WIR 168 - Das WIR-Magazin im Gerauer Land
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2020 <strong>Das</strong> Wir-<strong>Magazin</strong> • <strong>168</strong> • Dezember 2009<br />
<strong>im</strong> Wortlaut<br />
Mahnung zum Frieden und<br />
zur Versöhnung der Völker<br />
Meinhard Semmler,<br />
Studiendirektor<br />
i.R. und 2. Vorsitzender<br />
des Dornhe<strong>im</strong>er<br />
He<strong>im</strong>at-<br />
und Geschichtsvereins<br />
(HGV);<br />
160444@gmx.de<br />
Innerhalb unserer<br />
Rubrik „Im Wortlaut“<br />
veröffentlichen wir<br />
die gekürzte Rede,<br />
die Meinhard Semmler<br />
zur Eröffnung der<br />
Ausstellung „Wunden,<br />
die der Krieg<br />
geschlagen“ in der<br />
evangelischen Kirche<br />
in Dornhe<strong>im</strong> gehalten<br />
hat.<br />
Krieg zerstört Menschenleben und Leben<br />
überhaupt. In diesem Jahr ist es 70<br />
Jahre her, dass der Zweite Weltkrieg<br />
mit Hitlers Überfall auf Polen begann. Deshalb<br />
wollten wir vom HGV, den Volkstrauertag<br />
2009 stärker ins Bewusstsein rücken<br />
als in den vergangenen Jahren. Wir verkennen<br />
auch keinesfalls die Kausalitäten.<br />
Der Krieg ging von Deutschland aus. Zur<br />
historischen Wahrheit gehört, dass es auch<br />
unzählige von deutschen Soldaten Getötete,<br />
Verwundete und Gefangene gab. Wir<br />
wissen, dass in Deutschland viele junge<br />
Menschen von einer faschistischen/menschenverachtenden<br />
Ideologie missbraucht<br />
und zu einem Heldenwahn erzogen wurden,<br />
den sie mit ihrem eigenen Leben bezahlt<br />
haben.<br />
Wenn wir an Kriegstote und Vermisste<br />
denken, dann schließt das alle Opfer ein<br />
– auf beiden Seiten der Fronten und nicht<br />
zuletzt auch diejenigen, die in den KZs<br />
umkamen oder ermordet wurden (wir<br />
hatten vor einem Jahr an sie erinnert u. a.<br />
mit der Ausstellung „Spuren jüdischen Lebens<br />
in Dornhe<strong>im</strong>“).<br />
Volkstrauertag heute macht für mich<br />
Sinn als ein Tag der Mahnung zum Frieden<br />
und zur Versöhnung der Völker. Er<br />
kann uns verdeutlichen, was Krieg mit<br />
sich bringt und was er eigentlich bedeutet:<br />
nämlich Millionen Tote und Verwundete,<br />
den Verlust der He<strong>im</strong>at und ein Meer von<br />
Sorge und Leid. Mit unserer Ausstellung<br />
wollen wir erinnern an Menschen, um<br />
die in Dornhe<strong>im</strong> getrauert wurde, und an<br />
die Schrecken des Krieges, die die Dornhe<strong>im</strong>er<br />
Bevölkerung, aber auch die Evakuierten<br />
und He<strong>im</strong>atvertriebenen erlebt