05.02.2013 Aufrufe

Die Rolle der Umwelt in der Entwicklungspsychologie Martin ...

Die Rolle der Umwelt in der Entwicklungspsychologie Martin ...

Die Rolle der Umwelt in der Entwicklungspsychologie Martin ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

spezialisiert ist. Eltern s<strong>in</strong>d z.B. für jüngere K<strong>in</strong><strong>der</strong>n oft die ausschließliche Quelle von<br />

Nahrung, Schutz, emotionaler Wärme als auch die Lehrenden. Ältere K<strong>in</strong><strong>der</strong> und Jugendliche<br />

nutzen dagegen zunehmend ihre <strong>Umwelt</strong>en, um dort jeweils spezifische Bedürfnisse zu<br />

befriedigen (etwa die Schule als Ort des Lernens und die Peergruppe zum Spielen und für<br />

an<strong>der</strong>e Freizeitbetätigungen).<br />

Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Komplexität <strong>der</strong> Wechselwirkungen zwischen Individuen und ihren<br />

<strong>Umwelt</strong>en. Wenn K<strong>in</strong><strong>der</strong> älter werden, so nehmen ihre Kompetenzen zu. Folglich müssen<br />

Interaktionen mit <strong>der</strong> <strong>Umwelt</strong> auch umfangreicher und komplexer werden, um dieses<br />

Potential zu verwirklichen (Bronfenbrenner & Morris, 1998). Allerd<strong>in</strong>gs ist auch hier wie<strong>der</strong><br />

e<strong>in</strong>e Abnahme <strong>der</strong> Komplexität <strong>der</strong> Wechselwirkungen im höheren Alter zu erwarten. So<br />

schil<strong>der</strong>n ältere Erwachsene z.B. mehr Alltagsrout<strong>in</strong>en als jüngere (Mart<strong>in</strong>, Frey, Oswald &<br />

Almeida, 2003).<br />

Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Eigenaktivität bei <strong>der</strong> Auswahl und Verän<strong>der</strong>ung von Kontexten. E<strong>in</strong>ige <strong>der</strong><br />

bisher beschriebenen Tendenzen werden nicht von den Personen selbst aktiv herbeigeführt,<br />

son<strong>der</strong>n s<strong>in</strong>d durch die Gesellschaft organisiert (etwa Altersnormen für die Aufnahme <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e<br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong>tagesstätte und den Schule<strong>in</strong>tritt). Allerd<strong>in</strong>gs nimmt <strong>in</strong> <strong>der</strong> K<strong>in</strong>dheit und Jugend auch<br />

die Eigenaktivität bei <strong>der</strong> Aneignung <strong>der</strong> <strong>Umwelt</strong> zu: Territorien werden z.B. von<br />

Jugendgruppen besetzt und gegen Außenstehende verteidigt (Childress, 2004). Wie schon<br />

weiter oben diskutiert, nimmt mit wachsenden Fähigkeiten <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong> und Jugendlichen die<br />

aktive Genom-<strong>Umwelt</strong>-Korrelation zu, das heißt, <strong>Umwelt</strong>en werden zunehmend entsprechend<br />

des genetischen Potentials verän<strong>der</strong>t o<strong>der</strong> aktiv ausgewählt (Scarr & We<strong>in</strong>berg, 1983). Auch<br />

hier wäre natürlich e<strong>in</strong>e Abnahme <strong>der</strong> aktiven und evokativen sowie e<strong>in</strong>e Zunahme <strong>der</strong><br />

passiven Genom-<strong>Umwelt</strong>-Korrelation mit nachlassenden Kompetenzen im hohen Alter zu<br />

erwarten (Deater-Deckard & Mayr, 2005), was aber vermutlich solange wenig zum Tragen<br />

kommt, wie die <strong>in</strong> jüngeren Jahren geschaffene o<strong>der</strong> ausgewählte <strong>Umwelt</strong> noch zu den<br />

eigenen Potentialen und Präferenzen passt.<br />

26

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!