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Proteinkinasen-Expression. Derzeit herrscht<br />

akuter Mangel an Antikörpern gegen einen<br />

Großteil der Kinasen. Dieser Engpaß soll<br />

im Rahmen des Projektes mit Hilfe der<br />

HuCAL ® -Technologie von Antibodies by<br />

Design behoben werden – bis zu 270 neue<br />

Antikörper gegen Proteinkinasen sollen entwickelt<br />

werden. Zur gezielten Blockierung<br />

der Expression ausgewählter Proteinkinasen<br />

kommen short-interfering RNAs (siRNAs)<br />

zum Einsatz, die durch rekombinante Vektoren<br />

endogen exprimiert werden. Erfolg oder<br />

Mißerfolg des Abschaltens der gewünschten<br />

Proteinkinasen wird dann mit Hilfe der Kinase-spezifischen<br />

Antikörper für jedes einzelne<br />

siRNA-Konstrukt von ProQinase und dem<br />

NMI überprüft.<br />

Der ASK-Chip<br />

Beim ASK-Chip (Adenoviraler siRNA Kinom<br />

Chip) handelt es sich um einen neuartigen<br />

Zellchip, der durchsatzfähige zelluläre<br />

Systeme mit endogen exprimierter siRNA<br />

verknüpft.<br />

Methode<br />

Auf einem Glasträger werden infektiöse<br />

rekombinante Adenoviren in Form eines<br />

Microarrays immobilisiert, die die Erbinformation<br />

funktionell validierter shRNA-<br />

Sequenzen tragen. Auf solchen adenoviralen<br />

Arrays ausgesäte Zellen werden spezifisch<br />

auf den Spots durch Wechselwirkung mit<br />

den immobilisierten Adenoviren festgehalten.<br />

Gleichzeitig können rekombinante Gene<br />

durch die immobilisierten Adenoviren in die<br />

Zellen übertragen werden.<br />

Ausblick<br />

Mit der im Projektverlauf erstellten Bibliothek<br />

von validierten, adenoviralen Vektoren, die<br />

die Expression aller humanen Kinasen durch<br />

siRNA-vermittelte Inhibition dauerhaft<br />

unterdrücken können, ist auch eine Analyse<br />

von schwer transfizierbaren Zellen, wie zum<br />

Beispiel primären Zellen, möglich. Das Arrayformat<br />

gewährleistet dabei die parallele und<br />

miniaturisierte Übertragung von Genen im<br />

erhöhten Durchsatz. Bisher fehlte ein Ansatz,<br />

der eine parallele funktionelle Analyse aller<br />

menschlichen Proteinkinasen in lebenden<br />

Zellen und gleichzeitig eine Miniaturisierung<br />

durch den Einsatz der Chip-Technologie<br />

ermöglicht.<br />

Korrespondenzadresse<br />

Dr. Achim Knappik<br />

Antibodies by Design –<br />

a Division of MorphoSys<br />

Tel: +49-(0)89-89927-234<br />

Fax: +49-(0)89-89927-5234<br />

eMail: knappik@A-by-D.com, www.A-by-D.com<br />

T E C H - T R A N S F E R<br />

RNA-Interferenz<br />

�<br />

Neuartiges siRNA-Design<br />

verbessert RNA-Interferenz<br />

Die RNA-Interferenz (RNAi) –. die Technik<br />

mittels kurzer doppelsträngiger RNA-<br />

Moleküle (siRNAs) über RNA-induzierte<br />

Effektorkomplexe (RISC) gezielt Gene<br />

auszuschalten – hat seit ihrer Entdeckung<br />

vor wenigen Jahren die Molekularbiologie<br />

Abb: Nur unstrukturierte antisense-siRNAs<br />

(links) können effizient RNA-Interferenz<br />

(RNAi) induzieren. Auf der Basis einer neuen<br />

Software können hochaktive unstrukturierte<br />

antisense-siRNAs gezielt identifiziert und designt<br />

werden.<br />

