dokumentation_josefstag_2012 - Bundesarbeitsgemeinschaft ...
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19.3.<strong>2012</strong><br />
Pressemitteilung zur Auftaktveranstaltung<br />
Die Herkunft ist leider nicht egal<br />
Mit der Aktion „Josefstag“ fordert die katholische Kirche mehr Einsatz für benachteiligte Jugendliche mit<br />
Migrationshintergrund. Bundesweit 40 Veranstaltungen. Auftakt heute in Mannheim.<br />
Mannheim, 13. März. Sie werden seltener zu Vorstellungsgesprächen eingeladen,<br />
haben weniger Beziehungen und schlechtere Chancen auf einen Ausbildungsplatz:<br />
Mehr Einsatz für benachteiligte Jugendliche mit Migrationshintergrund fordert<br />
deshalb die katholische Kirche in Deutschland. „Einerseits verlangt die Gesellschaft<br />
mehr Integrationswillen von jungen Migranten, andererseits geben wir ihnen<br />
keine Chance, schließen sie systematisch aus“, so Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann<br />
heute in Mannheim. Dort gab der Vorsitzende der Jugendkommission der<br />
Deutschen Bischofskonferenz in der katholischen Jugendberufshilfe-Einrichtung<br />
„Förderband“ den Startschuss für die bundesweite Aktion „Josefstag“.<br />
Unter dem Motto „Herkunft egal - Ziel klar!" werden dabei rund um den 19. März<br />
kirchliche Würdenträger und politische Verantwortliche mehr als 40 Einrichtungen<br />
der katholischen Jugendsozialarbeit besuchen - und ein Zeichen gegen die Benachteiligung<br />
und Ausgrenzung von Jugendlichen setzen. Jeder Vierte im ausbildungsfähigen<br />
Alter hat einen Migrationshintergrund. Gleichzeitig sind diese Jugendlichen höchst<br />
unterschiedlich in Bildungsstand, Deutschkenntnissen, Familienstruktur, Wohnsituation,<br />
Aufenthaltsstatus oder dem Grad ihrer Integration. Was sie alle gemeinsam haben:<br />
besondere Probleme am Arbeits- und Ausbildungsmarkt.<br />
Vielfalt nutzen, Integration fördern<br />
„Neben struktureller Benachteiligung durch die soziale Herkunft von Eltern stellt der<br />
Migrationshintergrund meist ein Hindernis dar“, so Markus Etscheid-Stams von der<br />
Arbeitstelle für Jugendseelsorge der Deutschen Bischofskonferenz für die Träger des<br />
Josefstages. Auch Studien belegen: Bei gleichen Abschlüssen, gleichem Engagement,<br />
finden Jugendliche mit Migrationshintergrund seltener einen Ausbildungsplatz und<br />
bleiben öfter ohne Berufsabschluss. „Die Folgen einer wachsenden Schar von Perspektivlosen<br />
können wir bei Weitem nicht absehen“, so Etscheid-Stams weiter.<br />
„Wir erleben diese Jugendlichen nicht radikal und gewalttätig. Sie suchen nach einer<br />
Perspektive, die wir ihnen geben müssen: Politik, Kirche, Wirtschaft und Gesellschaft“,<br />
so Pfarrer Simon Rapp, Vorsitzender der <strong>Bundesarbeitsgemeinschaft</strong> katholische<br />
Jugendsozialarbeit. Bessere Integration bedeute dabei nicht das überstülpen<br />
einer Identität, sondern erfordere auch die Bereitschaft, die Vielfalt der Jugendlichen<br />
zu erkennen, zu fördern und zu nutzen. „Wir dürfen nicht fragen, wo die Jugendlichen<br />
herkommen oder welche Religion sie haben. Wir müssen versuchen, ihnen<br />
zu helfen“, so Bischof Wiesemann. Die katholische Kirche ermöglicht in ihren über<br />
300 Einrichtungen der Jugendsozialarbeit jährlich rund 30.000 Jugendlichen einen<br />
Einstieg in Ausbildung und Berufsleben.<br />
Kicken in Peine, Kochen in Essen<br />
Ihren Einsatz für diese Jugendlichen will die Katholische Kirche mit dem Josefstag<br />
deutlich machen. Unter dem Motto „Herkunft egal - Ziel klar!" geht es in diesem Jahr<br />
gezielt um Jugendliche mit Migrationshintergrund. Von Hamburg bis München, von<br />
Aachen bis Erfurt werden Kirchenverantwortliche und Politiker/-innen mit Jugendlichen<br />
gemeinsam aktiv.<br />
Eine gemeinsame<br />
Aktion von:<br />
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