlich wie paramagnetische Stoffe.<br />

Für die Temperaturabhängigkeit der Suszeptibilität gilt aber anstelle des Curie-Gesetzes (5.4) das<br />

sog. Curie-Weiss-Gesetz 2<br />

χm = C<br />

. (5.5)<br />

T − �<br />

� ist die sog. paramagnetische Curie-Temperatur. Sie liegt nahe bei Tc , ist aber immer etwas<br />

größer. Abb. 5.7 vergleicht das Temperaturverhalten der Suszeptibilität für paramagnetische und<br />

ferromagnetische Stoffe. Sowohl das Curie-Gesetz als auch das Curie-Weiss-Gesetz ergeben eine<br />

Gerade bei der Auftragung von 1/χm gegen T . Bei ferromagnetischen Stoffen weicht die Kurve jedoch<br />

vom Curie-Weiss-Gesetz in der Nähe von � ab und geht erst bei Tc durch Null (entsprechend<br />

χm → ∞).<br />

Unterhalb der ferromagnetischen Curie-Temperatur zeigen diese Substanzen das typische ferromagnetische<br />

Verhalten:<br />

– Sie können eine endliche Magnetisierung ohne externes Feld, d.h. eine spontane Magnetisierung<br />

aufweisen. Nach der für paramagnetische Stoffe gültige Definition entspricht dies<br />

einem unendlichen Wert der Suszeptibilität.<br />

– Bei Raumtemperatur zeigen sie eine viel stärkere Magnetisierung als paramagnetische Stoffe<br />

und erreichen schon bei moderaten Feldstärken eine Sättigung.<br />

2 Pierre-Ernest Weiss, 1865–1940.

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