05.02.2013 Aufrufe

Die Rolle der Umwelt in der Entwicklungspsychologie Martin ...

Die Rolle der Umwelt in der Entwicklungspsychologie Martin ...

Die Rolle der Umwelt in der Entwicklungspsychologie Martin ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Bee<strong>in</strong>flussung des del<strong>in</strong>quenten Verhaltens von Jugendlichen und <strong>der</strong> Del<strong>in</strong>quenz <strong>der</strong><br />

Peergruppe bzw. Freunde (z.B. Elliott & Menard, 1996), wobei aber auch hier wie<strong>der</strong><br />

Mo<strong>der</strong>atorvariablen wirken. So fanden Vitaro, Tremblay, Kerr, Pagani und Bukowski (1997),<br />

dass im Sozialverhalten gestörte Freunde zu haben (z.B. Hyperaktivität, Aggressivität) nur bei<br />

jenen Jugendlichen e<strong>in</strong>en Anstieg <strong>der</strong> Del<strong>in</strong>quenz vorhersagte, die im mittleren Maße soziale<br />

Verhaltensprobleme aufwiesen. Wer bereits selbst viel auffälliges Verhalten zeigte, brauchte<br />

ke<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>fluss <strong>der</strong> Freunde, um dieses Verhalten zu steigern und wer selbst ke<strong>in</strong> auffälliges<br />

Problemverhalten zeigte, war ansche<strong>in</strong>end gut vor den Folgen problematischen Verhaltens <strong>der</strong><br />

Freunde geschützt.<br />

Geme<strong>in</strong>same Aktivitäten mit Peers vollziehen sich ebenso wie<strong>der</strong> <strong>in</strong> <strong>Umwelt</strong>en, etwa <strong>in</strong><br />

Jugendzentren, auf dem Schulhof o<strong>der</strong> Spielplatz. Hierbei geht z.B. vor allem die mit Peers<br />

verbrachte unstrukturierte und von Erwachsenen nicht supervidierte Zeit mit e<strong>in</strong>em hohen<br />

Maß von Problemverhalten im Jugendalter e<strong>in</strong>her (z.B. Persson, Kerr & Statt<strong>in</strong>, 2004). Als<br />

Vermittlungsfaktoren von Peere<strong>in</strong>flüssen werden unter an<strong>der</strong>em Modelllernen, soziale<br />

Bekräftigung, sowie die Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> E<strong>in</strong>stellungen zu sozial erwünschtem Verhalten<br />

bzw. zu Normverstößen diskutiert.<br />

Prospektive Längsschnittstudien zur Wirkung von Peerakzeptanz und –ablehnung auf die<br />

spätere Entwicklung s<strong>in</strong>d selten. Bagwell, Newcomb und Bukowski (1998) fanden, dass <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> fünften Klasse gemessene Zurückweisung durch Peers sowie das Bestehen von<br />

Freundschaftsbeziehungen die 12 Jahre später erfasste psychische Anpassung vorhersagten.<br />

Peerakzeptanz zeigte hierbei e<strong>in</strong>en stärkeren Zusammenhang mit dem späteren Erfolg <strong>in</strong><br />

Schule und Beruf, Freundschaftsbeziehung mit dem späteren Selbstwert.<br />

Peerbeziehungen spielen natürlich nicht nur K<strong>in</strong>dheit und Jugend e<strong>in</strong>e <strong>Rolle</strong>. So s<strong>in</strong>d z.B.<br />

Freundschaften e<strong>in</strong> wichtiger Schutz vor E<strong>in</strong>samkeit vor allem bei denjenigen älteren<br />

Menschen, die k<strong>in</strong><strong>der</strong>los s<strong>in</strong>d und ke<strong>in</strong>en Partner (mehr) haben (P<strong>in</strong>quart, 2003).<br />

37

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!