05.02.2013 Aufrufe

Die Rolle der Umwelt in der Entwicklungspsychologie Martin ...

Die Rolle der Umwelt in der Entwicklungspsychologie Martin ...

Die Rolle der Umwelt in der Entwicklungspsychologie Martin ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

teilnehmen, können E<strong>in</strong>flüsse <strong>der</strong> geteilten und nicht geteilten <strong>Umwelt</strong> etwas unterschätzt<br />

werden. Ebenso gibt es H<strong>in</strong>weise, dass e<strong>in</strong>eiige Zwill<strong>in</strong>ge von ihren Eltern oft etwas ähnlicher<br />

behandelt werden als zweieiige Zwill<strong>in</strong>ge, was ebenso zur Unterschätzung des<br />

<strong>Umwelt</strong>e<strong>in</strong>flusses führen kann (Rutter, Pickles & Murray, 2001).<br />

Verhaltensgenetische Studien bedienen sich meist ausschließlich <strong>der</strong> Information über die<br />

Ähnlichkeit von Zwill<strong>in</strong>gen und Adoptivk<strong>in</strong><strong>der</strong>n <strong>in</strong> den untersuchten Merkmalen und über das<br />

Ausmaß <strong>der</strong> genetischen Ähnlichkeit (da e<strong>in</strong>eiige Zwill<strong>in</strong>ge 100%, zweieiige Zwill<strong>in</strong>ge und<br />

sonstige biologische Geschwister 50% und zu nicht Blutsverwandten Adoptierte mit an<strong>der</strong>en<br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong>n <strong>in</strong> diesen Familien 0% ihrer Gene teilen). Damit kann zwar die Varianzaufklärung<br />

durch genetische und <strong>Umwelt</strong>faktoren untersucht werden, es bleibt aber offen, welche<br />

spezifischen <strong>Umwelt</strong>faktoren für <strong>Umwelt</strong>wirkungen verantwortlich s<strong>in</strong>d. Neuere<br />

verhaltensgenetische Arbeiten haben allerd<strong>in</strong>gs zusätzlich <strong>Umwelt</strong>variablen gemessen und<br />

ermöglichen damit, die wirkenden <strong>Umwelt</strong>faktoren zu spezifizieren. So wertete die Meta-<br />

Analyse von Turkheimer und Waldron (2000) 43 Studien aus, die sich mit nicht geteilter<br />

<strong>Umwelt</strong> von Geschwistern und differentiellen Entwicklungsergebnissen befassten. Jene<br />

Maße, die sich auf nicht geteilte <strong>Umwelt</strong> außerhalb <strong>der</strong> Familie bezogen, klärten mehr<br />

Varianz auf als die unterschiedliche Behandlung <strong>in</strong>nerhalb <strong>der</strong> Familie. <strong>Die</strong><br />

Familienkonstellation (z.B. die Position <strong>in</strong> <strong>der</strong> Geschwisterreihe) klärte im Mittel nur etwa e<strong>in</strong><br />

Prozent <strong>der</strong> Varianz <strong>der</strong> psychosozialen Anpassung, Persönlichkeit und kognitiven<br />

Entwicklung <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong> auf, differentielles Elternverhalten etwa 2% und differentielle<br />

Interaktionen mit Peers und Lehrern jeweils 5% <strong>der</strong> Varianz. Wurden Aggregatmaße über<br />

verschiedene Aspekte <strong>der</strong> nicht geteilten <strong>Umwelt</strong> berechnet, so klärten diese etwa 13% <strong>der</strong><br />

Varianz <strong>der</strong> <strong>in</strong>ter<strong>in</strong>dividuellen Unterschiede auf. Das <strong>in</strong> Bezug auf die Varianzaufklärung<br />

<strong>in</strong>sgesamt etwas unbefriedigende Ergebnis wird von den Autoren unter an<strong>der</strong>em damit erklärt,<br />

dass die Wirkung <strong>der</strong> nicht geteilten <strong>Umwelt</strong> sich aus kle<strong>in</strong>en Effekten vieler E<strong>in</strong>zelvariablen<br />

zusammensetzt. So kann man z.B. Elternverhalten aufglie<strong>der</strong>n <strong>in</strong> das Ausmaß von Wärme<br />

11

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!