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PDF-file - Leibniz-Institut für Atmosphärenphysik an der Universität ...

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VHF-Radarexperimente zur Erforschung <strong>der</strong> Atmosphäre 17<br />

Die Wahl <strong>der</strong> Pulsfolgefrequenz PRF=1/τ IPP bestimmt die maximale Reichweite R max , in<br />

<strong>der</strong> den Echolaufzeiten eindeutig eine Entfernung zugeordnet werden k<strong>an</strong>n. Ist die Zeit<br />

zwischen zwei Sendeimpulsen τ IPP zu kurz gewählt, können Echos des Vorgängerpulses im<br />

Empf<strong>an</strong>gszeitraum des darauffolgenden eintreffen. Diesen Echos wird eine kürzere<br />

Entfernung zugeordnet, als <strong>der</strong> tatsächlichen entspricht (engl.: R<strong>an</strong>ge Aliasing). Für<br />

Radarobservationen bis 100 km wird folglich eine Interpulsperiode von bis zu 1ms<br />

verwendet. Echos aus <strong>der</strong> Ionosphäre (>100km) beeinflussen die Qualität <strong>der</strong> Messungen<br />

nicht, da sie schwächer und breiter in ihrer spektralen Verteilung sind als die zu<br />

untersuchenden „clear air echoes“.<br />

Aus <strong>der</strong> Interpulsperiode τ IPP und <strong>der</strong> Pulsdauer ergibt sich das Tastverhältnis dc (duty<br />

cycle), dem in <strong>der</strong> Praxis technische Grenzen durch die Sen<strong>der</strong>architektur gesetzt sind. Die<br />

Sendeendstufe des VHF-ST-Radar Kühlungsborn arbeitet mit einem maximalen<br />

Tastverhältnis dc = 0,05. Das ergibt bei einer Pulsspitzenleistung von P = 36kW eine<br />

maximale mittlere Sendeleistung (average power o<strong>der</strong> CW power) von P av= 1,8kW.<br />

Eine erste Beispielrechnung mit praxisorientierten Werten soll die Problematik darstellen:<br />

1. geg.: τ P=1µs ges.: ΔR , R min , τ IPP , PRF, R max<br />

dc = τ P /τ IPP =0.05<br />

ct P<br />

R min = ΔR<br />

= = 150m<br />

2<br />

τP<br />

τIPP<br />

= = 20μs<br />

dc<br />

1<br />

PRF = = 50kHz<br />

τ<br />

R<br />

max<br />

IPP<br />

ct<br />

=<br />

2<br />

IPP<br />

=<br />

3km<br />

In <strong>der</strong> Praxis geht in die Berechnung <strong>für</strong> die untere Observationsgrenze zusätzlich die<br />

Radartotzeit ein, in <strong>der</strong> sich das Radar initialisiert und zwischen Senden und Empf<strong>an</strong>g<br />

umgeschaltet wird. Sie k<strong>an</strong>n in <strong>der</strong> Größenordnung einiger Mikrosekunden liegen.<br />

Aus dem Tastverhältnis dc resultiert die mittlere Sendeleistung und damit verbunden <strong>der</strong><br />

Signal-Rausch-Abst<strong>an</strong>d. Durch die Wahl einer niedrigen PRF, bedingt durch die maximale<br />

Höhe zur eindeutigen Entfernungszuordnung <strong>der</strong> Echopulse bei gegebener Pulsspitzenleistung<br />

des Sen<strong>der</strong>s, sinkt die mittlere Sendeleistung und somit die Reichweite. Eine<br />

Impulsvergrößerung könnte dieses ausgleichen, hätte aber eine Verschlechterung <strong>der</strong><br />

Entfernungsauflösung zur Folge. Diese Wi<strong>der</strong>sprüche bei <strong>der</strong> Wahl von Impulsdauer und<br />

Impulsfolgefrequenz können durch die Anwendung einer Pulskompression gelöst werden.

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