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ELEKTRODYNAMIK

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4.2. GRUNDEIGENSCHAFTEN DES MAGNETISCHEN FELDES 65<br />

und die Lorentz-Kraft, die auf ein Stück ds des Drahts wirkt, ist<br />

dF = nq ′ vds × B = Ids × B. (4.3)<br />

Steht das B-Feld senkrecht zum Draht, ist der Betrag der Kraft pro Längeneinheit gleich IB. Wenn<br />

wir die Stromrichtung als x 1 -Richtung und B als x 2 -Richtung nehmen, zeigt die Kraft in Richtung<br />

(0, 0, 1).<br />

Da die Lorentz-Kraft senkrecht zur Bewegungsrichtung ist, kann sie keine Arbeit leisten. Die<br />

kinetische Energie eines geladenen Teilchens kann nur mit Hilfe eines elektrischen Feldes erhöht<br />

werden. Bewegt sich ein Teilchen (Masse m, Ladung q) in einer Ebene, die senkrecht zu einem<br />

homogenen B-Feld steht, beschreibt es eine Kreisbahn (Radius r, Kreisfrequenz ω), bei der die<br />

Lorentz-Kraft qωrB die Zentripetalkraft mω 2 r liefert. Die Gleichheit der beiden Kräfte ergibt<br />

ω = qB/m,<br />

d.h. die Kreisfrequenz ist unabhängig von der Teilchenenergie. Dieses Phänomen ist die Basis für<br />

das Zyklotron, in dem Teilchen (Elektronen ) durch eine Wechselspannung der Frequenz ω beschleunigt<br />

werden. Die Frequenz ω wird aus diesem Grunde als Zyklotronfrequenz bezeichnet. Die<br />

Konstanz der Zyklotronfrequenz gilt allerdings nur im nichtrelativistischen Bereich. Bei höheren<br />

Energien muß die Frequenz der Wechselspannung laufend der Bewegung des Elektrons angepaßt<br />

werden. Dies geschieht im sog. Synchrotron.<br />

Frage 4.2 Berechnen Sie die Zyklotronfrequenz in Hz eines Protons (q = 1,60·10 −19 C,<br />

m =1,67·10 −27 kg) im Magnetfeld der Erde (10 −4 T).<br />

4.2.2 Das B-Feld bewegter Ladungen<br />

Die experimentellen Beobachtungen lassen sich wie folgt zusammenfassen:<br />

B = µ ◦qv × r<br />

. (4.4)<br />

4πr 3<br />

Diese Formel gibt das B-Feld an, das an einem bestimmten Punkt P von einer Punktladung q erzeugt<br />

wird, die sich mit der Geschwindigkeit v bewegt, wobei r der Vektor vom augenblicklichen<br />

Ort der Ladung zum Punkt P ist. Demnach ist der Betrag des B-Feldes proportional zu qvB sin α<br />

(α = Winkel zwischen r und v) und fällt quadratisch mit der Entfernung ab. Ferner steht das B-<br />

Feld senkrecht zu der von den Vektoren v und r aufgespannten Ebene. Die Feldlinien sind also<br />

Kreise um die Richtung von v. Ist q positiv, entspricht das Vorzeichen von B einer Rechtsschraube<br />

in Richtung von +B. Bei einer negativen Ladung ist die Drehrichtung umgekehrt. Die Proportionalitätskonstante<br />

in Gleichung (4.4) wird aus historischen Gründen in der Form µ ◦ /4π geschrieben.<br />

Auf den Wert von µ ◦ kommen wir später zurück.<br />

Frage 4.3 Eine Punktladung q bewegt sich mit konstanter Geschwindigkeit v auf der x 1 -<br />

Achse eines kartesischen Koordinatensystems. Geben Sie die 3 Komponenten des B-Feldes als<br />

Funktionen der Raumkoordinaten (x 1 , x 2 , x 3 ) an, wenn sich die Ladung gerade am Ursprung<br />

befindet.<br />

Ein scheinbares Problem taucht auf, wenn wir die Wechselwirkung zwischen zwei bewegten<br />

Ladungen betrachten. Die Ladungen seien q 1 , q 2 mit den Geschwindigkeiten v 1 bzw. v 2 , und r sei<br />

der Verbindungsvektor von q 1 nach q 2 . Es seien ferner E ij , B ij die Felder der Ladung q i an der

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