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Die Rolle der Umwelt in der Entwicklungspsychologie Martin ...

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Scheidungsfolgen, denn K<strong>in</strong><strong>der</strong> <strong>in</strong> Stieffamilien entwickelten sich sogar noch etwas<br />

ungünstiger als Scheidungsk<strong>in</strong><strong>der</strong>, die alle<strong>in</strong> mit ihrer Mutter aufwachsen.<br />

Das Erziehungsverhalten <strong>der</strong> Eltern wird meist anhand von zwei Kerndimensionen<br />

beschrieben, und zwar Wärme/Unterstützung sowie Kontrolle (Stellen altersangemessener<br />

For<strong>der</strong>ungen; elterliches Monitor<strong>in</strong>g; vgl. Maccoby & Mart<strong>in</strong>, 1983; Coll<strong>in</strong>s et al., 2000).<br />

Viele Studien belegten, dass e<strong>in</strong>e hohe Ausprägung bei<strong>der</strong> Dimensionen (so genannte<br />

autoritative Erziehung) mit e<strong>in</strong>er beson<strong>der</strong>s günstigen und e<strong>in</strong>e ger<strong>in</strong>ge Ausprägung auf<br />

beiden Dimensionen (vernachlässigendes Elternverhalten) mit e<strong>in</strong>er beson<strong>der</strong>s ungünstigen<br />

Entwicklung <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong> und Jugendlichen e<strong>in</strong>hergeht. Allerd<strong>in</strong>gs gilt dies <strong>in</strong> den zahlreichen<br />

amerikanischen Untersuchungen vor allem für Familien <strong>der</strong> weißen Mittelschicht, während<br />

z.B. <strong>in</strong> Familien ethnischer M<strong>in</strong><strong>der</strong>heiten K<strong>in</strong><strong>der</strong>, die mit starker elterlicher Kontrolle, aber<br />

weniger Wärme erzogen werden (autoritärer Erziehungsstil), ähnlich gut abschneiden<br />

(Ste<strong>in</strong>berg, Darl<strong>in</strong>g & Fletcher, 1995). Starke elterliche Gehorsamsanfor<strong>der</strong>ungen werden z.B.<br />

von westlichen Kulturen als unerwünschter E<strong>in</strong>griff <strong>in</strong> die Selbständigkeit <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong> und<br />

Jugendlichen <strong>in</strong>terpretiert, <strong>in</strong> e<strong>in</strong>igen östlichen Kulturen (wie Japan o<strong>der</strong> Korea) jedoch als<br />

erwünschtes Zeichen elterlicher Zuwendung und Besorgnis (siehe auch Trommsdorff, 2003).<br />

Ebenso variieren – wie bereits im Zusammenhang mit dem Goodness-of-fit-Ansatz <strong>der</strong><br />

Temperamentsforschung diskutiert – Effekte des Elternverhaltens <strong>in</strong> Abhängigkeit von<br />

Temperamentsmerkmalen <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong>. Untersuchungen zu genetischen E<strong>in</strong>flüssen auf die<br />

elterliche Erziehung zeigen zudem e<strong>in</strong>en genetischen E<strong>in</strong>fluss auf von den K<strong>in</strong><strong>der</strong>n<br />

wahrgenommene elterliche Wärme und Responsivität, meist jedoch nicht auf<br />

wahrgenommene elterliche Kontrolle, die stärker auf <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Umwelt</strong> liegende Gefährdungen<br />

ausgerichtet wird (Deater-Deckard, 2000; Plom<strong>in</strong> et al., 1999).<br />

5.2 Beziehungen zu Gleichaltrigen<br />

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