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ELEKTRODYNAMIK

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2.9. DIELEKTRIKA 29<br />

Hier ist ai der Kosinus des Winkels zwischen R und der zu Qi gehörenden Hauptachse.<br />

Als Beispiel betrachten wir die verschiedenen Beiträge zum elektrostatischen Potential der<br />

Atomkerne.<br />

Die Atomkerne haben die Form von Rotationsellisoiden, wobei die Ladung Ze (Z = Ordnungszahl,<br />

e = Elementarladung) im Mittel gleichmäßig über das Volumen verteilt ist. Aufgrund<br />

der Ladung gibt es immer einen Monopolbeitrag. Das Dipolmoment bezogen auf den Mittelpunkt<br />

ist 0. Aufgrund der Symmetrie ist die Rotationsachse eine Hauptachse des Quadrupolmoment-<br />

Tensors. Wenn wir diese als x3-Achse definieren, ist Q11 = Q22 , und Gleichung (2.32) (mit<br />

a2 1 + a2 2 + a2 3 = 1) führt zu<br />

2Q 33 − (Q 11 + Q 22 ) = (3a 2 3 − 1)(Q 3 − Q 1 ).<br />

Der Quadrupolbeitrag zum elektrostatischen Potential hängt daher nur von einer einzigen Zahl<br />

Q 3 − Q 1 ab. Diese kann positiv (gestrecktes Ellipsoid), negativ (gestauchtes Ellipsoid) oder Null<br />

(Kugelsymmetrie) sein. In Tabellenwerken werde die Werte meistens durch e dividiert und in Einheiten<br />

von m 2 angegeben.<br />

2.9 Dielektrika<br />

2.9.1 Polarisation<br />

In nichtleitenden Stoffen sind die Elektronen fest an die Atome oder Moleküle gebunden und<br />

können sich deshalb nicht frei bewegen. Unter dem Einfluß eines elektrischen Feldes werden<br />

die positiven und negativen Ladungen (d.h. die Atomkerne und die Elektronen) dennoch gegeneinander<br />

verschoben, so daß ein elektrisches Dipolmoment entsteht. Ein isoliertes Atom besitzt<br />

im Grundzustand eine kugelsymmetrische Ladungsverteilung und deshalb kein eigenes Dipolmoment.<br />

Das durch ein elektrisches Feld induzierte Dipolmoment ist in erster Näherung proportional<br />

zur Feldstärke:<br />

p = αE. (2.33)<br />

Diese Proportionalität folgt aus der Quantentheorie und wird experimentell bestätigt. Die Proportionalitätskonstante<br />

α ist eine Eigenschaft des Atoms, die als Polarisierbarkeit bezeichnet<br />

wird.<br />

Um mit einfachen Systemen anzufangen, beschränken wir uns zunächst auf nichtleitende Stoffe<br />

(Gase, Flüssigkeiten oder Festkörper), die aus einzelnen Atomen eines Elements bestehen. Was<br />

passiert, wenn der Raum zwischen den Platten eines Kondensators mit einem solchen Stoff gefüllt<br />

wird? Abgesehen von den Randeffekten herrscht überall im Stoff eine konstante Feldstärke. Alle<br />

Atome werden daher gleich polarisiert. Ist n die Anzahl der Atome pro Volumeneinheit und p das<br />

Dipolmoment eines Atoms, entsteht überall im Stoff ein Dipolmoment<br />

P = np<br />

pro Volumeneinheit. Dieses Phänomen—die Entstehung eines Volumendipolmoments aufgrund<br />

von Ladungsverschiebungen—wird als Verschiebungspolarisation oder dielektrische Polarisation<br />

bezeichnet. Einen Stoff, der das Phänomen zeigt, nennt man ein Dielektrikum.<br />

Als Maß für die Polarisation dient die Größe P , d.h. das durch das Feld induzierte Dipolmoment<br />

pro Volumeneinheit. Für diese Größe wird auch die Bezeichnung Polarisation, oder besser<br />

Polarisationsvektor verwendet.

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