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Die Rolle der Umwelt in der Entwicklungspsychologie Martin ...

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Altersverlauf mit e<strong>in</strong>em Maximum um das 14. und 15. Lebensjahr (<strong>in</strong>sgesamt 12%), zwei<br />

weitere Gruppen e<strong>in</strong>e leichte Abnahme und zwei Gruppen weitgehende Konstanz.<br />

Weitgehend konsistent s<strong>in</strong>d die Befunde zu Altersunterschieden im umweltschonenden<br />

Verhalten bei Erwachsenen. Ältere Erwachsene zeigen mehr umweltschonendes Verhalten als<br />

jüngere, wie Energiesparen, Mülltrennung o<strong>der</strong> e<strong>in</strong> selteneres Benutzen des eigenen Autos<br />

(z.B. Iversen & Rundmo, 2002; Preisendörfer, 1999). Lediglich historisch relativ neue<br />

umweltschonende Verhaltensweisen (wie <strong>der</strong> Benutzung aufladbarer Batterien o<strong>der</strong> die<br />

Verwendung von Energiesparlampen) s<strong>in</strong>d bei Senioren ger<strong>in</strong>ger als bei Jüngeren ausgeprägt<br />

(Preisendörfer, 1999).<br />

Der Wi<strong>der</strong>spruch, dass bei E<strong>in</strong>stellungsmaßen ältere Erwachsene im Mittel weniger positive<br />

Werte, bei Verhaltensmaßen jedoch höhere Werte aufweisen, kann damit erklärt werden, dass<br />

viele umweltschonende Verhaltensweisen Älterer nicht primär durch E<strong>in</strong>stellungen zum<br />

<strong>Umwelt</strong>schutz motiviert s<strong>in</strong>d, son<strong>der</strong>n z.B. durch Sparsamkeit o<strong>der</strong> – <strong>in</strong> Bezug auf die<br />

ger<strong>in</strong>gere Nutzung des eigenen Autos – durch <strong>Rolle</strong>nverluste (wie z.B. die Pensionierung)<br />

und gesundheitliche E<strong>in</strong>schränkungen.<br />

E<strong>in</strong>flüsse auf Altersunterschiede im <strong>Umwelt</strong>bewusstse<strong>in</strong>. Aus Sicht <strong>der</strong><br />

<strong>Entwicklungspsychologie</strong> können beobachtete Altersunterschiede entwe<strong>der</strong> auf<br />

Entwicklungsprozesse (auf altersassoziierte Verän<strong>der</strong>ungen) o<strong>der</strong> auf Kohorteneffekte (dass<br />

Personen verschiedener Geburtskohorten von unterschiedlichen historischen Bed<strong>in</strong>gungen<br />

bee<strong>in</strong>flusst wurden) zurückgeführt werden. Ob Altersunterschiede im <strong>Umwelt</strong>bewusstse<strong>in</strong> auf<br />

Entwicklungsprozessen o<strong>der</strong> Kohorteneffekten beruhen, kann wegen des Fehlens von<br />

Längsschnittstudien bisher noch nicht e<strong>in</strong>deutig beantwortet werden. In Bezug auf<br />

beobachtete Altersunterschiede <strong>in</strong> <strong>der</strong> K<strong>in</strong>dheit und im Jugendalter ist freilich am<br />

wahrsche<strong>in</strong>lichsten, dass hier Entwicklungsprozesse e<strong>in</strong>e <strong>Rolle</strong> spielen, und z.B. die Zunahme<br />

kognitiver Fähigkeiten immer besser erlaubt, komplexe Zusammenhänge zu verstehen und die<br />

eigenen Möglichkeiten für umweltschonendes Verhalten realistischer e<strong>in</strong>zuschätzen. Zudem<br />

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