KRH Geschäftsbericht 2011 - Klinikum Region Hannover GmbH
KRH Geschäftsbericht 2011 - Klinikum Region Hannover GmbH
KRH Geschäftsbericht 2011 - Klinikum Region Hannover GmbH
- TAGS
- klinikum
- region
- hannover
- www.krh.eu
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
epräsentativen Stichprobe von zugelassenen Allgemeinkrankenhäusern<br />
ab 50 Betten in Deutschland. Beteiligt haben sich<br />
daran insgesamt 272 Krankenhäuser.<br />
Besonders ausgeprägt hat sich der Fachkräftemangel im Pflegebereich<br />
entwickelt: 37,2 % der befragten Krankenhäuser<br />
gaben Probleme an, offene Stellen im Pflegedienst zu besetzen.<br />
Im Vergleich zum Jahr 2009 hat sich der Anteil betroffener<br />
Krankenhäuser damit mehr als verdoppelt – seinerzeit<br />
lag der entsprechende Wert noch bei 16,2 %. Überproportional<br />
betroffen vom Fachkräftemangel in der Pflege sind größere<br />
Häuser ab 600 Betten. Hier gab gut jedes zweite Krankenhaus<br />
(53,1 %) entsprechende Stellenbesetzungsprobleme<br />
an. Hochgerechnet auf die Grundgesamtheit der Allgemeinkrankenhäuser<br />
ab 50 Betten blieben damit bundesweit rund<br />
3.000 Vollkraftstellen im Pflegedienst unbesetzt.<br />
Im ärztlichen Dienst haben im Jahr <strong>2011</strong> rund drei Viertel der<br />
Krankenhäuser (74 %) angegeben, Probleme zu haben, die<br />
offenen Stellen zu besetzen. Die Entwicklung ist hier allerdings<br />
gegenüber den Vorjahren (2010: 80,3 %; 2009: 80,0 %)<br />
leicht rückläufig: Zurückgegangen ist der Anteil allerdings fast<br />
ausschließlich bei kleineren Krankenhäusern unter 300 Betten,<br />
die in <strong>2011</strong> nur noch zu 69 % Probleme bei der Stellenbesetzung<br />
im ärztlichen Dienst angaben (2010: 80 %). Zusätzlich<br />
heißt es im Report, bezogen auf die Gesamtzahl der heutigen<br />
Vollkraftstellen in den jeweiligen Häusern konnten die Krankenhäuser<br />
mit Stellenbesetzungsproblemen insgesamt 3,7 %<br />
ihrer Stellen im ärztlichen Dienst nicht besetzen (2010: 4,7 %).<br />
Offensichtlich wird dort, wo die Krankenhäuser innerhalb<br />
einer angemessenen Frist eine offene Arztstelle nicht besetzen<br />
können, immer häufiger auf Honorarärzte zurückgegriffen.<br />
Für 2010 hat das Krankenhaus Barometer jedenfalls ermittelt,<br />
dass nunmehr nahezu drei Viertel der Krankenhäuser (71,4 %)<br />
Honorarärzte beschäftigten. 2009 lag der Wert noch bei 64 %.<br />
Besonders häufig werden Honorarärzte von Krankenhäusern<br />
mit 300 bis 599 Betten beschäftigt (75,2 %). Bei Krankenhäusern<br />
ab 600 Betten dagegen liegt der Anteil bei 64 %. Krankenhäuser<br />
mit 50 bis 299 Betten gaben zu 71,1 % an, Honorarärzte<br />
zu beschäftigen. Umgerechnet auf Vollkräfte beschäftigten die<br />
Krankenhäuser, die mit Honorarärzten arbeiteten, im Jahr 2010<br />
Konzernlagebericht<br />
3,4 % ihrer ärztlichen Vollkräfte als Honorarärzte. Bei kleineren<br />
Krankenhäusern bis unter 300 Betten liegt dieser Anteil sogar<br />
schon bei 6,5 %. Unter Honorarärzten verstanden wurden<br />
dabei sowohl solche Ärzte, die ohne eigene Praxis beziehungsweise<br />
ohne ein gleichzeitig bestehendes Angestelltenverhältnis<br />
gegen Honorar im Krankenhaus tätig sind, als auch Ärzte,<br />
die neben ihrer eigenen Praxis oder Tätigkeit als angestellter<br />
Arzt gegen Honorar im Krankenhaus arbeiten. Nach den Gründen<br />
für die Beschäftigung von Honorarärzten befragt, nannten<br />
knapp zwei Drittel der Krankenhäuser die eher kurzfristige<br />
Überbrückung von Stellenbesetzungsproblemen im Rahmen<br />
der natürlichen Fluktuation sowie die – eher mittelfristige –<br />
Überbrückung von Stellenbesetzungsproblemen speziell bei<br />
Fachärzten als Grund.<br />
Auf kleinere Krankenhäuser kommen schwierige Jahre zu:<br />
Dies geht aus dem im Mai <strong>2011</strong> veröffentlichten siebten<br />
„Krankenhaus Rating Report“ hervor, den das Rheinisch-<br />
Westfälische Institut für Wirtschaftsforschung (RWI), das Institute<br />
for Healthcare Business <strong>GmbH</strong> und die ADMED <strong>GmbH</strong><br />
gemeinsam erstellt haben. Bis zum Jahr 2020 müssten ohne<br />
Gegenmaßnahmen voraussichtlich etwa 10 % von derzeit<br />
rund 2.000 deutschen Kliniken schließen, heißt es in dem<br />
Report. Insbesondere für kleine Häuser in kommunaler Trägerschaft<br />
würden die nächsten Jahre wirtschaftlich hart.<br />
Besonders betroffen sei der ländliche Raum. Die Versorgungssicherheit<br />
auf dem Land werde dadurch in den meisten<br />
Fällen aber nicht gefährdet.<br />
Der „Krankenhaus Rating Report <strong>2011</strong>“ basiert auf einer Stichprobe<br />
von 687 Jahresabschlüssen aus dem Jahr 2008 und<br />
366 Jahresabschlüssen aus dem Jahr 2009, die insgesamt<br />
mehr als 1.000 Kliniken umfassen. Die Ausgaben für Krankenhäuser<br />
betrugen 2009 insgesamt 71 Milliarden Euro und<br />
waren damit um 6,4 % höher als im Vorjahr. Allerdings stiegen<br />
auch die Kosten der Krankenhäuser, vor allem für den ärztlichen<br />
Dienst, 2009 stark an.<br />
In Zukunft werden voraussichtlich vor allem strukturschwache<br />
ländliche Räume nicht nur mit einer alternden Bevölkerung,<br />
sondern auch mit spürbaren Bevölkerungseinbußen<br />
umgehen müssen, heißt es im „Krankenhaus Rating Report“.<br />
69