IT-Freiberufler in guter Gesellschaft - Resoom Magazine
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<strong>IT</strong>-Technologie Qualitätssicherung 17<br />
Christian Mzyk<br />
Drum prüfe, was sich verb<strong>in</strong>det!<br />
Monitor<strong>in</strong>g von Webapplikationen<br />
Die Vernetzung der PCs schreitet immer weiter voran und das Internet ist aus unserem alltäglichen Leben<br />
nicht mehr fortzudenken. Doch was passiert, wenn e<strong>in</strong> Dienst nicht mehr funktioniert? Oder noch<br />
schlimmer: Was passiert, wenn niemand mitbekommt, dass e<strong>in</strong> Webservice, e<strong>in</strong>e Webapplikation oder<br />
e<strong>in</strong> Webserver ausfällt? Die Folgen können – resultierend aus e<strong>in</strong>er Kaskade von Fehlaufrufen – verheerend<br />
se<strong>in</strong>. Um sicherzustellen, dass alle Webdienste wie gedacht arbeiten, wurde das Monitor<strong>in</strong>g, die<br />
automatische Überwachung, ersonnen.<br />
Was versteht man unter<br />
„Monitor<strong>in</strong>g“?<br />
Das rudimentäre Monitor<strong>in</strong>g besteht aus<br />
m<strong>in</strong>destens zwei Komponenten: Der Software-Agent<br />
prüft e<strong>in</strong>en Webdienst oder<br />
e<strong>in</strong>e Webseite auf e<strong>in</strong> bestimmtes Verhalten<br />
h<strong>in</strong>, <strong>in</strong>dem e<strong>in</strong> Request an den zu prüfenden<br />
Dienst versendet wird und stellt so fest, ob<br />
die Reaktion mit dem erwarteten Resultat<br />
korreliert. Dies geschieht üblicherweise<br />
<strong>in</strong> def<strong>in</strong>ierten Zeitzyklen oder wird durch<br />
def<strong>in</strong>ierte Ereignisse, sog. Trigger, angestoßen.<br />
Die Testergebnisse werden dann<br />
entweder auf dem Computer, auf welchem<br />
der Software-Agent läuft, protokolliert<br />
oder via def<strong>in</strong>ierter Schnittstelle an e<strong>in</strong> Datenbanksystem<br />
weitergeleitet, welches die<br />
Testresultate aggregiert und evtl. für e<strong>in</strong><br />
Alarm<strong>in</strong>g präpariert. Das Alarm<strong>in</strong>g ist e<strong>in</strong>e<br />
weitere Komponente des Monitor<strong>in</strong>g, die<br />
bei Überschreitung von def<strong>in</strong>ierten Werten<br />
e<strong>in</strong>e Aktion auslöst oder e<strong>in</strong>en Operator per<br />
E-Mail oder SMS benachrichtigt. Sollten die<br />
Testdaten nur auf dem Hardware-Agenten,<br />
also dem Computer verbleiben, sprechen<br />
wir von e<strong>in</strong>em passiven Monitor<strong>in</strong>g. Der<br />
Operator des Systems muss <strong>in</strong> diesem Fall<br />
aktiv auf die Daten zugreifen und diese manuell<br />
auswerten, um e<strong>in</strong> Fehlverhalten der<br />
überwachten Webkomponente zu identifizieren.<br />
Der erweiterte Nutzen<br />
So lassen sich mit Hilfe des Web-Application-Monitor<strong>in</strong>gs<br />
nicht nur Ausfälle e<strong>in</strong>es<br />
Dienstes feststellen (evtl. durch e<strong>in</strong> Fehlverhalten<br />
der Software), sondern auch<br />
Schwächen <strong>in</strong> der <strong>IT</strong>-Infrastruktur aufspüren.<br />
Um diesen großen Vorteil der <strong>in</strong>kludierten<br />
Prüfung der Infrastruktur zu nutzen,<br />
werden Monitor<strong>in</strong>g-Systeme oft als so<br />
genannte End-to-End-Systeme konzipiert.<br />
Diese simulieren das systemimmanente Verhalten<br />
des vere<strong>in</strong>heitlichten Systems des<br />
Anwenders. Aus diesem Grund kommen im<br />
Rahmen des autarken End-to-End-Monitor<strong>in</strong>g<br />
PCs, Workstations oder Notebooks zum<br />
E<strong>in</strong>satz, deren Konfigurationen denen der<br />
Systeme der Anwender weitgehend ähneln<br />
und möglichst die identische Konnektivität<br />
zum WAN/LAN besitzen.<br />
Konzeptioneller Ansatz<br />
Für den E<strong>in</strong>satz e<strong>in</strong>es solchen End-to-End-<br />
Monitor<strong>in</strong>g-System im eigenen Unternehmen<br />
kann freie Software verwendet werden,<br />
