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Die Rolle der Umwelt in der Entwicklungspsychologie Martin ...

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jüngere sowie Kahn und Lourenço (2002), dass ältere Jugendliche komplexere moralische<br />

Urteile abgaben.<br />

Verhalten. Bei jüngeren K<strong>in</strong><strong>der</strong>n wurden von Wiesenthal et al. (1996) ke<strong>in</strong>e systematischen<br />

Altersunterschiede <strong>in</strong> <strong>der</strong> Bereitschaft für und im tatsächlich gezeigten umweltschonenden<br />

Verhalten beobachtet. <strong>Die</strong> Befunde zum Jugendalter s<strong>in</strong>d <strong>in</strong>konsistent. So fanden Szagun und<br />

Mesenholl (1994) bei deutschen Jugendlichen, dass die Bereitschaft für umweltschonendes<br />

Verhalten (etwa auf manchen Luxus zu Gunsten des <strong>Umwelt</strong>schutzes zu verzichten o<strong>der</strong> die<br />

Bereitschaft zur Mülltrennung) bei 12jährigen höher ausgeprägt war als bei 15- und<br />

18jährigen. Gleichgerichtete Unterschiede bestanden <strong>in</strong> <strong>der</strong> Bereitschaft zur Mitarbeit <strong>in</strong><br />

<strong>Umwelt</strong>schutzorganisationen. Bei russischen Jugendlichen wurde dagegen e<strong>in</strong> positiver<br />

Zusammenhang von Alter und Bereitschaft zu umweltschonendem Verhalten beobachtet<br />

(Szagun & Pavlov, 1995). Während bei älteren deutschen Jugendlichen<br />

<strong>Umwelt</strong>gesichtspunkte zunehmend <strong>in</strong> Konflikt mit neuen Konsummöglichkeiten gerieten, war<br />

dies bei den russischen Jugendlichen nach Aussage <strong>der</strong> Autoren weniger <strong>der</strong> Fall.<br />

In Bezug auf umweltschädigendes Verhalten muss auch Vandalismus thematisiert werden,<br />

also die Beschädigung und Zerstörung öffentlichen Eigentums und des Eigentums an<strong>der</strong>er<br />

Personen. <strong>Die</strong>ses Verhalten tritt gehäuft zusammen mit an<strong>der</strong>en externalisierenden<br />

Verhaltensproblemen auf, wie etwa <strong>Die</strong>bstahl (Storvoll, Wichstrøm, Kolstad & Pape, 2002).<br />

Das höchste Ausmaß an Vandalismus wird im mittleren Jugendalter gefunden, <strong>der</strong> vorherige<br />

Anstieg kann unter an<strong>der</strong>em dadurch erklärt werden, dass e<strong>in</strong> Teil <strong>der</strong> Jugendlichen dieses<br />

Verhalten nutzt, um se<strong>in</strong>e Entwicklungsaufgaben zu verfolgen, etwa Grenzen auszutesten,<br />

soziale Anerkennung bei Gleichaltrigen zu f<strong>in</strong>den o<strong>der</strong> sich gegenüber <strong>der</strong> Welt <strong>der</strong><br />

Erwachsenen abzugrenzen. <strong>Die</strong>se Verhaltensweisen gehen meist dann wie<strong>der</strong> zurück, wenn<br />

die Entwicklungsaufgaben bewältigt s<strong>in</strong>d. Allerd<strong>in</strong>gs gibt es große <strong>in</strong>ter<strong>in</strong>dividuelle<br />

Unterschiede <strong>in</strong> den Verlaufsmustern. So zeigten z.B. <strong>in</strong> <strong>der</strong> Längsschittsstudie von Lacourse<br />

et al. (2002) zwei Gruppen männlicher Jugendlicher e<strong>in</strong>en umgekehrt u-förmigen<br />

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