ELEKTRODYNAMIK
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14 KAPITEL 2. ELEKTROSTATIK<br />
– das Feld E = 0 und<br />
– das Potential φ = konstant ist.<br />
Außerhalb des Metalls (in der Luft bzw. im Vakuum) kann ein elektrisches Feld existieren. Da<br />
die Oberfläche eine Fläche konstanten Potentials ist, sind die Feldlinien überall an der Oberfläche<br />
senkrecht zur Fläche.<br />
2.6 Beispiele<br />
Die meisten elektrostatischen Probleme gehören zu einem von zwei Typen:<br />
1. Gegeben ist eine bestimmte Verteilung von Ladungen im Raum. Das elektrostatische Potentialläßt<br />
sich dann aus (2.8) bzw. (2.9) bestimmen, das elektrische Feld dann aus (2.10).<br />
Alternativ kann das Feld direkt aus (2.6) bzw. (2.7) bestimmt werden. In Fällen mit besonderer<br />
Symmetrie ist es oft möglich, wie wir an einigen Beispielen sehen werden, eine<br />
umständliche Integration durch Anwendung des Gaußschen Satzes zu vermeiden.<br />
2. Gegeben ist ein bestimmte Anordnung von Elektroden (elektrische Leiter) mit gegebenen<br />
Potentialen. Die Aufgabe besteht darin, die Gleichung (2.14) mit ρ = 0, d.h.<br />
∇ 2 φ = 0 (2.15)<br />
(die sog. Laplace-Gleichung) mit den gegebenen Randbedingungen zu lösen.<br />
Im folgenden werden einige einfache Beispiele erläutert.<br />
2.6.1 Gleichgewicht<br />
Ist es möglich, z.B. durch eine bestimmte Anordnung von Elektroden oder Ladungen, ein elektrostatisches<br />
Feld im Vakuum so zu gestalten, daß es für eine Ladung q ein stabiles, dreidimensionales<br />
Gleichgewicht gibt? Diese Frage läßt sich eindeutig verneinen.<br />
Ein stabiles Gleichgewicht bedeutet ein Minimum in der potentiellen Energie und deshalb auch<br />
im elektrostatischen Potential, d.h.<br />
∂φ<br />
∂xi<br />
= 0 und<br />
∂2φ > 0,<br />
∂xi<br />
2<br />
(i = 1, 2, 3). Wenn aber die zweiten Ableitungen alle positiv sind, ist es nicht mehr möglich,<br />
Gleichung (2.15) zu erfüllen. Es gibt also keine Lösung mit einem dreidimensionalen Minimum.<br />
2.6.2 Der Faradaysche Käfig<br />
Wenn man einen Raum mit einer elektrisch leitenden Schicht (z.B. einer Metallfolie) auskleidet,<br />
ist der Raum von den elektrischen Feldern aller Ladungen, die sich außerhalb des Raumes befinden,<br />
völlig abgeschirmt. Für viele Zwecke, z.B. wenn man einen begrenzten Bereich in einem<br />
Labor abschirmen aber gleichzeitig beobachten möchte, genügt ein ” Käfig“ aus einem Drahtgeflecht.<br />
Um zu verstehen, wie ein sog. Faradayscher Käfig funktioniert, betrachten wir in Abb. 2.5<br />
einen Hohlraum innerhalb eines metallischen Festkörpers. Wenn wir das Gaußsche Integral über