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44 IT-Technologie Green IT Peer Luks Moderne Rechenzentren sind heute so grün, grüner geht’s nicht! - Oder? Auch wenn viele Berufene aus den unterschiedlichsten Gründen dafür stimmen, das Wort „Green IT“ zum Unwort des Jahres zu erklären, obwohl zahlreiche Statistiken die Vorreiterrolle Deutschlands in Sachen Green IT beteuern, so ist doch in vielen Rechenzentren und Serverräumen, sprich: vor Ort, sehr viel ungenutztes Optimierungs- und Einsparpotenzial zu entdecken – vorausgesetzt der sachkundige Blick ist unverstellt. Viele Betreiber sind der Meinung, ihre Rechenzentren wären bereits ausreichend optimiert und ein weiterer Handlungsbedarf bestünde nicht mehr. Dass dem nicht immer so ist, bestätigte sich im Verlauf eines meiner Projekte. Ich war beauftragt worden, die Optimierungsmaßnahmen zu überprüfen, indem ich übersehene Kosteneinsparmöglichkeiten aufdecken sollte. 1. Planungs- und Realisierungsfehler aufspüren Nachdem der Umzug des Hauptrechenzentrums abgeschlossen war, stellte ich einige Planungsfehler fest, deren nachträgliche Beseitigung einen hohen Aufwand bedeutet hätte. So wurde dieses Rechenzentrum mit Kühlleistungen ausgestattet, die für eine 75prozentige-Auslastung berechnet waren. Die tatsächliche Auslastung lag nach dem Umzug jedoch bei knapp 30 Prozent. Weiter kam hinzu, dass das Einhausing bereits realisiert war, aber dem Konzept nicht zu 100 Prozent entsprach. Darüber hinaus ist darauf verzichtet worden, Messpunkte einzurichten, mit denen der Energieverbrauch der einzelnen Komponenten und Bereiche de - tailliert ermittelt werden konnte. Dadurch lag die Höhe des Stromverbrauchs der Infra- struktur (Licht, Klima usw.) und der aktiven Komponenten (Server, KVM, Switche usw.) sprichwörtlich im Dunkeln. Doch für spätere Anpassungen und Optimierungen sowie für Auswertungen sind diese Daten unbedingt notwendig. 2. Ursachenforschung – Eiszeit im RZ ist ungrün? Während eines vorhergehenden Projekts habe ich erhebliche Mängel bei der Klimatisierung eines anderen Rechenzentrum feststellt. Daher wusste ich, wie lohnenswert es sein kann, der Klimatisierung erhöhte Aufmerksamkeit zuteilwerden zu lassen. Sowohl der Leiter des RZ wie auch weitere externe Dienstleister versicherten mir unisono: „Hier ist genug Klima, hier braucht nichts optimiert werden!“ Doch genau darin lag der Irrtum, denn moderne Klimageräte sind sehr leistungsfähig und liefern sehr viel Kaltluft. Es stellt sich jedoch die Frage, ob die erzeugte Kaltluftmenge auch tatsächlich benötigt wird. Die Untersuchung der Klimageräte erwies, dass diese zum Teil mit einer Auslastung von 100 Prozent betrieben wurden, obwohl eine Auslastung von 45 Prozent ausgereicht hätte. Die Schränke waren zum einen in herkömmlicher Anordnung, also „back to front“, aufgestellt und zum anderen blieb die unterschiedliche Wärmeentwicklung aufgrund der Lastverteilung bei den Servern sträflich vernachlässigt. Des Weiteren befanden sich unter dem Doppelboden nicht nur genutzte Kabel, sondern auch eine Vielzahl an Altkabeln. Zudem verliefen die Stromschienen parallel zu den Klimageräten und stellten dadurch eine Barriere für die Kaltluftzuführung dar. 3. Geringer Aufwand – große Wirkung Nun galt es herauszufinden, wie die Klimatisierung optimiert werden konnte, ohne jedoch dadurch hohe Kosten zu verursachen und, da es sich um ein Hochverfügbarkeitsrechenzentrum handelte, ohne den laufenden Betrieb durch Umbauten zu behindern. Es Peer Luks, Experte für Klima-Optimierung und Energieeinsparungen in Rechenzentren: „Im Rahmen der Optimierungsarbeiten lässt sich gut zeigen, wie durch die Berücksichtigung physikalischer Gesetzmäßigkeiten erhebliche Kosten eingespart werden konnten.