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Die Rolle der Umwelt in der Entwicklungspsychologie Martin ...

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ihrer Arbeit die emotionale Qualität <strong>der</strong> Eltern-K<strong>in</strong>d-Beziehung (Greenberger, O’Neil &<br />

Nagel, 1994). Das Makrosystem schließlich bezieht sich auf Regelhaftigkeiten <strong>der</strong> Form o<strong>der</strong><br />

des Inhalts <strong>der</strong> Mikro-, Meso- und Exosysteme auf <strong>der</strong> Ebene <strong>der</strong> Gesamtkultur o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>er<br />

Subkultur (z.B. gesellschaftliche Überzeugungssysteme und Ideologien, rechtliche<br />

Rahmenbed<strong>in</strong>gungen). Untersuchungen zur Wirkung des Makrosystems erfolgen vor allem <strong>in</strong><br />

kulturvergleichenden Studien und <strong>in</strong> Studien über die Auswirkungen sozialen Wandels.<br />

E<strong>in</strong>flüsse des Makrosystems auf die <strong>in</strong>dividuelle Entwicklung s<strong>in</strong>d meist <strong>in</strong>direkt, vermittelt<br />

über die an<strong>der</strong>en ökologischen Systeme (z.B. Conger, Rueter & Conger, 2000).<br />

Bronfenbrenner betont zudem, dass sich im Prozess <strong>der</strong> menschlichen Entwicklung und<br />

aufgrund sozialen Wandels auch die ökologischen Kontexte, denen das Individuum angehört,<br />

systematisch verän<strong>der</strong>n (er spricht hier vom Chronosystem). So erfolgen z.B. während <strong>der</strong><br />

Individualentwicklung Übergänge zwischen verschiedenen Mikrosystemen (etwa von <strong>der</strong><br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong>tagesstätte über die Schule, die Berufsausbildung, den E<strong>in</strong>tritt <strong>in</strong> den Beruf bis zur<br />

Pensionierung).<br />

<strong>Die</strong> hierarchische <strong>in</strong>e<strong>in</strong>an<strong>der</strong> verschachtelte Struktur <strong>der</strong> ökologischen Systeme ermöglicht<br />

auch Mo<strong>der</strong>atoreffekte, <strong>in</strong>dem E<strong>in</strong>flüsse e<strong>in</strong>es Systems auf die Entwicklung <strong>in</strong> Abhängigkeit<br />

von an<strong>der</strong>en Systemen verstärkt o<strong>der</strong> abgeschwächt werden können. So schwächt z.B. die<br />

Zugehörigkeit Jugendlicher zu e<strong>in</strong>er devianten Peergruppe den E<strong>in</strong>fluss positiven<br />

Elternverhaltens auf die Entwicklung Jugendlicher ab, während umgekehrt die Zugehörigkeit<br />

zu e<strong>in</strong>er positiven, leistungsorientierten Peergruppe den negativen E<strong>in</strong>fluss e<strong>in</strong>es ger<strong>in</strong>gen<br />

elterlichen Erziehungsengagements reduziert (Brown & Huang, 1994).<br />

Zusätzlich zur Systematisierung von ökologischen Kontexten macht Bronfenbrenner e<strong>in</strong>ige<br />

Vorschläge, wie diese die psychische Entwicklung bee<strong>in</strong>flussen. Er spricht hier von<br />

proximalen Prozessen. Geme<strong>in</strong>t s<strong>in</strong>d reziproke Interaktionen mit Personen, Objekten und<br />

Symbolen <strong>in</strong> <strong>der</strong> unmittelbaren <strong>Umwelt</strong> (wie z.B. dabei ablaufende Lernvorgänge). Damit<br />

diese sich auf Entwicklung auswirken, müssen sie regelhaft über e<strong>in</strong>en längeren Zeitraum<br />

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