WIR 168 - Das WIR-Magazin im Gerauer Land
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Werbewerkstatt<br />
Michael Schleidt<br />
Claudiusstraße 27<br />
64521 Groß-Gerau<br />
Tel. 06152-51163<br />
Fax 06152-52429<br />
3636 <strong>Das</strong> Wir-<strong>Magazin</strong> • <strong>168</strong> • Dezember 2009<br />
Ärztetipp (9)<br />
Wenn es zu Narbenbrüchen<br />
kommt Dr. Frank<br />
Narbenbrüche sind Bauchwandschwächen,<br />
welche<br />
sich Monate bis Jahre nach<br />
Bauchoperationen bilden können.<br />
Sie machen sich als relativ<br />
schmerzarme Vorwölbungen<br />
<strong>im</strong> Narbenbereich bemerkbar.<br />
Manchmal bereiten die Brüche<br />
auch Beschwerden und führen<br />
zu Unwohlsein. Die Wölbung<br />
kann nur wenige Zent<strong>im</strong>eter<br />
groß sein oder auch die Größe<br />
eines Tennisballes erreichen.<br />
Der sog. Bruchinhalt besteht<br />
meistens aus Darmanteilen.<br />
Den Patienten beschäftigen<br />
nun viele Fragen. Wurde bei der<br />
OP etwas falsch gemacht? Hätte<br />
man es verhindern können?<br />
Besteht Gefahr für die Gesundheit?<br />
Muss sofort erneut operiert<br />
werden? Gibt es neue Behandlungsverfahren?<br />
Über Ursachen<br />
kann man in der Regel nur spekulieren.<br />
Gesicherte Faktoren<br />
sind hohes Gewicht und Alter,<br />
Zuckerkrankheit, Kortisonmedikation<br />
usw. Alle o. g. Faktoren<br />
stören die Wundheilung und<br />
führen zu Bindegewebsschwächen.<br />
Technische Fehler (Nahttechnik,<br />
Fadenbruch) sowie<br />
Patientenfaktoren (schwere Entzündungen<br />
in der Bauchhöhle)<br />
führen bereits wenige Tage nach<br />
einer OP zum Nahtbruch und<br />
sind hinsichtlich der Ursache<br />
gut nachvollziehbar. Bei klassischen<br />
Narbenbrüchen, lange<br />
Zeit nach dem<br />
Ersteingriff, ist<br />
die Ursache i. d.<br />
R. nicht herauszufinden.Außer<br />
bei starken<br />
Schmerzen,<br />
bedingt durch<br />
Schaudig, Chefarzt<br />
für Allgemein-<br />
und Visceralchirurgie<br />
<strong>im</strong> Kreiskrankenhaus<br />
GG,<br />
chirurgie@kreiskrankenhaus.com<br />
eine Einklemmung des Bruchinhaltes<br />
in der Bauchwandlücke,<br />
muss nicht sofort operiert<br />
werden.<br />
Was hat sich in den letzten<br />
Jahren an der operativen Strategie<br />
geändert? In vielen Studien<br />
wurde nachgewiesen, dass die<br />
erneute Naht der Bauchdecke<br />
nur bei kleinen Brüchen langfristig<br />
Erfolg bringt. Größere<br />
Brüche treten nach einer erneuten<br />
Naht vielfach nach Jahren<br />
wieder auf. Die besten Ergebnisse<br />
werden nach Einlage eines<br />
Kunststoffnetzes festgestellt.<br />
Die Bruchlücke wird vernäht,<br />
zusätzlich wird ein Kunststoffnetz<br />
in die Bauchwand eingenäht,<br />
was <strong>im</strong> Laufe der Zeit eine<br />
stabile Narbenplatte induziert.<br />
Die Chirurgen der Abteilung für<br />
Allgemein- und Visceralchirurgie<br />
<strong>im</strong> Kreiskrankenhaus haben<br />
diese Technik weiter verfeinert<br />
und <strong>im</strong>plantieren diese Kunststoffnetze<br />
über nur kleinste<br />
Schnitte in die Bauchdecke. Somit<br />
wird eine weitere Eröffnung<br />
der Bauchhöhle vermieden und<br />
der Patient max<strong>im</strong>al geschont.