“ mussten also unspektakuläre Lösungen gefunden werden, die praktikabel, modular einsetzbar und zügig realisierbar waren. In einem ausführlichen Bericht habe ich den Befund, die Ursachen und die Lösungen mit samt deren Einsparpotenzialen erläutert und dem RZ-Leiter sowie der Geschäftsführung vorgelegt. Diese waren nicht wenig über den von mir festgestellten geringen Realisierungsaufwand und über die damit verbundenen geringen Kosten überrascht. 4. Thermalanalyse Um die bisherigen Ergebnisse zu bestätigen, wurde anschließend eine Thermalanalyse durchgeführt. Diese nahm nur wenige Stunden in Anspruch. Als erstes wurde dabei ein Raumplan erstellt, um die örtlichen Gegebenheiten vollständig einbeziehen zu können. Anschließend wurde die Temperatur in den Schränken sowie an verschiedenen Punkten im Raum gemessen und dokumentiert. Dabei zeigte sich, dass Temperaturunterschiede von 16°C bis 35°C innerhalb der Schränke im Frontbereich bestanden. Im weiteren Verlauf wurden die Luftströme mit einem Anemometer gemessen und an einigen Stellen Luftstromabrisse festgestellt. An diesen Stellen trat keine Kaltluft aus dem Doppelboden in den Raum, sondern wurde umgekehrt aus dem Raum in den Doppelboden gesogen. Die Messdaten der Thermalanalyse bestätigten also mein vorgelegtes Optimierungskonzept. Für die Durchführung der Optimierungsmaßnahmen wurde der exakte Material- und Personalaufwand ermittelt. Eine Amortisation innerhalb von etwa drei bis fünf Monaten wurde in diesem Zusammenhang errechnet. Die Kosteneinsparung belief sich auf ca. 30 Prozent der Energiekosten für die Klimatisierung. Zusätzliche Einsparungen konnten erreicht werden, indem die Lastverteilung der Systeme angepasst wurde und die Klimageräte darauf abgestimmt wurden. 5. Umsetzung: Gelenkte Luftströmung Im Rahmen der Optimierungsarbeiten lässt sich gut zeigen, wie durch die Berücksichtigung physikalischer Gesetzmäßigkeiten erhebliche Kosten eingespart werden konnten. Die Wirkungsweise von Kaminen lässt sich nämlich auch innerhalb von Racks für
deren Klimatisierung nutzen (s. Grafik). Anwendbar ist der Kamineffekt in allen Racks, deren Kaltluftzuführung über den Doppelboden erfolgt und dessen Türen geschlossen werden können. Innerhalb eines Racks sollte ebenfalls auf die Lastverteilung geachtet werden. Das heißt, Geräte, die viel Wärme verursachen und somit viel Kaltluft benötigen, sollten unten und Geräte mit wenig Wärmelast oben verbaut werden. Anschließend müssen alle Höheneinheiten vom 19-Zoll-Rahmen bis zum Dach geschlossen werden. Um auch die seitlichen Öffnungen zu schließen, wurden die Kabeldurchlässe mit kostengünstigen Bürstensystemen versehen. In fast allen Rechenzentren erfolgt die Klimatisierung über Doppelböden. Die gesamte Bodenfläche wird mit Kaltluft befüllt, obwohl oft mehr als 50 Prozent dieser Fläche nicht dafür gebraucht werden. Die gezielte Kaltluftführung, welche sich schnell unter dem Doppelboden umsetzen lässt, erbringt enorme Effektivitätssteigerungen. Luftstromkanäle unterhalb des Doppelbodens sorgen dafür, dass die Kaltluft nur dort hingelangt, wo diese benötigt wird. Durch die flexible Installation ist