PDF Download - Laborwelt
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2007 abgeschlossen sein. Gerade Studien, die<br />
parallel die genannten Standardmethoden<br />
der Leukämiediagnostik und Microarrays<br />
am gleichen Material auf Klassifikations-<br />
Genauigkeit, Sensitivität und Spezifität<br />
untersuchen, sind dringend notwendig. Dies<br />
muß durch umfassende Software und – angesichts<br />
der großen Datenmengen – auch<br />
Hardware unterstützt werden. Obwohl die<br />
Aufarbeitung der Leukämieproben sich im<br />
Rahmen eines standardisierten Arbeitens<br />
eines molekularen Settings bewegt, sind<br />
viele Aspekte der Gen-Auswahl, der bio-<br />
Abb. 4: Hauptkomponentenanalyse der gleichen<br />
AML-Patienten, basierend auf den unterschiedlichen<br />
Genexpressionsintensitäten.<br />
Jede einzelne AML-Patientenprobe wird durch<br />
eine farblich kodierte Kugel in einem dreidimensionalen<br />
Raum repräsentiert. Patientenproben<br />
mit ähnlichen Genexpressionsprofilen<br />
befinden sich in räumlicher Nähe zueinander<br />
und lassen sich in allen Fällen von den anderen<br />
AML-Subgruppen abgrenzen.<br />
statistischen Analyse und der klinischen<br />
Relevanz noch zu prüfen. Dies gilt umso<br />
mehr, wenn es um Aussagen zur Prognose<br />
und zur Therapiesteuerung gehen soll.<br />
Fazit<br />
Microarrays ermöglichen eine umfassende<br />
simultane Expressionsanalyse von Zehntausenden<br />
Genen. Die gemessene spezifische<br />
Signatur erlaubt anschließend die Erstellung<br />
eines molekularen Fingerabdrucks. Es ist<br />
zu erwarten, daß die Anwendung von Microarrays<br />
zu einer verbesserten molekularen<br />
Diagnostik, zu Fortschritten im pathogenetischen<br />
Verständnis von malignen und<br />
benignen Erkrankungen sowie zur Entwicklung<br />
neuer Therapieoptionen führen wird.<br />
Es ist darüber hinaus sehr wahrscheinlich,<br />
daß mit den Ergebnissen aus Microarray-<br />
Experimenten neue, krankheits-spezifische<br />
Zielmoleküle für maßgeschneiderte Medikamente<br />
identifiziert werden. Dabei wird<br />
die Zahl der Gene, die für eine bestimmte<br />
Frage gemessen werden muß, überschaubar<br />
sein. Schon mit weniger als 100 Genen ließ<br />
sich vorhersagen, um welchen Tumor es sich<br />
handelt. Diese Gene müssen mit Hilfe modernster<br />
und komplizierter Statistik-Modelle<br />
und viel Software und Hardware aber erst<br />
„erarbeitet“ werden. Neuere Studien weisen<br />
darauf hin, daß sich Expressionsprofile auch<br />
mit prognostischen Parametern korrelieren<br />
lassen.<br />
Auf der Basis von Microarrays und Genexpressionsprofilen<br />
könnte jedoch schon in<br />
naher Zukunft die Leukämiediagnostik auf<br />
einer einzigen Plattform schnell, robust und<br />
– bei entsprechender Anwendung – auch<br />
kostengünstiger erfolgen. Vorerst begleitend<br />
zur täglichen Routinediagnostik wird sich<br />
zeigen, ob einige der bisherigen Methoden<br />
dann sukzessive ersetzt werden können.<br />
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Korrespondenzadresse<br />
Prof. Dr. Dr. Torsten Haferlach<br />
MLL - Münchner Leukämie Labor GmbH<br />
Max-Lebsche-Platz 31<br />
D-81377 München<br />
Tel.: +49-(89)-99017-0<br />
Fax: +49-(89)-99017-111<br />
eMail: torsten.haferlach@mll-online.com<br />
www.mll-online.com<br />
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