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Nr. 34, Mai - DS-InfoCenter

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M E D I Z I N<br />

z.B. ganz klare Angaben zur Ernährung:<br />

keine Milch und keine Milchprodukte<br />

(Kuhmilch) sowie kein Gluten (Roggen,<br />

Weizen etc.).<br />

Außerdem empfiehlt er, die Schilddrüsenwerte<br />

jedes halbe Jahr zu kontrollieren.<br />

Wir verwenden, seit Sarah<br />

nicht mehr gestillt wird, Sojaprodukte,<br />

Sojamilch und glutenfreie Mehle, z.B.<br />

Hirse oder <strong>Mai</strong>s. Eine sehr gute Ernährungsberatung<br />

führt die AOK durch. Eine<br />

Verbotsliste bekommt man auch von<br />

Dr. Warner. Ich kann jetzt selbstverständlich<br />

nicht sagen, wie mein Kind<br />

heute ohne HapCaps aussähe. Ich weiß<br />

nur, dass uns in der Praxis von Dr. Jack<br />

Warner so viele hübsche, süße und kernige<br />

Kinder begegnet sind, die man<br />

niemals als krank bezeichnen würde.<br />

Den Vergleich hatten wir oft genug in<br />

deutschen Kinderzentren für so genannte<br />

“behinderte” Kinder, z.B. in Oldenburg.<br />

Da sieht man in der Wartezone<br />

Kinder mit Down-Syndrom, wie sie immer<br />

beschrieben werden: rote, trockene<br />

Wangen, wässrige Augen, laufende Nasen,<br />

weiße, transparente Haut. Kein<br />

Wunder, wenn dort der leitende Arzt<br />

schon einmal nichts vom weltweit besten<br />

Arzt für Down-Syndrom wissen will<br />

und die HapCaps als irgend so ein Mittel<br />

bezeichnet, mit dem man ja nur wieder<br />

Geld machen will.<br />

Wir haben leider die Erfahrung machen<br />

müssen, dass Ärzte selbstgefällig,<br />

fast arrogant über eine mögliche therapeutische<br />

Hilfe durch z.B. HapCaps hinwegsehen<br />

und in den meisten Fällen die<br />

neueste Literatur zu diesem Thema gar<br />

nicht kennen. Wir finden, dass es schade<br />

ist um die Kinder, denen es möglicherweise<br />

mit HapCaps besser gehen<br />

könnte. So sagen die härtesten Kritiker<br />

der HapCaps in den USA, dass es vielleicht<br />

nicht helfen, aber auf alle Fälle<br />

nicht schaden könne. Ich finde, man<br />

sollte immer alles ausprobieren, was<br />

Verbesserung verspricht, und alle Kinderärzte<br />

hätten die Pflicht, sich zu informieren!<br />

16 Leben mit Down-Syndrom <strong>Nr</strong>. <strong>34</strong>, <strong>Mai</strong> 2000<br />

Statement über TNI<br />

Das Thema TNI stand im Mittelpunkt des diesjährigen<br />

Iserlohner Fachtreffens, an dem Repräsentanten einiger<br />

Down-Syndrom-Vereine sowie Ärzte verschiedener<br />

Fachrichtungen und Therapeuten teilnahmen. Dr. Matthias<br />

Gelb, Kinderarzt aus Bretten, referierte über TNI.<br />

Folgendes Statement wurde nach der Tagung von den<br />

Teilnehmern abgegeben.<br />

TNI (Targeted nutritional intervention)<br />

ist eine gezielte Supplementierungstherapie<br />

von Vitaminen, Mineralien, Aminosäuren,<br />

Enzymen etc. zugeschnitten<br />

auf den speziellen Stoffwechsel von Kindern<br />

mit Down-Syndrom. Dieser ist<br />

durch die Wirkung des dreifach vorhandenen<br />

Enzyms SOD (Kupfer/Zink superoxid<br />

dismutase) gestört. Es ist bekannt,<br />

dass SOD eine Schlüsselfunktion<br />

im Sauerstoffverwertungsprozess der<br />

Zelle hat. Der durch die freien Radikale<br />

entstehende oxidative Stress schädigt<br />

Zellmembran und Zellkern. Diese Fakten<br />

sind mehrfach durch wissenschaftliche<br />

Untersuchungen bestätigt worden.<br />

TNI wird als eine mögliche antioxidative<br />

Therapie gesehen. Die Substitution<br />

von antioxidativen Substanzen hilft<br />

die aggressiven freien Radikale zu neutralisieren.<br />

TNI beinhaltet jedoch auch<br />

andere wichtige Aspekte, u.a. eine Verbesserung<br />

des Fett-Stoffwechsels (viele<br />

Kleinkinder mit Down-Syndrom haben<br />

schon einen erhöhten Cholesterinspiegel!)<br />

oder eine deutliche Stabilisierung<br />

des Immunsystems.<br />

Informationen:<br />

Logischerweise beeinflusst eine Verbesserung<br />

des Stoffwechsels die gesamte<br />

Entwicklung von Kindern mit Down-<br />

Syndrom positiv.<br />

Ausgangspunkt für die Therapie<br />

sind unabdingbar die Ermittlung des individuellen<br />

Bedarfs eines Kindes (Laborwerte)<br />

sowie eine strenge und regelmäßige<br />

Kontrolle zwecks eventueller<br />

Anpassung der Dosierung.<br />

Die verabreichten Supplement-Elemente<br />

dürfen niemals für das Kind<br />

toxisch sein.<br />

Die Therapie sollte nur durchgeführt<br />

werden unter fachlicher Begleitung<br />

durch einen erfahrenen Arzt oder Heilpraktiker.<br />

Bestellungen per Internet und<br />

Selbstmedikation sind gefährlich.<br />

In Deutschland müssen Eltern leider<br />

noch selbst ihre Kinderärzte von dieser<br />

Therapie überzeugen. Von großer Bedeutung<br />

wäre, wenn eine Institution,<br />

wie z.B. eine Universität, für eine große<br />

Studie gewonnen werden könnte.<br />

Michèle Diehl<br />

Zum Thema HapCaps<br />

Website von Dr. Warner: www.warnerhouse.com<br />

John Unruh “Down-Syndrom – Ein Ratgeber für Eltern und Erzieher”<br />

Edition Marhold<br />

Zum Thema TNI<br />

International Center for Metabolic Testing in Canada<br />

www.ICMT.com<br />

Firma Nutrichem in Canada<br />

www.nutrichem.com

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