08.02.2013 Aufrufe

Nr. 34, Mai - DS-InfoCenter

Nr. 34, Mai - DS-InfoCenter

Nr. 34, Mai - DS-InfoCenter

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

M E D I Z I N<br />

Fragebögen weiterhin willkommen<br />

Wir wären Ihnen deshalb sehr dankbar,<br />

wenn sich auch diejenigen Leser an der<br />

Umfrage beteiligen würden, die den<br />

Fragebogen bisher noch nicht ausfüllen<br />

konnten. Der Fragebogen lag dem Januar-Heft<br />

der Zeitschrift Leben mit<br />

Down-Syndrom bei. Sollten Sie den Fragebogen<br />

nochmals benötigen, schicken<br />

wir Ihnen gern ein Exemplar zu. Bitte<br />

schicken Sie den Bogen nicht per Fax.<br />

Wir werden Sie selbstverständlich weiter<br />

auf dem Laufenden halten und wünschen<br />

Ihnen und Ihren Kindern alles<br />

Gute.<br />

Mit freundlichen Grüßen,<br />

Priv.-Doz. Dr. med. habil. E. Paditz<br />

Stefanie Otto, Medizinstudentin<br />

Anschrift:<br />

PD Dr. med. E. Paditz, Klinik und Poliklinik<br />

für Kinderheilkunde,<br />

Universitätsklinikum der TU Dresden,<br />

Fetscherstraße 74, 01307 Dresden<br />

Tel.: 0351/458 3160<br />

Fax: 0351/458 4399<br />

Literatur:<br />

1. Paditz E., Gräther M., Koch R., Erler T.,<br />

Hoch B., Schäfer T., Stute H., Wiater A.:<br />

Häufigkeit von OSAS-Symptomen im<br />

Kleinkindesalter. Somnologie 3 (1999)<br />

313-318<br />

2. Paditz E.: Obstruktive Schlafapnoe-<br />

Syndrome bei Patienten mit Down-Syndrom.<br />

In: Paditz E. (Hrsg.): Schlafbezogene<br />

Atmungsstörungen. Kardiovaskuläre<br />

Komplikationen, Down-Syndrom. Verlag Ch.<br />

Hille Dresden 2000<br />

(ISBN 3-932858-14-X), S. 67-71<br />

3. Corbo G.M., Fuciarelli F., Foresi A.,<br />

de Benedetto F.: Snoring in children<br />

association with respiratory symptoms and<br />

passiv smoking. Brit. Med. J. 299 (1989)<br />

1491-1492<br />

20 Leben mit Down-Syndrom <strong>Nr</strong>. <strong>34</strong>, <strong>Mai</strong> 2000<br />

Erwachsene Menschen mit<br />

Down-Syndrom brauchen<br />

bessere Betreuung<br />

Wolfgang Storm<br />

Für Kinder mit Down-Syndrom wird heute eine Menge<br />

getan. Es gibt viele Maßnahmen zur Entwicklungsrehabilitation<br />

und Frühförderung, die darauf abzielen,<br />

sowohl die somatische als auch die psychische<br />

Entwicklung dieser Kinder optimal zu fördern. Im<br />

Vergleich zum Angebot für junge Patienten lassen die<br />

medizinische Betreuung und andere Fördermaßnahmen<br />

für Erwachsene mit Down-Syndrom noch stark zu<br />

wünschen übrig.<br />

A<br />

uf einer Bootsfahrt in Kanada lernte<br />

ich einen deutschen, gerade<br />

pensionierten Unfallchirurgen kennen.<br />

Nachdem wir ins Gespräch gekommen<br />

waren, fragte er mich nach dem Grund<br />

meiner Reise nach Kanada. Ich antwortete,<br />

dass ich an einem Kongress<br />

über das Down-Syndrom teilgenommen<br />

hätte und jetzt noch ein paar Tage Urlaub<br />

mache.<br />

Ohne bis zu diesem Zeitpunkt von<br />

mir erfahren zu haben, dass ich auch<br />

Arzt bin, äußerte er spontan die Vermutung:<br />

“Dann müssen Sie Psychiater<br />

sein!”<br />

Viel Unwissen bei Medizinern über<br />

Erwachsene mit Down-Syndrom<br />

Das Unwissen des Kollegen darüber,<br />

dass Mediziner vieler Fachrichtungen<br />

diese Patienten behandeln sollten und<br />

müssen, war für mich ein Schlüsselerlebnis.<br />

Ich wurde dadurch angeregt,<br />

über den Stellenwert der medizinischen<br />

Betreuung der Patienten mit Down-Syndrom<br />

in der Erwachsenenmedizin nachzudenken<br />

und nachzuforschen.<br />

Das Ergebnis war, wie schon im Vorfeld<br />

instinktiv befürchtet, niederschmetternd<br />

und katastrophal. Es war nicht<br />

nur das Unwissen vieler ärztlicher Kollegen<br />

über die bei Patienten mit Down-<br />

Syndrom anstehenden medizinischen<br />

Probleme, sondern es war und ist auch<br />

die vielerorts fehlende grundlegende<br />

medizinische Versorgung in institutionellen<br />

Einrichtungen und im häuslichen<br />

Milieu.<br />

Dabei konnte ich mich nicht des<br />

Eindrucks erwehren, dass vorwiegend<br />

zum Teil überbewertete Verhaltensauffälligkeiten<br />

“psychiatrischer Abklärung<br />

bedurften”, offensichtliche HNO-ärztliche,<br />

augenärztliche, kardiologische, endokrinologische<br />

oder orthopädische<br />

Problemstellungen aber nicht berücksichtigt<br />

wurden. Auffällig war auch,<br />

dass für Kinder mit Down-Syndrom viel<br />

getan wird, für die erwachsenen Patienten<br />

aber relativ wenig.<br />

Auf Grund vieler medizinischer<br />

Komplikationen auch bei Erwachsenen<br />

bedarf es einer lebenslangen ärztlichen<br />

Begleitung.<br />

Vorsorgeprogramme notwendig<br />

Wie schon in der Kinderheilkunde seit<br />

einigen Jahren praktiziert, empfiehlt<br />

sich auch ein medizinisches Vorsorgeprogramm<br />

speziell für diese Personengruppe.<br />

Ausgangspunkt eines solchen<br />

Protokolls sind die bei Down-Syndrom-<br />

Patienten häufig in verschiedenen Organen<br />

oder Funktionsbereichen vorkommenden<br />

Komplikationen.<br />

Ärzte und Betreuer sollten diese<br />

Begleiterkrankungen kennen. Sie müssen<br />

in der Lage sein, frühzeitig die

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!