es unerheblich, ob sich unter dem Doppelboden Stromschienen, Kabelführungen oder Rohre befinden. (Info: http://daxten.de/plenaformluftstrombegrenzer.html) Abb. Kamineffekt: Innerhalb eines abgedichteten Racks dringt kalte Luft durch die in der Bodenplatte ausgesparten Schlitze ein, versorgt die Systeme in der Front mit genügend Kaltluft und drückt die Warmluft unterhalb des 19-Zoll- Rahmens im hinteren Teil des Racks nach oben. Die so erzeugte Thermik macht zusätzliche Lüfter in der Regel überflüssig. Human Resources Competence Center for Solution Experts in SAP ® BROMsolutions konzentriert sich auf die Vermittlung von SAP Consultants, SAP Projektleiter und IT-Manager. Wir arbeiten international (DE, AT, CH, FR, US, HU, usw.) und stellen an uns selbst im täglichen Geschäft einen äusserst hohen Qualitätsanspruch. Unser Team kennt SAP, deren Anwendungen und technische Komponenten. Jede(r) Einzelne verfügt obendrein über ein Höchstmass an Fach- und Management-Erfahrung im SAP Konzern und bei den Partnerfirmen. Als kompetente Berater unterstützen wir Sie bei der Suche einer SAP Stelle sowie bei der Besetzung von SAP Positionen. Aufgrund unserer Markt- und SAP- Produktkenntnisse sind wir in der Lage, für Sie die optimale Position bzw. den passenden Fazit Mit relativ wenig Zeitaufwand und geringen Kosten lassen sich sehr oft Einsparpotenziale in Rechenzentren nutzen. Jenseits von Trends und Hypes gibt es meistens immer Möglichkeiten, den Energiebedarf mit einfachen Mitteln effektiv zu reduzieren. Über den Autor i Peer Luks arbeitet seit 1997 in der IT- Branche und ist seit 2004 IT-Freelancer. Neben der Ausbildung zum Fachinformatiker für Systemintegration absolvierte er den REFA-Betriebswirt für Organisation am REFA Institut Darmstadt. Sein Schwerpunkt ist die Optimierung von Rechenzentren sowie die Leitung kompletter RZ-Umzüge, IT-Umzüge allgemein, Infrastruktur, Migration und Roll-outs. Zu seinen Kompetenzen zählen Configuration Management (CMDB), Ablauforganisation und Prozessgestaltung. Kontakt E-Mail: p.luks@it-conserv.de Web: www.it-conserv.de IT-Technologie Green IT 45 Career Experts in SAP ® Mitarbeiter für Ihre Stellenausschreibung zu finden. Wir führen mit den Kandidaten persönliche Interviews, beraten Sie bezüglich Ihres nächsten Karriereschritts und können Sie aufgrund unseres direkten Kundenzugangs bestens über die ausgeschriebenen Positionen informieren. Wir beachten Bedürfnisse, Strategie, Philosophie und Firmenkultur unserer Kunden. Für uns hat Diskretion, Zuverlässigkeit und Professionalität den höchsten Stellenwert. Wir beraten und begleiten unsere Kunden und Kandidaten nach dem Motto: „Our customer and candidate success is our passion”. Wir suchen für unsere renommierten Kunden in der Schweiz und in Deutschland engagierte und kompetente SAP-Berater für alle Module sowie IT Manager. Hans Wieder Senior Partner BROMsolutions AG Altersbergerstrasse 9 71720 Oberstenfeld Deutschland Fon +49 7062 26 71 18 Mob +41 79 334 37 68 hans.wieder@bromsolutions.de www.bromsolutions.de Andrea Wieder Partnerin BROMsolutions AG Sonnbornstraβe 39 40625 Düsseldorf Deutschland Mob +49 171 624 78 20 andrea.wieder@bromsolutions.de www.bromsolutions.ch Andrea Wieder Partnerin BROMsolutions AG Sonnmattstrasse 33 CH-4102 Binningen / BL Schweiz Fon +41 61 811 62 52 Mob +41 79 743 12 94 andrea.wieder@bromsolutions.ch www.bromsolutions.ch
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