etwa das Automatisierungstool Auto<strong>IT</strong>, der<br />
Apache-Webserver oder Tools, die Bestandteil<br />
von mySQL oder PHP s<strong>in</strong>d.<br />
Dadurch ist es z. B. möglich, e<strong>in</strong>e Website<br />
von e<strong>in</strong>em Notebook überwachen zu lassen,<br />
<strong>in</strong>dem e<strong>in</strong> Test-Skript alle 30 M<strong>in</strong>uten<br />
über e<strong>in</strong>en Browser die URLs der e<strong>in</strong>zelnen<br />
Seiten der zu überwachenden Website besucht<br />
und auf die Antwort des Webservers<br />
reagiert, <strong>in</strong>dem es die ausgelieferte Seite<br />
nach Soll-Kriterien evaluiert. Sofern e<strong>in</strong><br />
unerwartetes Resultat ersche<strong>in</strong>t oder e<strong>in</strong>e<br />
def<strong>in</strong>ierte Zeitspanne überschritten wurde<br />
(Timeout), schickt das Auto<strong>IT</strong>-Skript die Information<br />
an e<strong>in</strong> PHP-Skript, das speziell für<br />
das Monitor<strong>in</strong>g auf dem Apache-Webserver<br />
e<strong>in</strong>gerichtet wurde. Dieses Skript sorgt<br />
dann dafür, dass die Informationen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e<br />
mySQL-Datenbank gespeichert werden. Über<br />
e<strong>in</strong>e dedizierte URL auf dem Apache-Monitor<strong>in</strong>g-Server<br />
können die Fehler visualisiert<br />
werden und nach Wunsch auch spezielle Aktionen<br />
auslösen, wie etwa den Operator oder<br />
den Owner der überwachten Applikation zu<br />
<strong>in</strong>formieren. Selbstverständlich ist die Automatisierungskomponente<br />
nicht auf Auto<strong>IT</strong><br />
beschränkt. Auch kommerzielle Testautomationstools<br />
wie beispielsweise W<strong>in</strong>Runner<br />
von HP, der Rational Functional Tester von<br />
IBM oder auch VBScript können alternativ<br />
e<strong>in</strong>gesetzt werden. Allerd<strong>in</strong>gs ist stets zu<br />
eruieren, welches Programm am besten für<br />
die Überwachung des konkreten Programms<br />
oder der jeweiligen Website geeignet ist.<br />
Weitere Möglichkeiten<br />
Der obige Ansatz kann noch weiter ausgebaut<br />
werden, <strong>in</strong>dem nicht nur Fehlerwerte<br />
und Timeout-Informationen an den<br />
Monitor<strong>in</strong>g-Webserver gesendet werden,<br />
sondern zusätzlich Zeitmessungen durchgeführt<br />
werden. Diese Performance-Werte<br />
liefern zusammen mit dem Zeitstempel der<br />
Erfassung aussagekräftige Informationen<br />
darüber, ob z. B. Traffic-Probleme vorliegen<br />
oder die Server-Hardware zu ger<strong>in</strong>g dimensioniert<br />
ist, was sich u. U. nur zu bestimmten<br />
Ballungszeiten auswirkt. Die übersichtliche<br />
Darstellung dieser Daten ermöglicht es, die<br />
Ursachen von Problemen <strong>in</strong>nerhalb der <strong>IT</strong>-<br />
Infrastruktur und e<strong>in</strong>zelner Applikationen<br />
schnell und zuverlässig festzustellen.<br />
Christian Mzyk: „Das Alarm<strong>in</strong>g ist e<strong>in</strong>e weitere Komponente<br />
des Monitor<strong>in</strong>g, die bei Überschreitung von def<strong>in</strong>ierten<br />
Werten e<strong>in</strong>e Aktion auslöst oder e<strong>in</strong>en Operator<br />
per E-Mail oder SMS benachrichtigt.“<br />
Über den Autor<br />
i<br />
Christian Mzyk ist Inhaber und Geschäftsführer<br />
der web-age <strong>IT</strong> Solutions<br />
sowie freiberuflicher <strong>IT</strong>-Berater mit<br />
dem fachlichen Schwerpunkt Entwicklung<br />
und Qualitätssicherung. Zudem<br />
bietet er se<strong>in</strong>en Kunden professionelle<br />
<strong>IT</strong>-Schulungen an. Se<strong>in</strong> Unternehmen<br />
web-age <strong>IT</strong> Solutions unterstützt bundesweit<br />
Kunden im H<strong>in</strong>blick auf <strong>IT</strong>-<br />
Konsolidierung und <strong>IT</strong>-Beratung und<br />
übernimmt die Adm<strong>in</strong>istration der <strong>IT</strong>-<br />
Infrastruktur.<br />
Kontakt<br />
E-Mail: christian.mzyk@web-age.de<br />
Web: www.web-age.de