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Nr. 34, Mai - DS-InfoCenter

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Alternative Arbeitsmöglichkeiten<br />

Christa Roebke<br />

Familie Roebke greift wieder einmal zur Selbsthilfe. Sie<br />

stellt eine Idee vor, jungen Menschen mit einer Behinderung<br />

eine sinnvolle, selbstständige, ertragreiche Arbeit<br />

zu verschaffen. Vielleicht gibt es unter unseren Lesern<br />

Interessierte, die mitmachen möchten?<br />

V<br />

or vier Jahren haben wir – das sind<br />

Uli, Wolfgang und Christa Roebke,<br />

damit begonnen, in unserem Keller eine<br />

kleine Keramik-Manufaktur einzurichten.<br />

In Crash-Kursen eigneten wir uns<br />

mit Hilfe einer Keramikmeisterin das<br />

nötige Wissen in kürzester Zeit an und<br />

legten los: Unser blauweißes Ess- und<br />

Trinkgeschirr fand auf Wochen-, Weihnachts-,<br />

Frühlings- und Sommermärkten<br />

sowie auf so mancher Elternveranstaltung<br />

schon viele Interessenten und<br />

Käufer.<br />

Warum haben wir diese Keramikwerkstatt<br />

aufgebaut?<br />

Als Uli 1991 aus der Schule kam (nach<br />

Klasse 10 der Gesamtschule Bonn-Beuel),<br />

suchten wir (natürlich – nach mehr<br />

als einem Jahrzehnt der “Integration” –<br />

Kindergarten und Schule) einen Platz<br />

auf dem “freien” Arbeitsmarkt. Nach<br />

dreijährigen vielfältigen Bemühungen,<br />

nach Anläufen mit diversen guten Hilfen<br />

in Form von Arbeitsassistenten/innen<br />

gaben wir auf. Nirgends mündeten Ulis<br />

und unsere Versuche in eine feste Beschäftigung.<br />

Da griffen wir schließlich<br />

notgedrungen zur Selbsthilfe. Wir hatten<br />

schon lange Ulis künstlerische Ader<br />

und seine Freude an kreativen und damit<br />

verbundenen handwerklichen Fähigkeiten<br />

entdeckt, und siehe da – es<br />

klappte!<br />

Inzwischen sind wir ein gestandenes<br />

Team: Vor zwei Jahren stießen wir auf<br />

eine junge Keramikerin, die uns mit ihren<br />

Kenntnissen und ihrer fröhlichen<br />

und zupackenden Art zur Seite steht.<br />

Jetzt, so unsere Überlegung, ist es an<br />

der Zeit, unsere Arbeit vor allem vertriebsmäßig<br />

auf eine breitere Basis zu<br />

stellen und uns kam der Gedanke: Vielleicht<br />

gibt es ja auch woanders junge<br />

Menschen mit einer Behinderung, die<br />

nicht unbedingt einen Job in einer<br />

Werkstatt für Behinderte anstreben und<br />

deren Eltern, Freunde und Bekannte<br />

auch an eine alternative Selbsthilfefirma<br />

denken oder diese schon betreiben.<br />

Könnten wir nicht gemeinsam etwas auf<br />

die Beine stellen? Vielleicht ein Netz-<br />

A R B E I T<br />

werk mit verschiedenen Produkten bilden<br />

und eine Versandkette ähnlich den<br />

Dritte-Welt-Läden aufbauen?<br />

Wer Lust dazu hat, ähnliche Gedanken<br />

hegt oder einfach so mit uns Kontakt<br />

aufnehmen möchte, der wende sich<br />

an:<br />

Uli, Wolfgang und Christa Roebke<br />

Auguste-Viktoria-Straße 55<br />

50321 Brühl<br />

Tel.: 0 22 32/1 24 01<br />

Wir kommen natürlich auch gerne, um<br />

vor Ort unsere Produkte anzubieten und<br />

zu verkaufen (!), unsere Arbeit zu erläutern<br />

und möglichst auch Mitstreiter/innen<br />

zu finden.<br />

Die Zeitschrift<br />

“impulse“<br />

Informationen über Arbeitsmöglichkeiten<br />

für Menschen mit einer Behinderung<br />

finden Sie in dem Informationsblatt<br />

der Bundesarbeitsgemeinschaft für<br />

Unterstützte Beschäftigung (BAG-UB).<br />

In dieser Zeitschrift werden alternative<br />

Arbeitsprojekte vorgestellt, berufliche<br />

Lebensläufe von Behinderten<br />

beschrieben, es gibt eine Fülle an rechtlichen<br />

Informationen, Tipps zur Finanzierung,<br />

die sich alle um Arbeitsmöglichkeiten<br />

für Menschen mit einer Behinderung<br />

drehen.<br />

Die Zeitschrift erscheint vierteljährlich<br />

und ist im Mitgliedsbeitrag der<br />

BAG-UB enthalten. Für Nichtmitglieder<br />

beträgt der Bezugspreis DM 40,– pro Jahr.<br />

Information:<br />

Bundesarbeitsgemeinschaft für<br />

Unterstützte Beschäftigung e.V.<br />

Schulterblatt 36<br />

20357 Hamburg<br />

Ulli Roebke bietet sein Geschirr<br />

u.a. auf Märkten an<br />

Leben mit Down-Syndrom <strong>Nr</strong>. <strong>34</strong>, <strong>Mai</strong> 2000 47

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