revolutioniert. SiRNAs sind heute einerseits<br />

wichtige Werkzeuge bei der funktionalen<br />

Validierung unbekannter Genfunktionen,<br />

andererseits rücken sie zunehmend in den<br />

Fokus einer RNA-basierten Wirkstoffentwicklung.<br />

Statistisch weist allerdings nur ein<br />

kleiner Teil aller siRNAs, die sich gegen ein<br />

bestimmtes Ziel(Target)-Gen richten lassen,<br />

eine befriedigende Aktivität auf, und ein<br />

treffsicheres Design aktiver Moleküle stellt<br />

nach wie vor eine Herausforderung dar.<br />

Gezielte Auswahl aktiver siRNAs<br />

Bisher basierte die Auswahl aktiver siRNA<br />

Duplexe, welche aus einer ‚antisense-siRNA’<br />

(as-siRNAs) und einer ‚sense-siRNA’ bestehen,<br />

im wesentlichen auf der Berücksichtigung<br />

thermodynamischer Duplexparameter,<br />

bestimmter Basenabfolgen und Basengehalte<br />

sowie gegebenenfalls auf der Analyse von<br />

Strukturen der Target-mRNAs. Die Arbeits-<br />

Dr. Volker Patzel, Max-Planck-Institut für Infektionsbiologie, Berlin<br />

gruppe von Dr. Volker Patzel in der von Prof.<br />

Dr. Stefan Kaufmann geleiteten Abteilung<br />

für Immunologie des Berliner Max-Planck-<br />

Instituts für Infektionsbiologie konnte<br />

kürzlich zeigen, daß die bisher vernachlässigten<br />

Sekundärstrukturen der as-siRNAs die<br />

RNAi-Effizienz entscheidend beeinflussen.<br />

Je weniger Struktur die as-siRNA aufweist,<br />

desto besser kann diese vermutlich RISC an<br />

die mRNA heranführen, und desto aktiver ist<br />

die siRNA. Am vielversprechendsten sind dabei<br />

völlig unstrukturierte as-siRNAs. Durch<br />

gezielte Basenaustausche werden diese<br />

hochaktiven, aber seltenen unstrukturierten<br />

as-siRNAs außerdem in ausreichendem Maße<br />

zugänglich gemacht.<br />

Neues Tool<br />

Eine systematische Computeranalyse deutet<br />

ferner darauf hin, daß auch bei den mikroRNAs<br />

(miRNAs) die Strukturen der den<br />

as-siRNAs entsprechenden reifen miRNAs,<br />

eine wichtige Rolle spielen. MiRNAs repräsentieren<br />

natürliche zelluläre Analoga zu den<br />

siRNAs, und es wird heute davon ausgegangen,<br />

daß ein großer Teil der menschlichen<br />

Genexpression durch miRNAs gesteuert<br />

wird. Damit kommt dieser Arbeit neben der<br />

anwendungsbezogenen auch eine grundlagenwissenschaftliche<br />

Bedeutung zu.<br />

Die Ergebnisse dieser Arbeit, die in Kooperation<br />

mit dem Deutschen Rheuma-Forschungszentrum<br />

erfolgte, wurden kürzlich<br />

in der Zeitschrift NATURE BIOTECHNOLOGY (online:<br />

30. Oktober 2005, doi: 10.1038/nbt1151)<br />

veröffentlicht. Das neuartige siRNA-Design<br />

wurde in eine Software implementiert und<br />

ist über das Steinbeis Transferzentrum<br />

Nucleic Acids Design (www.stz-nad.com)<br />

erhältlich.<br />

Korrespondenzadresse<br />

Dr. Volker Patzel, MBA<br />

Arbeitsgruppenleiter<br />

Abteilung für Immunologie<br />

Campus Charité Mitte<br />

Max-Planck-Institut für Infektionsbiologie<br />

Schumannstraße 21/22<br />

D-10117 Berlin<br />

eMail: patzel@mpiib-berlin.mpg.de<br />

www.mpiib-berlin.mpg.de<br />

LABORWELT 6. Jahrgang | Nr. 6/2005 | 41

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