ELEKTRODYNAMIK
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66 KAPITEL 4. BEWEGTE LADUNGEN UND MAGNETFELDER<br />
Stelle der Ladung q j und F ij die auf q j wirkende Kraft. Aus (4.1), (4.4) und dem Coulomb-Gesetz<br />
folgt für F 12<br />
und für F 21<br />
E12 = q1r 4πɛ◦ r3 , B12 = µ ◦q1 4πr 3 v1 × r,<br />
F12 = q2 (E12 + v2 × B12 ) = q1q2 4πr 3<br />
� �<br />
r<br />
+ µ ◦v2 × (v1 × r) .<br />
ɛ◦ E21 = − q2r 4πɛ◦ r3 , B21 = − µ ◦q2 4πr 3 v2 F 21 = q 1 (E 21 + v 1 × B 21 ) = − q 1 q 2<br />
4πr 3<br />
× r,<br />
� �<br />
r<br />
+ µ ◦v1 × (v2 × r) .<br />
ɛ◦ Im allgemeinen gilt nicht F 12 = −F 21 . Somit verletzt diese Wechselwirkung das 2. Newtonsche<br />
Gesetz und damit scheinbar die Impulserhaltung, die eine Konsequenz des Gesetzes ist. Ferner<br />
sind die Kräfte nicht parallel zum Verbindungsvektor (d.h. nicht zentral), womit auch die Drehimpulserhaltung<br />
anscheinend verletzt wäre. Das Problem kann nur durch Betrachtung der elektromagnetischen<br />
Strahlung aufgelöst werden: Durch die Kräfte werden die Ladungen beschleunigt;<br />
beschleunigte Ladungen senden elektromagnetische Strahlung aus; elektromagnetische Strahlung<br />
trägt sowohl Impuls als auch Drehimpuls.<br />
Es ist experimentell schwierig, die Magnetfelder einzelner bewegter Ladungen zu messen. Die<br />
Erkenntnisse, die zur Gleichung (4.4) geführt haben, wurden daher weitgehend aus Messungen an<br />
elektrischen Strömen gewonnen.<br />
4.2.3 Magnetfelder elektrischer Ströme<br />
Abbildung 4.1: Zur Berechnung des Magnetfeldes<br />
(a) einer bewegten Punktladung,<br />
(b) eines Stromes.<br />
(a)<br />
(b)<br />
q<br />
I<br />
ds<br />
v<br />
r<br />
r<br />
P B<br />
+<br />
P<br />
+ dB<br />
Aus (4.4) wollen wir eine Gleichung ableiten, die auf stromführende Leiter anwendbar ist.<br />
Dazu zeigt Abb. 4.1 die Äquivalenz zwischen einer bewegten Punktladung (a) und einem Element<br />
der Länge ds eines Stromkreises mit der Stromstärke I. Wir berechnen den Beitrag, den dieses